Voll Glauben – und doch kritisch
Ein muslimischer Blick auf zwei biblische Frauen
Sara und Hāǧar sind zwei Frauen, deren Geschichte in allen drei abrahamitischen Religionen eine wichtige Rolle spielt. Nachdem Hāǧar in forumKirche Nr. 05/2024 aus christlich-jüdischer Sicht dargestellt worden ist, beleuchtet Nadire Mustafi* die Bedeutung Hāǧars aus muslimischer Sicht.
Judas - der «heilige» Verräter
Christoph Wrembek wagt eine neue Perspektive
Judas – der Name wurde geradezu zum Inbegriff des Verräters: Judas, der Jesus des Geldes wegen seinen Gegnern preisgibt. Oder Judas, der aus Unzufriedenheit und aus politischen Gründen Jesus verrät. In den letzten Jahren versuchten manche eine Neubewertung dieser schillernden Figur. Unser Autor, der Jesuit Christoph Wrembek, ist schon öfters mit originellen Büchern zu biblischen Themen aufgefallen. In seinem Beitrag versucht er eine Neudeutung des Judas.
Karwoche ohne Judenhass
Liturgische Texte erfordern sensiblen Umgang
Die Texte in der Liturgie der Karwoche enthalten teils massive Attacken gegen Jüdinnen und Juden. Dazu transportieren die Bach-Passionen ebenfalls diese Botschaft. Seit mehr als 50 Jahren bemüht sich die Kirche um ein Umdenken. Dies ist heute umso wichtiger, als der Antisemitismus in Europa zurzeit massiv steigt.
«Seine Mission ist mit der Lebensgabe erfüllt»
Warum Jesus sterben musste
Die Hinrichtung Jesu bewegt bis heute viele Menschen. Sie wird auf unterschiedliche Weise in Filmen, Passionsspielen, Bildern und Fotos dargestellt und in unsere Zeit übersetzt. Dabei stellt sich oft die Frage, warum Jesus sterben musste. Walter Kirchschläger, emeritierter Professor für Neues Testament, legt dar, wie Jesus bei den religiösen Autoritäten aneckte und warum er seinen Tod in Kauf nahm.
«Ein Geschenk von oben»
Im Gespräch mit einem Psalmdichter unserer Zeit
Michael Peter Fuchs hat in Fortsetzung der biblischen Psalmen 30 neue Psalmen auf Mundart und Hochdeutsch herausgegeben. Damit stellt er sich in die Reihe der Psalmbeter, um die «Debatte mit Gott» weiterzuführen.
«Menschen, die auf langen Wegen Gott finden»
Kraftspendende biblische Geschichten
Die Sterbeforscherin Monika Renz hat eine Krankenbibel veröffentlicht. Es ist eine Bibel in Kurzform: auf das Wesentliche konzentriert und stringenter erzählt als die gewöhnliche Bibel. Im Interview erzählt sie, weshalb sie diese Bibel geschrieben hat und welche Erfahrungen sie mit Kranken und Sterbenden macht.
Interaktive Heilsgeschichte
Biblische Botschaft neu vermittelt
Ein Hörspiel über Leben und Alltag zur Zeit Abrahams, ein lebensgrosses und begehbares Nomadenzelt, der Philipperbrief vertont in Popmusik: Die neue mobile Bibelausstellung möchte dazu beitragen, dass das Buch der Bücher Menschen in der Deutschschweiz in ihrer heutigen Lebensrealität zugänglich wird. Kirche ohne Grenzen hat die Ausstellung besucht und das junge Projektteam getroffen.
Und vergib uns unsere Schuld
Versöhnung aus theologischer Sicht
Im Juden- wie im Christentum ist die Vergebung der Schuld von grosser Bedeutung. Es betrifft den einzelnen Menschen, seinen Mitmenschen und Gott. Es geht darum, selbst vergeben zu können und Vergebung zu erfahren. Die beiden Religionen setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte.
San José Obrero – der Schutzpatron der Arbeiter
Warum wir am 1. Mai dem heiligen Josef gedenken
Der Feiertag Anfang Mai gilt bekanntlich als Kampftag der Arbeiterbewegung. Am 1. Mai gedenken viele Christ*innen aber auch dem heiligen Josef, dem Adoptivvater von Jesus. Er gilt auch heute noch als Vorbild und Schutzpatron für die arbeitende Klasse.
Wichtiger Beitrag zur Integration
Romanshorn, 18.5.22 (Red.) Ab August dieses Jahres soll in zwei Romanshorner Schulhäusern versuchsweise während drei Jahren muslimischen Primarschüler*innen der 4.–6. Klasse eine Wochenlektion islamischer Religionsunterricht erteilt werden. Dieser ist freiwillig.
Eiferer oder habgieriger Verräter?
Was man über Judas Iskariot weiss
Das Interesse der Evangelien an Judas Iskariot ist gross, fast so gross wie an Simon Petrus, dem späteren «Leiter» der Jüngerschar. Es beruht allerdings auf einer unrühmlichen Tat: dem Verrat an Jesus. Martin Meiser, evangelischer Professor für Neues Testament an der Universität des Saarlandes, legt dar, was über Judas erzählt wird, wofür er steht und wie sein Schicksal bis heute Menschen bewegt.
Kein eigener Begriff für das Gewissen
Welche Bedeutung die Bibel den Nieren zuschreibt
In der Hebräischen Bibel, dem Alten Testament, gibt es kein Wort für das, was wir Gewissen nennen und was im Christentum eine wichtige Rolle spielt. Die Nieren stehen aber für etwas Ähnliches.
Auge für Auge
Ein Bibelwort macht antijüdische Karriere
Die Übersetzung «Auge um Auge, Zahn um Zahn» hat eine lange fatale Auslegung hinter sich. Sie ist schlicht falsch. Bis heute wird sie antijüdisch eingesetzt.
Leidenschaft für die Heilige Schrift
Kostbare Bibelsammlung in Frauenfeld
Thomas Markus Meier, der Pastoralraumleiter der Pfarrei St. Anna Frauenfeld, darf eine umfangreiche Bibelsammlung sein Eigen nennen. Diese Dauerleihgabe kann im Pfarreizentrum Klösterli auf Anfrage besichtigt werden.
Nicht würdig?
Gedanken zu einem liturgischen Stolperstein
Vor der Kommunion sprechen die Gottesdienstbesucher* innen die Worte: «Herr ich bin nicht würdig…». Manche tun sich schwer mit diesem Bekenntnis. Sie fühlen sich dadurch herabgesetzt, klein gemacht. Gunda Brüske, Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz, erklärt in einem Gespräch mit forumKirche Ursprung und Bedeutung dieser Worte.
«ferment» kehrt als Magazin zurück
Gossau, 12.4.2019 (Dornbusch Verlag). Der Pallottiner-Verlag, Gossau, arbeitet neu mit der Dornbusch Medien AG, Baden zusammen. Als erstes Produkt dieser Zusammenarbeit erscheint noch vor Ostern der jährliche Bildband «Grenzen überwinden». Weiter soll anschliessend das Magazin «ferment» wieder aufleben. Die Dornbusch Medien AG, die ebenfalls die katholische Wochenzeitschrift «Sonntag» herausgibt, plant, «ferment» komplett überarbeitet fünfmal jährlich als Impulsgeber zu lancieren.
Die Haare zu Berge stehen
Redewendungen aus der Bibel
Wenn man Abscheu oder Ekel empfindet, wenn einen etwas graust oder man etwas Schlimmes befürchtet, spricht man davon, dass einem «die Haare zu Berge stehen».
Wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz
Redewendungen aus der Bibel
Gibt ein Mensch einer Sache, einer Beziehung oder einem Traum eine umfassende oder gar ausschliessliche Bedeutung, bindet sie seine Zeit, seine geistigen und vor allem emotionalen Energien. Darauf macht das biblische Wort «Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz» aufmerksam.
Tohuwabohu
Redewendungen aus der Bibel
Mit dem Wort «Tohuwabohu» werden eine äussere Unordnung in einem Zimmer, einer Wohnung oder auf einem Platz beschrieben, aber auch chaotische und ungeklärte Zustände in Beziehungen von Menschen.
Mit dem Mantel der Nächstenliebe zudecken
Redewendungen aus der Bibel
Wenn ein Missstand verharmlost oder eine klärende Auseinandersetzung vermieden wird, um jemand nicht zu nahe zu treten oder die Harmonie zu wahren, versucht man, diese Angelegenheiten sprichwörtlich «mit dem Mantel der Nächstenliebe zuzudecken».
Wer's glaubt, wird selig
Redewendungen aus der Bibel
Mit dem Ausspruch «Wer’s glaubt, wird selig» gibt man auf ironische Weise zu verstehen, dass man eine Aussage für übertrieben oder unwahr hält, dass man naiv sein muss, wenn man ihr vertraut.
Sein Licht unter den Scheffel stellen
Redewendungen aus der Bibel
Wer sich allzu bescheiden gibt, sein Wissen zurückhält oder seine Fähigkeiten versteckt, stellt sprichwörtlich «sein Licht unter den Scheffel».
Nicht ganz koscher sein
Redewendungen aus der Bibel
Wenn einem eine Person «nicht ganz koscher» vorkommt, hat man ihr gegenüber gewisse Vorbehalte. Aber auch persönliche Beziehungen, Abmachungen oder Aussagen können einem «nicht koscher», d. h. merkwürdig und suspekt, erscheinen, wenn man annimmt, dass unlautere Machenschaften oder Unwahrheiten mit im Spiel sind.
Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf
Redewendungen aus der Bibel
Mit der Redewendung «Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf» bringen wir zum Ausdruck, dass jemand ohne grosse Mühen seine Ziele erreicht, Erfolg hat oder Anerkennung erhält, dass ihm alles, was ihm gut tut, einfach zufällt.
Kainsmal
Redewendungen aus der Bibel
Im heutigen Sprachgebrauch wird der Begriff «Kainsmal» verwendet, wenn jemand eine Schuld ins Gesicht geschrieben steht, wenn er mit einer Schuld identifiziert wird. Es kann damit aber auch der Stempel gemeint sein, den die Gesellschaft jemandem aufdrückt, indem sie ihn auf etwas festnagelt.
Das Land, wo Milch und Honig fliessen
Redewendungen aus der Bibel
Mit der Redewendung vom Land, wo Milch und Honig fliessen, verbindet sich die Vorstellung von einem Ort, an dem paradiesische Zustände herrschen, bzw. von idealen Lebensbedingungen verbunden mit dem Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit.
Aus seinem Herzen (k)eine Mördergrube machen
Redewendungen aus der Bibel
Wer endlich darüber reden kann, was ihn bedrückt, was er zu einer bestimmten Angelegenheit denkt oder was er darüber weiss, was andere vielleicht nicht wissen, der macht aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Wie Schuppen von den Augen fallen
Redewendungen aus der Bibel
Wenn jemand etwas klarer sieht, er – im wörtlichen Sinn – eine Enttäuschung erfährt oder ihm ein neuer Zusammenhang aufgeht, spricht man davon, dass es ihm «wie Schuppen von den Augen fällt».
Ein Herz und eine Seele sein
Redewendungen aus der Bibel
«Ein Herz und eine Seele sein» meint, dass Menschen eng miteinander verbunden sind, dass sie mit dem anderen mitfühlen können und gut miteinander umgehen.
Unter die Räuber fallen
Redewendungen aus der Bibel
Die Redewendung «unter die Räuber fallen» meint, dass jemand gemobbt, ungerecht behandelt, schamlos ausgenutzt oder ausgebeutet wird.
Jemanden unter seine Fittiche nehmen
Redewendungen aus der Bibel
Die Redewendung «jemand unter seine Fittiche nehmen» meint, dass ein Erfahrener eine jüngere Person in einer gewissen Lebensphase begleitet oder einen Neueinsteiger in seine Aufgabe einführt.
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach
Redewendungen aus der Bibel
«Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach» – diese Redensart wird verwendet, wenn man etwas, was einem eigentlich wichtig ist, im Alltag nicht umsetzt oder vernachlässigt.
Koloss auf tönernen Füssen
Redewendungen aus der Bibel
Eine Staatsmacht, eine Vereinigung, ein Vorhaben oder eine Aussage können auf «tönernen Füssen stehen». Dies meint, dass ihre Stärke überschätzt wird, sie kein Fundament haben, sie anfälliger sind als es offenkundig scheint und sie durchaus auch scheitern können, bzw. eine Aussage zurückgenommen werden muss.
Auf keinen grünen Zweig kommen
Redewendungen aus der Bibel
«Auf keinen grünen Zweig kommen» bedeutet, dass man trotz Anstrengung keinen Erfolg hat oder einfach kein Glück hat.
Nach mir die Sintflut
Redewendungen aus der Bibel
Diese Redewendung meint, dass ein Mensch so handelt, dass er die zukünftigen Folgen für sein Handeln nicht im Blick hat, bzw. sie ihm gleichgültig sind.
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Redewendungen aus der Bibel
Wer die Formel «Auge um Auge, Zahn um Zahn» verwendet, meint damit, dass Gleiches mit Gleichem vergolten werden soll.
Seine Hände in Unschuld waschen
Redewendungen aus der Bibel
Die Redewendung «seine Hände in Unschuld waschen» möchte zum Ausdruck bringen, dass jemand mit einer Sache nichts zu tun haben möchte, dass er dafür keine Verantwortung übernimmt.
Die sieben fetten und die sieben mageren Jahre
Redewendungen aus der Bibel
Mit dem Ausspruch «Die fetten Jahre sind vorbei» möchte man sagen, dass eine Zeit des Wohlstandes, des Überflusses oder im übertragenen Sinn des Erfolges zu Ende geht.
Perlen vor die Säue werfen
Redewendungen aus der Bibel
Die Redewendung «Perlen vor die Säue werfen» meint, jemandem etwas Wertvolles überlassen oder sich für ihn einsetzen, ohne dass dieser es zu schätzen weiss.
Ein Buch mit sieben Siegeln
Redewendungen aus der Bibel
Die Redewendung «Das ist für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln» sagt im übertragenen Sinne aus, dass ein Thema sehr schwer zugänglich oder schwer verständlich ist.
Frauen werden angesprochen
Eindrücke vom neuen Lektionar
Jede Bibel-Übersetzung ist ein Kind ihrer Zeit und muss gelegentlich sprachlich überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand der Bibelwissenschaften gebracht werden. 2016 erschien die Revision der Einheitsübersetzung. Diese Änderungen werden nun auch in die Gottesdienst-Texte, d. h. in ein neues Lektionar für alle deutschsprachigen Bistümer übernommen. Deshalb wird ab Advent 2018 in den Gottesdiensten in Zukunft manches leicht verändert tönen.