Polnischer Priester und Poet
Pater Jan Jakub Twardowski war ein polnischer Lyriker, der durch seine Arbeit auch internationale Bekanntheit erlangte. Er schrieb humorvolle und zutiefst berührende theologische Gedichte, die von Bodenständigkeit, Prägnanz und Schöpfungsnähe geprägt sind.
Jan Twardowski wurde 1915 in Warschau geboren. 1937 begann er, polnische Philologie an der Warschauer Universität zu studieren; gleichzeitig erschien schon sein erster Gedichtband «Andersens Rückkehr». Während der Besatzungszeit war er Soldat der Heimatarmee und nahm am Warschauer Aufstand teil, bei dem er verwundet wurde. Im Jahr 1945, noch während des Krieges, begann er ein Studium an einem geheimen theologischen Seminar in Warschau. Nach dem Krieg kehrte er zur Poesie zurück, schloss 1947 sein Studium der polnischen Philologie ab und wurde 1948 zum Priester geweiht.
Auszeichnungen für Lyrik
Pater Twardowski wurde als herausragender und höchst origineller Dichter und Seelsorger mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, z. B. mit dem Robert Graves PEN Club, IKAR und TOTUS. Letzterer wird oft als «katholischer Nobelpreis» bezeichnet. Auf Antrag von Kindern erhielt er auch die internationale Auszeichnung «Orden des Lächelns». Er starb am 18. Januar 2006 in Warschau und wurde in der Verdienstkrypta des Tempels der Göttlichen Vorsehung beigesetzt. In Polen sind viele Strassen nach ihm benannt. In der Schule werden seine Gedichte neben den nationalen Klassikern vorgestellt und interpretiert. Er ist aus dem neuzeitlichen Literaturerbe Polens nicht mehr wegzudenken. Seine Schriftstellerqualitäten wurden aber auch ausserhalb seiner Heimat entdeckt und geschätzt. Seine Gedichte wurden unter anderem ins Englische, Niederländische, Italienische und Ungarische übersetzt. Die erste deutschsprachige Version «Ich bitte um Prosa: Langzeilen» erschien 1974 in Einsiedeln. Darauf folgte 1980 «Fröhlich auf dem Weg zu Gott. Geschichten nicht nur für Kinder» in Graz. Und fast gleichzeitig wurde der Band «Langweilig ist es in der Kirche nie» in Leipzig herausgegeben. Ebenfalls in Leipzig erschien 1981 «Geheimnis des Lächelns». 1996 kam in Zollikon «Wenn du betest atmet Gott in dir: religiöse Lyrik mit biblischer Lesehilfe» heraus. Und als letzte deutschsprachige Übersetzung wurde 2008 «Gott fleht um Liebe» herausgegeben. Seit Neuestem findet sich sogar auf Netflix ein Dokumentarfilm über seine Lyrik: «Unvollendete Zeit – Gedichte von Pfarrer Jan Twardowski».
Berufung
Pater Twardowski wurde von der Lehre der Kirche und dem Beispiel der Kirchenväter geleitet, die oft religiöse Poesie und liturgische Texte schufen. Er betrachtete seine Berufung und die Aufgaben, die sich aus dem Sakrament der Weihe ergaben – die Verwaltung der Sakramente, das Gebet und die Verkündigung des Evangeliums – als die wichtigsten in seinem Leben. Dazu trugen auch seine exzellente Schreibfertigkeit und die Leichtigkeit bei, mit der er sich selbst über die anspruchsvollsten theologischen, philosophischen und historischen Themen unterhielt. Der Autor von «Ich bin nicht gekommen, um Sie zu bekehren» versuchte, die pastoralen und ökumenischen Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen; er sprach bereitwillig mit Ungläubigen und Agnostikern, denen er unter anderem das Gedicht «Herr Jesus den Ungläubigen» widmete.
Bekanntestes Gedicht
Der hingebungsvolle Priester schuf Gedichte, die viele Leser*innen bis heute inspirieren und zum Nachdenken bringen. Sein Werk wurde durch sein bekanntestes Gedicht noch ein bisschen tiefer in der Kultur Polens verankert, weil die ersten Zeilen sogar zu einem Sprichwort geworden sind:
«Beeilen wir uns Menschen zu lieben sie gehen so schnell
von ihnen bleiben Schuhe und ein taubes Telefon
nur was unwichtig ist schleppt sich wie eine Kuh
das wichtigste ist so hastig dass es plötzlich geschieht (…)»
Text und Übersetzung: Monika Freund Schoch, 10.01.2023
«Śpieszmy się kochać ludzi»
Polski ksiądz i poeta Jan Twardowski
Ksiądz Jan Jakub Twardowski był duszpasterzem, który pisał humorystyczne i głęboko poruszające wiersze religijne, ale cechujące się prostotą, przyziemnością, zwięzłością i bliskością natury.
Urodzony w 1915 r. w Warszawie Twardowski rozpoczął w 1937 r. studia polonistyczne, gdy jednocześnie ukazał się jego pierwszy tomik poezji «Powrót Andersena». Jako żołnierz Armii Krajowej został ranny podczas Powstania Warszawskiego. Pod koniec wojny rozpoczął studia w Tajnym Seminarium Duchownym w Warszawie, a po jej zakończeniu wrócił do poezji. W 1947 skończył studia polonistyczne i rok później przyjął święcenia kapłańskie.
Liryka ks. Jana Twardowskiego jest uczona w polskich szkołach obok klasyków, a jego twórczość była wielokrotnie nagradzana i doceniana również na arenie międzynarodowej jeszcze za życia autora. Obecnie na popularnej platformie Netflix można obejżeć film dokumentalny pt. «Czas niedokończony». Oddany kapłan stworzył wiersze, które do dziś inspirują i skłaniają do refleksji wielu czytelników. Jego twórczość zakotwiczyła się głeboko w kulturze Polski, czego świadectwem jest, że pierwsze wersy najbardziej znanego utworu stały się wręcz przysłowiem:
«Śpieszmy się kochać ludzi tak szybko odchodzą
zostaną po nich buty i telefon głuchy
tylko to co nieważne jak krowa się wlecze
najważniejsze tak prędkie że nagle się staje (...)»
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11.01.2023, 13:49