Zwei junge Frauen auf dem Weg ins Kloster

Diesen Sommer treten Janine Konrad (25) und Lea Schlienger (29) in ein Kloster ein – ein Schritt, der ihr Leben verändern wird. In einem bewegenden Gespräch mit Kirche ohne Grenzen erzählen sie von ihren Erfahrungen und dem Ruf Gottes, der sie zu diesem mutigen Schritt führt.

«Wir machten damals auf dem Firmweg eine Reise und gingen bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen Zug vorbei», erzählt Lea Schlienger. Dort erfuhr sie zum ersten Mal von einer Jugendgruppe namens Adoray. Sie engagierte sich in der Folge immer mehr im lokalen Adoray. «Durch die verschiedenen Leitertreffen und das Adoray-Festival kam ich immer wieder in Berührung mit dieser Gemeinschaft der Seligpreisungen Zug. Ihre Spiritualität ist sehr charismatisch und gleichzeitig kontemplativ. Sie feiert jeden Freitagabend den Sabbat, sie hat also auch eine gewisse Nähe zum Judentum.» Diese Vielfalt an spirituellen Traditionen spricht Lea Schlienger besonders an: «Vieles hat Platz, und es wird auf natürliche Art gelebt.» Janine Konrad aus dem Kanton Schwyz sowie Lea Schlienger aus dem Fricktal absolvierten zunächst die Berufslehre zur Kauffrau, sammelten Berufserfahrung und studierten schliesslich im Reuss-Institut in Luzern Theologie und Gemeindebildung parallel zu ihrer praktischen Tätigkeit in einer katholischen Pfarrei. 

Herausforderungen und Erkenntnisse
«Durch Exerzitien vor Ort habe ich mehr über das Leben im Kloster erfahren», erklärt Lea Schlienger. Diese Erfahrungen haben in ihr den Gedanken angestossen, dass ein Leben im Kloster vielleicht auch etwas für sie sein könnte. Sie betont dabei, wie wichtig es für sie war, einen «Realitätscheck» durchzuführen. «Ich habe mir ausgemalt, wie es wäre, nicht mehr für mich selbst zu kochen oder zu waschen und stattdessen Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der alles organisiert ist und es Ämtli gibt.» Sie reflektiert über die Herausforderungen des Klosterlebens: «Wie wird es sein, wenn man nur noch ein kleines Zimmer hat und keine ganze Wohnung mehr?» Irgendwann sei es an der Zeit, nicht mehr über alles nachzudenken, sondern zu handeln und einfach auszuprobieren, wie das alles in Wirklichkeit ist und zu einem passt. Der Eintritt ins Kloster ist für beide Frauen nicht nur ein Schritt in ein neues Leben. Es ist die Antwort auf den Ruf Gottes. 

Der Ruf Gottes
Nach ihrem Eintritt bei den Missionarinnen der Nächstenliebe bzw. Mutter-Teresa-Schwestern wird Janine Konrad zunächst neun Monate im Apostolat in Madrid verbringen, um sich in die Lebensform der Missionarinnen einzuarbeiten. «Es ist eine Zeit des Einfindens und des Lernens», erklärt sie. Darauf folgen zwei Jahre Noviziat in Rom, wo sie tiefer in die Spiritualität und das Leben der Gemeinschaft eintauchen kann. Nach insgesamt zehn Jahren wird sie schliesslich die ewigen Gelübde ablegen – ein bedeutender Schritt, der ihr Leben prägen wird. 

Für Lea Schlienger beginnt diesen Sommer das erste Ausbildungsjahr als Kandidatin im Kloster bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen Zug. «In dieser Phase geht es darum, im Klosteralltag anzukommen und keine Verpflichtungen ausserhalb mehr zu haben», erklärt sie. «Man kann ganz frei und losgelöst von äusseren Verpflichtungen auf das Klosterleben eingehen und ins Gebet eintauchen.» Beide Frauen sind sich einig, dass der Weg ins Kloster nicht nur eine Entscheidung des Herzens ist, sondern auch eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und den Lebensumständen erfordert. Janine Konrad betont: «Vertrauensvoll trete ich das neue Leben im Kloster an, mit dem Wissen, dass dieser Weg einige Herausforderungen mit sich bringt, die zusammen mit Jesus zu meistern sind.»

Zukunftsvisionen
Janine Konrads Weg zeigt eindrucksvoll, dass der Glaube nicht nur eine persönliche Reise ist, sondern auch eine Einladung zur Gemeinschaft und zum Dienst an anderen – ein Aufruf für alle Gläubigen, sich dem Ruf Gottes zu öffnen und ihren Platz in der Welt zu finden. Janine Konrad scheint ihren Platz gefunden zu haben: «Nur in Christus finde ich meine Erfüllung, weshalb ich ihm alles schenken möchte und dadurch möglichst viele weitere Menschen zu ihm finden sollen.» Ihre Reise hat gerade erst begonnen, doch sie ist fest entschlossen, diesen Weg mit Mut und Vertrauen zu gehen. «Ich weiss, dass Gott mich auf diesem Weg begleiten und tragen wird», schliesst sie ihr Gespräch mit einem strahlenden Lächeln, das ihre Entschlossenheit widerspiegelt.

Interview & Übersetzung: Romina Monferrini, 20.8.24


Arrivare nella vita monastica


Due giovani donne in cammino verso il convent

Nell'estate del 2024, Janine Konrad (25 anni) e Lea Schlienger (29 anni) entreranno in un convento – un passo che cambierà le loro vite. In un'intervista toccante, raccontano le loro esperienze e la chiamata di Dio che le guida verso questa coraggiosa decisione.

Janine Konrad, giovane cristiana del Cantone Schwyz, e Lea Schlienger, proveniente dal Fricktal, hanno inizialmente completato un apprendistato come impiegate commerciali, accumulando esperienza professionale prima di studiare Teologia e Formazione Comunitaria presso l'Istituto-Reuss (Reuss-Institut) a Lucerna. A quasi due anni dalla loro decisione, Janine avverte già l'emozione per la nuova avventura nel convento e le sfide che essa comporterà. «Non vedo l'ora di scoprire come potrò crescere in questa comunità e quali esperienze mi aspettano», afferma.

Dopo il suo ingresso tra le Missionarie della Carità (Suore di Madre Teresa), Janine trascorrerà inizialmente nove mesi a Madrid per immergersi nella vita delle missionarie. Seguiranno due anni di noviziato a Roma, dove potrà approfondire la spiritualità e la vita comunitaria. Dopo dieci anni in totale, emetterà i voti perpetui, un passo significativo che segnerà per sempre la sua vita. Anche per Lea inizia quest'estate il periodo di candidatura nella Comunità delle Beatitudini a Zugo, il primo anno di formazione nel convento. Entrambe le donne concordano sul fatto che il cammino verso il convento non è solo una decisione del cuore, ma richiede anche una riflessione consapevole sulla propria fede e sulle circostanze della vita. Janine sottolinea: «È importante rendersi conto che in questa comunità non si vive solo, ma si cresce – sia spiritualmente che personalmente.» Entrambe evidenziano l'importanza della comunità nella vita monastica.
 

Treten ins Kloster ein, um dem Ruf Gottes zu folgen: Lea Schlienger (links) und Janine Konrad (rechts)
Quelle: Romina Monferrini
Treten ins Kloster ein, um dem Ruf Gottes zu folgen: Lea Schlienger (links) und Janine Konrad (rechts)

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