Der Glaube in Zeiten der Pandemie
Das Corona-Virus beschäftigt die ganze Welt und verursacht eine radikale Wandlung. Es bleibt uns allen nichts anderes übrig, als zu lernen, mit dieser Situation zu leben. Dieses Problem greift nicht nur die sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Aspekte an, sondern auch die religiösen. Gerade in einer solchen Lage wird das Vertrauen in Gott geprüft. Kirche ohne Grenzen sprach mit Rosetta Zuzolo (52), einer Angehörigen der italienischen Mission in Schaffhausen darüber, was ihr Tag für Tag Kraft gibt, christlich zu leben.
Wie haben Sie den Glauben in dieser Zeit gelebt?
Es ist eine seltsame Zeit und es hat sicherlich Veränderungen in unseren Gewohnheiten gegeben. Auch aus spiritueller Sicht musste ich mich an einige Veränderungen anpassen. Die Technologie leistete dabei eine grosse Hilfe; da es nicht möglich war, in der Kirche oder der Mission physisch präsent zu sein, geschah alles oder zumindest fast alles über soziale Medien wie YouTube oder Facebook. Dabei brauchte ich die technische Hilfe meiner Kinder, die es ermöglichten, die Sonntagsmesse, verschiedene Katechesen und Momente des Gebets über den Fernseher oder das Handy zu verfolgen. Natürlich auch dank all der Priester, die diesen «neuen» Dienst ausgeübt haben, sodass wir uns weniger allein oder verlassen fühlten.
Was hat Ihnen an der heiligen Messe am meisten gefehlt?
Die fehlende körperliche Präsenz an der Eucharistiefeier war für mich eine der grössten Aufopferungen, da die Sonntagsmesse die Grundlage meines christlichen Lebens ist. Nichtsdestotrotz war ich immer davon überzeugt, dass der Herr in dieser besonderen Situation auch eine im Fernsehen angeschaute Messe segnet und schätzt. In dieser Zeit wurde am Sonntagmorgen das Wohnzimmer für meine Familie zu unserer Kirche. Gewiss erlebten wir dadurch eine andere Atmosphäre und es fehlte das Wichtigste, der Leib Christi, aber dennoch hielt all dies meinen Glauben an Gott am Leben und belebte meine Hoffnung in Ihn.
Wie wichtig ist für Sie das Gebet in einer solch speziellen Zeit?
Ein weiteres grundlegendes Element, neben dem Hören der heiligen Messe und der Katechesen, ist das Gebet. Ohne den Dialog mit dem Herrn, glaube ich, kann der eigene Glaubensweg nicht wachsen und in den schwierigsten Momenten, wie aktuell in der Pandemie, ist das Gebet ein grosser Spender von Kraft und Trost. In dieser Zeit, in der vieles stillsteht, widme ich dem Gebet mehr Zeit, einerseits während den Hausarbeiten, andererseits reserviere ich mir im Alltag kleine Zeitfenster dafür. Es gab auch mehrere Gelegenheiten, bei denen ich mit meinen Kindern über das Wort Gottes gesprochen habe. Dies hat mir grosse Freude bereitet, durch den Meinungsaustausch weiss ich, dass es zu einem grösseren spirituellen Wachstum auf beiden Seiten führt.
Was erhoffen Sie sich für die nahe Zukunft?
Ich bin froh, dass nun die Treffen in der Mission wieder stattfinden oder auch andere Aktivitäten, wie die Proben für die Sonntagslieder. Der Anfang wird wahrscheinlich seltsam sein, doch ich habe auch die Hoffnung, dass der Herr uns nicht allein lässt und uns bei diesen neuen Schwierigkeiten und den wohl unvermeidlichen Veränderungen beisteht. Hierzu passt sehr gut die Bibelstelle (Mk 4,35-41); so wie die Jünger damals, befinden auch wir uns heute auf stürmischen Gewässern und unsere Herzen sind von Ängsten und Sorgen betrübt, doch wir dürfen niemals das Vertrauen zum Herrn verlieren, denn er ist immer bei uns. Ein Versprechen, welches seine immense Liebe zu uns Menschen ausdrückt. Daher ist mein Wunsch, dass wir alle mit der Hilfe des Heiligen Geistes die Kraft haben, von vorne zu beginnen und vor allem, dass es ein besserer Start wird!
Interview & Übersetzung: Simone Zuzolo (9.6.2020)
Il salotto è diventato la «nostra chiesa»
La Fede durante la pandemia
La Santa Messa domenicale è alla base della mia vita cristiana e di conseguenza, il non potervi partecipare personalmente è per il momento un grosso sacrificio, ma sono convinta che in questa particolare situazione, il Signore bene - dica e apprezzi anche una Messa ascoltata in televisione. Da diverso tempo infatti, la domenica mattina, il salotto e diventata per la mia famiglia la «nostra Chiesa». Certamente si vive un’atmosfera diversa e manca la cosa più importante che è quella di ricevere il Corpo di Cristo, ma tutto ciò tiene accesa la mia Fede in Dio e ravvive la mia speranza in Lui.
Un ulteriore elemento fondamentale, oltre all’ascolto delle messe e delle catechesi, è la preghiera. Senza di essa, credo che non si possa far crescere il proprio cammino di Fede e soprattutto che nei momenti più difficili, come questo della pandemia, sia una grande portatrice di forza e di conforto. In questo periodo, dove molte cose si sono fermate, avendo più tempo a disposizione è aumentato anche quello che dedico alla preghiera, sia durante lo svolgimento dei servizi casalinghi e sia ritagliandomi ulteriori piccoli momenti. Ci sono state anche diverse occasioni in cui ho parlato della Parola di Dio con i miei figli e ciò mi ha dato una grande gioia in quanto, oltre allo scambio di opinioni so che ciò porterà ad una maggiore crescita ad entrambi le parti.
Al momento il futuro è molto incerto e l’inizio sarà probabilmente diverso, ma ho anche la speranza che Nostro Signore non ci lascerà da soli ad affrontare queste nuove difficoltà o gli inevitabili cambiamenti a cui bisogna adeguarsi. Il mio auguro quindi, è che con l’aiuto dello Spirito Santo abbiamo tutti la forza di ricominciare e soprattutto il desiderio di far sì che sia un inizio migliore!
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