Advent
Der Alltag rast als wie im Wahn
auf unsrer Jahrkreis-Autobahn.
Die Tage flitzen wie ein Brei
aus schon verdauter Kost vorbei.
Der Morgen wird zum Abend und
oft unbemerkt zerrinnt die Stund.
Doch jetzt, wenn Nächte früher starten,
erkennt man wieder Sinn im Warten:
Die Baustell’, die ein jeder kennt,
verlangt Geduld – und heisst Advent.
Sie zwingt uns Zeit auf, zu bedenken,
verlangt, das Tempo stark zu senken,
sie mahnt uns, sicherer zu lenken,
rät, Toleranz rundum zu schenken!
Sie zeitlupiert das krasse Stressen,
entfernt vom Brustkorb all die Pressen,
die Alltag jährlich enger schraubt.
Entspannt lebt jetzt, wer hofft und glaubt.
So wünsche ich Beschaulichkeit
in diese schöne Kerzenzeit!
CHRISTOPH SUTTER (19.11.19)
Advent
Worauf warten wir eigentlich
so feierlich,
innerlich
und äusserlich?
Was soll denn kommen
und wer besser nicht?
Was hofft man verschwommen,
wer fürchtet das Licht?
Wer sagt uns an
eine heilige Zeit?
Wer glaubt noch daran
und fühlt sich bereit
für Frieden auf Erden
nicht nur für Starke und Gesunde,
dass alle satt und zufrieden werden,
für manch eine Engelsstunde?
GABY ZIMMERMANN

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