Neuer Velopilgerweg eröffnet

Am 6. Mai wurde in Rottenburg (Baden-Württemberg) der neue MeinRadweg offiziell eröffnet, der den Lebensspuren des heiligen Meinrad folgt. Der 275 Kilometer lange Velopilgerweg führt in vier bis fünf Tagen vom Südwesten Deutschlands bis nach Einsiedeln. Als erste auf die Strecke machten sich drei Benediktinermönche, die am 9. Mai auch einen Stopp in Weinfelden einlegten.

Der MeinRadweg beginnt bei der «Sülchenkirche» bei Rottenburg, führt über die Erzabtei Beuron zur Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen zum Kloster Einsiedeln. Der neue Velopilgerweg soll eine zeitgemässe Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein. Zudem soll er an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs lebendig und in der Schweiz durch die Präsenz des Marienwallfahrtortes Einsiedeln gegeben ist. Hinter dem innovativen Projekt steht ein Team aus Mitarbeitenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg im Breisgau und dem Kloster Einsiedeln. Der Impuls dazu kam vom Wallfahrtspater des Klosters Einsiedeln.

Namensgeber des neuen Pilgerwegs ist der «Gründerheilige» Einsiedelns, der heilige Meinrad (* um 797 bei Rottenburg; † 21. Januar 861 in Einsiedeln). Seine Lebensstationen geben den Routenverlauf dieses rund 275 Kilometer langen Fahrradpilgerweges vor. Anhand seiner mittelalterlichen «Vita» können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen. Der heilige Meinrad gilt als «Märtyrer der Gastfreundschaft». So lädt der MeinRadweg mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, als Pilgerin oder Pilger das Geschenk der Gastfreundschaft zu erfahren und verschiedene Ordensgemeinschaften kennenzulernen.

Rückkehr zur Gelassenheit

Diese positiven Erlebnisse machten auch die drei velofahrenden Mönche, die die Strecke vom 6. bis zum 10. Mai als erste befuhren und dabei ihre Erlebnisse für die Webseite des MeinRadwegs dokumentierten. «Überall haben uns die Menschen freudig empfangen, verpflegt und untergebracht. An einem Ort sangen uns Erstkommunikanten spontan ein Ständchen auf einer Kirchentreppe», erzählt Pater Philipp Steiner. Bruder Francisco Deighton ergänzt: «Wir haben uns gegenseitig unterstützt und dabei gemerkt, wie wenig eigentlich nötig ist, um so lange unterwegs zu sein.» Der Dritte im Bunde, Pater Cyrill Bürgi, sah in der Fahrt eine Rückkehr zur Gelassenheit, «auch wenn nicht alles perfekt war, wie das Wetter», sagt er lachend.

Da die drei Mönche mit unterschiedlichen Velos unterwegs waren, seien auch ihre Eindrücke differenziert gewesen. Während Pater Francisco mit dem E-Bike fuhr, radelte Pater Cyrill mit dem Rennvelo und Pater Philipp mit dem normalen Rad. Anspruchsvoll fanden die Strecke aber alle drei, besonders die letzte Etappe ist aufgrund zweier Passhöhen die anspruchsvollste. Dafür werden die künftigen Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m ü. M.) und auf dem Etzelpass (950 m ü. M.) mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Überhaupt sei der ganze Weg landschaftlich herrlich und sehr abwechslungsreich, betonten die drei Mönche.

Sarah Stutte (14.5.19)


Infos unter www.meinradweg.com


 

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Bei ihrem Stopp in Weinfelden begrüssten der evangelische Pfarrer Daniel Bühler-Koch und Jugendarbeiter Andi Battaglia, Bruder Francisco Deighton, Pater Philipp Steiner und Pater Cyrill Bürgi (v. l. n. r.).

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