«Tour der Liebe» vor den Küsten Südamerikas

Weltweit wurden mehrere ozeanische Wanderrouten von Walen identifiziert, von der Beringstrasse, welche die Arktis mit dem Pazifik verbindet, bis hin zum ostpazifischen Korridor Lateinamerikas. Durch diesen wandern etwa 30 Arten. Die bekanntesten davon sind die Blau- und die Buckelwale. Die Wanderroute der Buckelwale beginnt in den kalten Gewässern der Antarktis und führt durch die warmen Gewässer vor den Küsten Chiles, Perus, Ecuadors, Kolumbiens, Panamas bis hinauf zu den Ufern Costa Ricas.

Die kalten Gewässer der Antarktis sind reich an Mikronährstoffen sowie Fischen, Krebsen, Weichtieren und anderen Arten, die die Hauptnahrungsquelle der Buckelwale darstellen. Diese Nahrung versorgt sie sechs Monate lang mit den nötigen Reserven, damit sie später ihre lange Reise in die warmen Gewässer des Pazifiks antreten können. Jedes Mal, wenn sich die Herde auf den Weg macht, sind die Gesänge und Sprünge der ganzen Herde zu hören. Darunter auch der Balztanz der Männchen. Ihr spezieller Gesang ist mehr als hundert Meilen weit zu hören, ein wahres Spektakel für die Einheimischen, denn in Ecuador ist diese Wanderung als «Tour der Liebe» bekannt.

Ein Naturschauspiel der Liebe und Geburt
Dies ist der Ort, an dem sich diese riesigen Meeressäuger jedes Jahr aufs Neue paaren. Es scheint, dass die Buckelwale an denselben Ort zurückkehren, an dem sie selbst geboren wurden, um ihren Nachwuchs zu gebären. In den Monaten Juli und Oktober kehren die meisten Männchen in die Antarktis zurück. Nur einige wenige bleiben zurück, um die Weibchen und ihre Jungen zu begleiten. Die Mütter säugen ihre Kälber und versorgen sie mit reichlich Fett in Form von Milch, um ihre Körper zu stärken. Dies lässt sie wachsen und genügend Kraft für die beschwerliche Heimreise sammeln. Die Kälber sind tagsüber sehr aktiv und vollführen Bewegungen und akrobatische Kunststücke, die sie von den erwachsenen Walen lernen.

Menschen, die vor allem an den Küsten Ecuadors und Kolumbiens Zeuge einer solchen Sichtung werden, sind beeindruckt von diesem fabelhaften Naturschauspiel. An diesen Pazifikküsten paaren sich die riesigen Wale und kehren zwölf Monate später hierher zurück, um ihre Kälber zur Welt zu bringen. Die Menschen zögern nicht, diese Phase als «einzigartiges Schauspiel und Geschenk der Natur» zu bezeichnen, denn die riesigen Tiere sind majestätisch. Einige Wale erreichen eine Länge von etwas mehr als 16 Metern und wiegen bis zu 30 Tonnen. Ein Buckelwal-Kalb kann bei der Geburt bis zu 900 kg wiegen und zwischen 3 und 4,5 Meter lang sein.

Schutz der Tiere und Ökotourismus
Chile, Peru, Ecuador und Kolumbien sind die vier Länder, die grosse Anstrengungen unternommen haben, um diese Wanderung zu schützen, da sie sich bewusst sind, dass durch die Ankunft der Wale an ihren Küsten mehr Touristen aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, um an Sichtungen teilzunehmen. Seit mehreren Jahren arbeiten die Behörden an Plänen für einen nachhaltigen Ökotourismus, wobei sie sich vor allem darauf konzentrieren, das Leben der Touristen und natürlich auch jenes der Wale zu schützen. Ecuador beispielsweise nutzt den Tourismus, um die Menschen nicht nur in den Genuss des aussergewöhnlichen Schauspiels kommen zu lassen, sondern auch, um sie für den Schutz dieser faszinierenden Wasserbewohner zu sensibilisieren und eine Walpatenschaft zu übernehmen. Diese Spenden ermöglichen nicht nur die Überwachung der ecuadorianischen Küsten, sondern tragen auch zum Schutz und zur Erhaltung der so genannten «blauen Korridore» bei, also der Routen, auf denen diese Wale und die übrige Megafauna im Meer unterwegs sind. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser Korridore, die Ökosysteme über nationale und internationale Hoheitsgewässergrenzen hinaus miteinander verbinden. Die Walwanderung ist nicht nur ein beeindruckendes Naturphänomen, sondern auch eine Erinnerung daran, dass das menschliche Handeln weitreichende Auswirkungen hat und dass der Schutz der Umwelt für die Gesundheit des Planeten unerlässlich ist.

Text & Übersetzung: Andrea Metzger, 3.9.24


Corredores azules

«Gira del amor» por las costas de Sudamérica

Una de las mayores migraciones realizadas por las ballenas Yubartas, es su ruta migratoria desde las frías aguas de la Antártida, pasando por las cálidas aguas de las costas de Chile, Perú, Ecuador, Colombia hasta Costa Rica.

A lo largo del recorrido, se escuchan los cantos y saltos de los cetáceos, que se configuran en una danza de cortejo de los machos a las hembras. Al parecer las Yubartas regresan al mismo lugar de su nacimiento para dar a luz a su cría. Posteriormente, durante los meses de julio y octubre la mayoría de los machos retornan a la Antártida y sólo unos pocos se quedan escoltando a las hembras y sus crías. Las madres amamantan a sus ballenatos proporcionándoles abundante grasa a través de la leche para fortalecer su cuerpo, de modo que puedan crecer y adquirir fuerzas suficientes para el arduo camino que tienen de regreso.

Quienes han presenciado el avistamiento, especialmente en las costas de Ecuador y Colombia, no salen de su impacto y admiración ante este maravilloso espectáculo, ya que es en estas costas del Pacífico donde finalmente los enormes cetáceos se aparean y dan a luz a sus ballenatos 12 meses después. En Ecuador, por ejemplo, se utiliza también el turismo como un medio para que la gente se sensibilice sobre la protección de estas criaturas acuáticas y se inscriba en el programa de apadrinamiento de una ballena. Estas donaciones permiten ayudar en el cuidado y conservación de los denominados “corredores azules”, que son las rutas por las que estos cetáceos y el resto de la megafauna marina transita.

La migración de las ballenas no es sólo un fenómeno natural impresionante, sino un recordatorio de que nuestras acciones tienen un impacto amplio y que la conservación es esencial para la salud de nuestro planeta.

Der Paarruf der Männchen kann bis zu 20 Minuten dauern.
Quelle: Christopher Michel/WikiCom
Der Paarruf der Männchen kann bis zu 20 Minuten dauern.

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