Anekdoten aus der Fahrdienst-Schatzkiste

Seit fast 30 Jahren bringt der kostenlose Heimführdienst Nez Rouge alljährlich im Dezember Autofahrerinnen und Autofahrer mit deren Privatfahrzeug sicher nach Hause – und das schweizweit. Dabei haben die vielen Freiwilligen, die rund um Weihnachten und Silvester auf Tour gehen, viele denkwürdige Momente erlebt. Eine kleine Auswahl davon präsentieren wir hier.


«Samichlaus und Schmutzli statteten unserer Nez Rouge-Sektion einen Besuch ab. Ob die Freiwilligen die Rute oder Geschenke erhielten, wurde nicht überliefert.»


«Möglicherweise hätten wir eine zusätzliche Fahrt machen können, wenn der Kunde seinen Autoschlüssel zur Hand gehabt hätte. Seine Freundin suchte in der Handtasche, auf dem Boden, das war hoffnungslos. Nach gefühlten 15 Minuten Suchen fand er ihn in einem Stiefel im Kofferraum.»


«Es ist immer noch nicht allen bekannt, dass Nez Rouge gratis ist. Deshalb musste die Sektion ‹Gratis-Gutscheine› für ein Unternehmen herausgeben, damit es den Gratisdienst von Nez Rouge ‹offerieren› konnte… Ohne Kommentar.»


«Zielort knapp verfehlt! Ein Newcomer in der «grossen Nez Rouge-Familie» konnte bereits bei seinem ersten Einsatz von einer lustigen Fahrt berichten. Der 24-jährige Kunde versuchte am Zielort vergebens, das Garagentor zu öffnen. Erst nach einigen Versuchen bemerkte der  Partygänger, dass er das Nez Rouge-Team eine Hausnummer zu weit fahren liess. Halb so wild: Nez Rouge war noch da und fuhr zurück!»


«Das vielseitig verwendbare Lenkrad: Ein Kollege rief für unseren Kunden, der heimgefahren werden wollte, an. Die Adressangabe (Zielort) zögerte sich dann leider etwas hinaus, denn der Kunde liess ausrichten, dass er die Adresse auf seinem Lenkrad aufgeschrieben habe.»


Welscher Humor mit unserem Motto «A l’éternité, préférez la sécurité» (z. dt: «Sicherheit geht vor Ewigkeit»). Der Priester der Kirchgemeinde Cathédrale antwortet online: «Auch wenn wir uns auf die Ewigkeit freuen, teilen wir diesen guten Rat, und sei es nur, um uns während der Feiertage etwas Arbeit zu ersparen.»


«Ein Familienvater feiert bei seinen beiden Töchtern. Als er aufbrechen wollte, riefen die Töchter bei Nez Rouge an, da er bereits leicht angeheitert war. Für den Vater war die Fahrt mit Nez Rouge eine Premiere. An der Zieladresse bedankte sich der Kunde mit einer Spende. Zwei Tage später meldete er sich als neuer Freiwilliger in unserer Zentrale. Und da ihm der erste Abend Spass machte, meldete er sich gleich für weitere Abende an.»


«Alle Jahre wieder... unser Kunde spendet 40 kg Kartoffeln.»


«Wir fuhren einen Mann nach Hause, der an diesem Abend mehr als einen über den Durst getrunken hatte. Er schlief während der ganzen Fahrt und als unsere Freiwilligen ihn bei der Ankunft weckten, blickte er sie erstaunt aus einem Auge an und fragte: «Ääähm… wo ist denn meine Frau?» Das Team fuhr also zurück, um auch seine Frau abzuholen. Diese hatte die Abwesenheit ihres Mannes noch gar nicht bemerkt.»


«Als wir am vereinbarten Treffpunkt angekommen sind, gerieten Oliver und ich fast ein bisschen in Verlegenheit: Das Kundenfahrzeug war mit fünf Kunden und zwei Weihnachtsbäumen beladen. Um alle sicher nach Hause bringen zu können, beförderte ich die beiden Tannen kurzerhand im Nez Rouge-Auto.»


Red.


Über Nez Rouge

Die von und für die Bürgerinnen und Bürger organisierte Präventionsmassnahme zur Unfallverhütung wurde im kanadischen Quebec geboren. In der Schweiz wurde sie Anfang der 90er-Jahre vom Kanton Jura aus nach und nach in der ganzen Schweiz übernommen. Mittlerweile gibt es 23 Sektionen, nur in den Regionen Basel, Engadin und Oberwallis wird der Dienst nicht angeboten.

Der Gratis-Heimfahrservice kann von allen Automobilistinnen und Automobilisten in Anspruch genommen werden, die sich selbst nicht mehr als fahrtüchtig erachten und steht jedes Jahr im Dezember für einen gewissen Zeitraum allabendlich zur Verfügung. Autofahrer können während der Betriebszeiten die Gratisnummer 0800 802 208 (oder die regionale Direktwahlnummer) wählen, um mit der nächsten Nez Rouge-Zentrale verbunden zu werden. Die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer kommen dann zur genannten Adresse und fahren den Autolenker mit seinem eigenen Fahrzeug nach Hause. Personen, die nicht mit ihrem eigenen Auto unterwegs sind, steht der Heimfahrservice nicht zur Verfügung, damit örtliche Taxi- und öffentliche Verkehrsunternehmen nicht konkurrenziert werden. Spenden oder freiwillige Fahrtengelder werden möglichst vollumfänglich an eine gemeinnützige Organisation weitergegeben.


 

Auch in der Ostschweiz fahren seit Jahren schon viele Freiwillige für Nez Rouge.
Im Bild: Ein Teil des Teams Nez Rouge Ostschweiz v. l. n. r.: Guido Hubmann, Markus Krapf, das Nez Rouge-Maskottchen und Christine Krapf.

Bild: ©nezrouge.ch

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