Einsatz für die Gesundheit von Kindern weltweit
«Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit» lautet Motto der diesjährigen Aktion Sternsingen. Was Gesundheit für Kinder bedeutet, wird an fünf Beispielprojekten in Ghana, Ägypten und im Südsudan vorgestellt. Weil das Sternsingen eine religiöse Veranstaltung ist, kann es unter sicheren Bedingungen in diesem Jahr wieder durchgeführt werden. Missio bietet dafür neu arrangierte Lieder an und kann auf prominente Unterstützung zählen.
Bald ist es wieder soweit: Sternsingergruppen werden in der ganzen Schweiz unterwegs sein und mit Liedern die frohe Botschaft von Weihnachten zu den Menschen bringen. Dabei werden sie die Menschen und Haushalte segnen und selber zum Segen werden. Denn sie sammeln für Kinderprojekte in aller Welt. Das diesjährige Motto «Gesund werden – gesund bleiben» passt zur momentanen Situation, denn auch beim Brauch des Sternsingens soll darauf geachtet werden, dass die Gruppen und alle Besuchten gesund bleiben.
Projekte im Südsudan
«Drei Stunden mussten meine Mama und ich zum nächsten Krankenhaus laufen, das war sehr anstrengend», erzählt der fünfjährige Benson aus der Stadt Wau im Südsudan. Benson ist der kleine Junge, der vom Plakat der Aktion Sternsingen lacht. Als er eine Mango pflücken wollte, ist er vom Baum gefallen. Dabei haben sich Holzsplitter in seinen Po gebohrt. Weil die Splitter nicht herausgezogen werden konnten, entzündete sich die Wunde. Um die Splitter zu entfernen, musste er ins Krankenhaus. Er hatte Glück, denn die Gesundheitsversorgung im Südsudan ist prekär. Gerade einmal 200 Ärzt*innen versorgen eine Bevölkerung von etwa 11 Mio. Einwohnern. «40 Kilometer und mehr müssen die Menschen oft zurücklegen, um ins nächste Krankenhaus zu gelangen. Während der Regenzeit sind viele Strassen nur schwer oder gar nicht passierbar!», weiss der Arzt Damiano Anthony Richard im Comboni-Krankenhaus von Wau. Für Schwerkranke, Verletzte oder Schwangere wird der Weg ins Krankenhaus zu gefährlich oder die Hilfe kommt nicht mehr rechtzeitig zu ihnen. Im mehrheitlich christlichen Südsudan unterstützen die Sternsinger das Daniel-Comboni-Krankenhaus in Wau sowie das Mary-Immaculate-Krankenhaus in Mapuordit.
Einrichtungen in Ghana und Ägypten
Im Beispielland Ghana geht es um Gesundheitsförderung in Schulen und ein orthopädisches Trainingszentrum (OTC). Regelmässige Untersuchungen und der Ausbau von sanitären Anlagen helfen, die gesundheitliche Situation langfristig zu verbessern. Im OTC erhalten Kinder mit einer Behinderung Hilfe für ein selbständiges Leben und junge Erwachsene können dort eine Ausbildung zur*zum Orthopädietechniker*in machen. Im dritten Beispielland Ägypten wird dank der Aktion Sternsingen Kindern mit Verbrennungen im Assiut Burns-Programm geholfen. Kinder aus armen Familien werden dort kostenlos behandelt und lernen, die Traumata der Verletzungen zu verarbeiten.
Neu arrangierte Lieder
Für die Aktion Sternsingen gibt es frische Versionen schon bekannter Lieder und gänzlich neue Lieder, die dem Zeitgeist entsprechen. Um das Lernen der Lieder leichter zu machen, gibt es einige Playback-Versionen; von allen Liedern gibt es Partituren. Um eine professionelle Qualität von Ton und Begleitung zu haben, wurden die Lieder im Tonstudio vom bekannten Kinderliedermacher Andrew Bond aufgenommen. Es war ursprünglich geplant, die Lieder zusammen mit einem Kinderchor aufzunehmen. Corona hat dieser Idee aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. So hat Andrew Bond, der Götti der Aktion Sternsingen, den Taktstock in die eigene Hand genommen. Im Lied-Repertoire von Missio sind auch Lieder auf Französisch, Italienisch und Englisch. Die Lieder können im Rahmen der Aktion Sternsingen kostenfrei verwendet werden.
Sternsingen – aber sicher!
Die Aktion Sternsingen ist unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen möglich. Missio hat dafür einen Leitfaden mit konkreten Empfehlungen und Vorschlägen für die Vorbereitung und Durchführung der Aktion entwickelt. Die Massnahmen und Empfehlungen des BAG, des jeweiligen Kantons und das Schutzkonzept des Bistums sind zu beachten und regelmässig zu konsultieren.
Siegfried Ostermann, Missio/Red., 28.12.2021
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