Aufeinander hören: Corona-Pandemie als Herausforderung
Weinfelden, 23.9.21 (Matthias Loretan). Am Eidgenössischen Bettag, dem 19. September, lud der interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau zu einer Feier in die Ahmadiyya Nur Moschee in Wigoltingen ein.
Die gut 60 Teilnehmenden hörten Texte, welche Vertreter*innen aus den verschiedenen Religionen vortrugen: Juden, Bahá’í, Muslime sunnitischer Provenienz sowie der Ahmadiyya-Bewegung, evangelische und katholische Christ*innen. Sie reflektierten die Bedeutung der Pandemie und ihrer Bekämpfung aus den unterschiedlichen religiösen Perspektiven. Niemand deutete die zum Tode führende Infektionskrankheit als eine göttliche Strafe, die nur durch Bekehrung oder spezifisch religiöse Praktiken gelöst werden könnte. Da die Veranstalter mit mehr als 50 Teilnehmenden rechneten, mussten diese zu Beginn ein COVID-Zertifikat vorweisen. Zusätzlich trugen sie aus Rücksicht aufeinander Masken.
Auf die Corona-Herausforderung antworteten die Vortragenden mit ermutigenden Statements: mit Erzählungen, Gleichnissen, Ermahnungen und Gebeten. Die Pandemie kam als Herausforderung in den Blick, durch welche die Menschen auch etwas lernen könnten. Sie wurde verstanden als Chance zum Wandel hin zu aufgeklärter Erkenntnis und Wachsamkeit, zur Einsicht in die Verwundbarkeit der Menschen und der Natur, zur Einübung in eine gelassene Haltung wider Panik und Angst bis hin zu solidarischer Fürsorge und gegenseitigem Respekt. Diese Hoffnung unterstützte die Klezmer-Musik der Klarinettistin Salome Etter und des Perkussionisten Andrea Zamengo im Wechsel von nachdenklicher Melancholie und unbändiger Lebensfreude. Einen stimmigen Ausdruck fand diese Zuversicht in der Performance zum Schluss, als die Beteiligten die weissen Segel des Schiffes in der Mitte des Raumes mit farbigen Herzen schmückten. «Das Thema <Mut zum Wandel> sollte damit verdeutlicht werden: Die Pandemie fordert uns als Einzelne, aber auch die Religionen dazu auf, Altes loszulassen und uns mit unseren je eigenen Farben mutig ins gemeinsame Boot der Solidarität zu begeben», erklärte Hans Peter Niederhäuser, Koordinator der interreligiösen Feier im Thurgau.
Feier in der MoscheeZu Gast war die interreligiöse Bettagsgesellschaft bei der islamischen Reformgemeinde Ahmaddiyya Muslim Jamaat. Viele ihrer Mitglieder sind aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet (vor allem dem heutigen Pakistan) vor Repressalien geflüchtet. Ihr Exil erstreckt sich über alle Kontinente. In der Schweiz zählt die Glaubensgemeinschaft etwa 850 Mitglieder. Imame stellten die Reformgemeinde mit einer sorgfältig gestalteten Ausstellung vor und führten durch die Räume der Nur Moschee in Wigoltingen. Im Anschluss an die Feier wurden die Gäste mit einer würzigen pakistanischen Mahlzeit verköstigt. Frauen konnten sich von Frauen ein Henna Tattoo machen lassen.
Matthias Loretan, Präsident Interreligiöser Arbeitskreis im Kanton Thurgau
5. Interreligiöses Gespräch: Sinn und Modelle interreligiöser Feiern, mit Ann-Kathrin Gässlein und Hans Peter Niederhäuser: Mittwoch, 19. Januar 2022, 19-21 Uhr, Kath. Pfarreizentrum, Freiestrasse 13, Weinfelden. Weitere Infos unter: thurgau-interreligiös.ch
Interreligiöse Feier zum Bettag

Segel setzen - Mut zum Wandel.

Die Beteiligten schmückten die weissen Segel mit farbigen Herzen.

Nach der Feier gab es am Buffet eine würzige pakistanische Mahlzeit.

Matthias Loretan, Präsident des Interreligiösen Arbeitskreises im Kanton Thurgau

Es waren gut 60 Teilnehmende an der Interreligiösen Bettagsfeier.

Segel setzen - Mut zum Wandel.

Die Beteiligten schmückten die weissen Segel mit farbigen Herzen.

Nach der Feier gab es am Buffet eine würzige pakistanische Mahlzeit.

Matthias Loretan, Präsident des Interreligiösen Arbeitskreises im Kanton Thurgau

Es waren gut 60 Teilnehmende an der Interreligiösen Bettagsfeier.

Segel setzen - Mut zum Wandel.

Die Beteiligten schmückten die weissen Segel mit farbigen Herzen.

Nach der Feier gab es am Buffet eine würzige pakistanische Mahlzeit.










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