Stark durch Gott

Linda Llukes ist heute 32 Jahre alt, wohnt in der Nähe von Winterthur und absolviert zurzeit eine Ausbildung zur Katechetin. Am 1. August 2012, kurz vor ihrem 23. Geburtstag, zog sie sich durch einen Fahrradunfall ein schweres Schädelhirntrauma zu. Im Interview mit Kirche ohne Grenzen erzählt sie, wie der Glaube an Gott sie begleitet und beeinflusst hat.

Von wem wurde dir der Glaube an Gott weitergegeben?
Als Kind ging ich jeden Sonntag mit meinen zwei älteren Geschwistern und meinen Eltern zur Kirche. Das war ein Muss. Von meiner Mutter habe ich alle Gebete und Kirchenlieder auf Albanisch gelernt. Jeden Sonntag zur Kirche zu gehen und gemeinsam zu beten, war für meine Familie ein Symbol der Gemeinschaft und des Zusammenhalts.

Wie würdest du deine Beziehung zu Gott und deinen Glauben an ihn vor dem Unfall beschreiben?
Meine Beziehung und Bindung zu Gott war zu jener Zeit weniger stark als heute. Ich sah sehr vieles als selbstverständlich an. Ich ging gerne zur Kirche, weil das für mich hiess, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Es war normal für mich, da ich das aus meiner Kindheit schon kannte. Die Werte, die der christliche Glaube mit sich bringt, waren die Werte, die mir meine Eltern mitgegeben haben. Deshalb hatte ich mir nie tiefgründige Fragen zum Glauben gestellt.

Wie war die Zeit für dich nach dem Unfall? Hat dich der Unfall an deinem Glauben an Gott zweifeln lassen?
Vor dem Unfall war ich 100 % arbeitstätig. Ich hatte einen grossen Freundeskreis, war in verschiedenen Bereichen sehr aktiv. Ich habe funktioniert und war in der Gesellschaft optimal integriert. Ich habe mich nie mit Fragen auseinandergesetzt, was in der Zukunft passieren wird oder was mir jemals zustossen könnte. Deshalb war der Unfall ein sehr grosser Schock. Ich lag zehn Tage im Koma und war komplett abhängig von Hilfe in allen Lebensbereichen. Dies war jedoch der Beginn einer neuen und sehr starken Beziehung mit Gott. Ich habe an Glauben gewonnen. Am ersten Wochenende, an dem ich während der Rehabilitation nach Hause durfte, bin ich mit einem speziellen Schutzhelm zur Kirche gegangen – nach der Entfernung der Schädelplatte, die später wieder eingesetzt wurde.

Hast du dich jemals gefragt, wie Gott das «zulassen» konnte?
Nein, niemals. Im Gegenteil: Ich war sehr dankbar. Ich habe nie einen Schuldigen gesucht. Ich habe mich dadurch «erweckt» gefühlt. Ich habe mehr zu lieben und zu schätzen gelernt. Ich hatte stark mit den Vorurteilen der Gesellschaft zu kämpfen, da ich als 23-Jährige eine Invalidenrente erhielt.

Wie stehst du heute zu deinem Glauben?
Ich habe sehr grosses Vertrauen in Gott und in mich selbst gewonnen. Ich weiss, dass ich mit Gott an meiner Seite alles schaffen kann. Ich bin mit Gott auch mehr im Dialog und weniger im Gebet, so wie ich es als Kind gelernt habe. Nach meinem Unfall habe ich sehr viel Zeit mit Kindern verbracht und diese sehr bewundert dafür, wie vorurteilsfrei, aufmerksam und rücksichtsvoll sie sind. Das war einer meiner Bewegründe, um die Ausbildung zur Katechetin zu machen.

Was würdest du der 23-jährigen Linda heute sagen?
Ich würde ihr sagen, dass alles einen Grund hat und dass das auch gut so ist. Ich würde ihr raten, das Leben mit mehr Leben zu füllen und nicht so oberflächlich zu sein.

Was hat sich für dich verändert in der Begegnung zu den Menschen?
Ich habe in meiner Rehabilitationszeit sehr viele Menschen mit verschiedenen Schicksalsschlägen kennengelernt. Mit ihnen habe ich gelernt, über mich selbst zu lachen. Ich hatte ständig sehr viel Besuch, und das wollte ich auch. Ich wollte kein Mitleid, ich wollte Verständnis. Sehr viele Menschen waren für mich da und haben für mich gebetet. Das habe ich sehr stark gespürt und das hat mich stark gemacht. Während meinen Operationen sass meine Mutter in der Kirche und hat gebetet. Ich sehe die Dinge nicht als selbstverständlich. Ich bin ein sehr lebensfroher und positiver Mensch und versuche das in jeder Begegnung meinen Mitmenschen mitzugeben.

Text und Übersetzung: Gabriela Dedaj, 13.12.2022


Besimi në Zot më bën të fortë

Një intervistë me Linda LLukes

Linda Llukes (32) aktualisht është duke studiuar për katekiste. Pak para ditëlindjes së saj të 23-të më 1 gusht 2012, Linda Llukes pësoi një dëmtim të rëndë traumatik në tru si pasojë e një aksidenti me biçikletë. Në një intervistë, ajo tregon se si besimi i saj në Zot e shoqëroi dhe ndikoi atë.

Si do ta përshkruanit marrëdhënien tuaj me Zotin dhe besimin tuaj në Të përpara aksidentit?
Marrëdhënia dhe lidhja ime me Zotin ishte më pak e fortë në atë kohë. Kam marrë shumë si të mirëqenë. Më pëlqente të shkoja në kishë sepse do të thoshte të kaloja kohë me familjen time. Ishte normale për mua sepse e dija që në fëmijëri. Vlerat që vijnë me besimin e krishterë ishin vlerat që më rrënjosën prindërit e mi. Prandaj nuk i kisha bërë kurrë vetes pyetje të thella rreth besimit.

Si ishte koha për ju pas aksidentit? A hodhi dyshime aksidenti në besimin tuaj në Zot?
Para aksidentit kam punuar 100%. Kisha një rreth shumë të madh dhe isha shumë aktiv. Kam funksionuar dhe jam integruar në mënyrë optimale në shoqëri. Unë kurrë nuk jam përballur me pyetjet se çfarë do të ndodhë në të ardhmen ose çfarë mund të më ndodhë ndonjëherë. Pra, ishte një tronditje shumë e madhe. Isha dhjetë ditë në koma dhe plotësisht e varur nga ndihma në të gjitha sferat e jetës. Megjithatë, ishte fillimi i një marrëdhënieje të re dhe shumë të fortë me Zotin. Kam fituar më shumë besim.

A keni menduar ndonjëherë se si Zoti mund ta «lejojë» këtë?
Jo, asnjëherë, përkundrazi, i kam qenë shumë mirënjohës. Unë kurrë nuk kam kërkuar dikë për të fajësuar. U ndjeva i «zgjuar» prej tij. Kam mësuar të dua dhe të vlerësoj më shumë.

Si ndiheni për besimin tuaj sot?
Kam fituar një besim të madh te Zoti dhe te vetja. E di që me Zotin pranë meje mund të bëj gjithçka. Unë jam gjithashtu më shumë në dialog me Zotin dhe më pak në lutje siç kam mësuar si fëmijë. Pas aksidentit tim kalova shumë kohë me fëmijët dhe i admirova shumë se sa të paparagjykuar dhe të vëmendshëm janë. Kjo ishte një nga arsyet e mia për të bërë trajnimin për t'u bërë katekist.

Linda Llukes
Quelle: Gabriela Dedaj
Linda Llukes hat durch ihren Unfall gelernt, Dinge nicht als selbstverständlich zu nehmen.

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