Konstituierende Sitzung
Am 1. Juli fand die 124. Sitzung der Synode der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Schaffhausen statt. Gastgeberin war die Kirchgemeinde Neuhausen.
Pius Troxler, Pfarrer des Pastoralraums Schaffhausen-Reiat, stimmte die Synode im mit orangefarbenen einzelnen Rosenblüten geschmückten Saal der katholischen Kirchgemeinde Neuhausen mit einer kurzen Besinnung ein. Nach dem Appell durch Barbara Leu, die seit 2005 das Rückgrat der Verwaltung bildet, übernahm Alterspräsident Pius Breitenmoser die Sitzungsleitung, um die Wahlen des Präsidiums der Synode, der Stimmenzählenden, der Geschäftsprüfungskommission und der Kommission Entwicklungsprojekte Synode für die Amtsperiode 2024–2028 abzuhalten. Petra Gabele (Schaffhausen) sowie Martin Wettstein (Neuhausen) wurden einstimmig zu Stimmenzählenden gewählt. Die Wahl der Präsidentin Martina Kirchner erfolgte einstimmig – mit ihrer Enthaltung. Als Vizepräsident wurde neu einstimmig Lukas von Lienen gewählt. In globo folgte die einstimmige Wahl der Geschäftsprüfungskommission: Mareike Bertmaring (Schleitheim), Ruedi Ergenzinger (Schaffhausen), Irena Kulis (Beringen) und Eveline Pigeat-Stamm (Schleitheim).
Erläuterungen zur Rechnung
Martina Kirchner übernahm die Leitung der ordentlichen Geschäfte. Das Protokoll der 123. Sitzung vom 27. November 2023 wurde einstimmig angenommen. Als Nächstes stand der Geschäftsbericht des Synodalrates auf der Traktandenliste. Eine Synodale bat als Anregung darum, im Pfarrblatt forumKirche den Glauben, das Schöne in den Fokus zu stellen. Adrian Fritschi, zuständig für forumKirche und Digitalisierung im Synodalrat, sagte, er wolle dies einbringen, auch wenn er für das Strategische zuständig sei und nicht fürs Inhaltliche. Danach wurde der Geschäftsbericht einstimmig gutgeheissen.
Felix Schmid, zuständig für die Finanzen, erklärte unter anderem, dass die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) als Dachverband der Kantonalkirchen einen gewissen Prozentsatz erhält, der sich nach dem Anteil der katholischen Mitglieder eines Kantons und dessen Finanzkraft bemisst. Für das Jahr 2023 betrug dieser 0,58%, für 2024 beträgt er 0,61%. Eine Frage aus dem Plenum gab die Gelegenheit, die 20'000 Franken für Projekte der Synode von den 2'000 Franken für Soforthilfe des Synodalrates zu unterscheiden. Die Rechnung weist einen Verlust von 1'039 Franken aus, sodass das Vermögen am Ende des vergangenen Jahres 1'735'419.83 Franken betrug. Die Rechnung wurde einstimmig angenommen.
Projekt in Guatemala und Bethlehem
Michelle Sutter stellte darauf ihr Projekt «The M Story» vor. Die junge Frau unterstützt alleinerziehende Mütter in Guatemala. Viele stehen mit einer Kinderschar da, verlassen von ihrem Ehemann, durch den sie und ihre Kinder Gewalt und Missbrauch erlebt haben. Aufgrund fehlender Kinderbetreuung können sie keiner geregelten Arbeit nachgehen. «The M Story» hat eine Kinderkrippe gegründet, wo 80 Kinder beschult werden. Das zweite Projekt wurde durch Hans Hug vorgestellt: eine heilpädagogische Schule in der Nähe von Bethlehem, wo 30 Kinder im Alter zwischen 4 und 16 Jahren durch Fachpersonen Unterstützung erhalten, weil sie traumatisiert sind oder psychische Probleme haben. Während dreier Jahre werden sie individuell beschult mit dem Ziel der Wiedereingliederung in den Normalunterricht. Beide Projekte fanden Zustimmung – bei einer Enthaltung.
Personalmangel
Bischofsvikar Hanspeter Wasmer berichtete vom drohenden Personalmangel. «Kürzlich haben zehn Personen die Berufseinführung gefeiert, das ist nicht viel», sagte er. Wenn das so weitergehe, habe die Kirche in zehn Jahren einen gravierenden Personalmangel. Er warb dafür, bei jeder Gelegenheit die Kirchenberufe schmackhaft zu machen. Aus dem Plenum kam erneut der Wunsch nach positiver Werbung für die Kirche, es werde so viel Gutes gemacht. Der Präsident des Synodalrates, Dominik Brasser, berichtete, dass sich 2023 die Kirchenaustritte fast verdoppelt hätten. Als Hauptgrund sieht er die Reaktion auf den Schlussbericht der Pilotstudie, die von der Kirche selbst in Auftrag gegeben worden ist. Die Umsetzung der Massnahmen sei auf dem Weg. Zum Schluss empfahl er allen Synodalen das Buch, das vor ihnen lag. Es handelt sich um Daniel Koschs Werk «Synodal und demokratisch – Katholische Kirchenreform in schweizerischen Kirchenstrukturen». Kosch war 21 Jahre lang Generalsekretär der RKZ. Nach kurzer Diskussion darüber, dass man mehr Anlässe wie die Jahresversammlung der ehemaligen Mitglieder der Schweizergarde fördern solle, um die positive Wirkung der Kirche zu zeigen, beendete die Synodenpräsidentin die Sitzung.
Béatrice Eigenmann, forumKirche, 10.7.24
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