Über das Angebot, mit dem Smartphone zu spenden
In den katholischen Kirchgemeinden Arbon und Amriswil können Spenden wie etwa Kollekten per Twint entrichtet werden. Eine kontaktlose Zahlweise mit dem Smartphone, die bei den Kirchbürger*innen gut ankommt.
Die Pandemiezeit hat aufgezeigt: Viele Menschen haben vom Bargeld auf Zahlungen per Kreditkarte oder Twint umgestellt. Diese Möglichkeit des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird aber nicht nur beim Online-Einkauf, in Geschäften oder in Hofläden genutzt, sondern auch von Kirchgemeinden. Gerade letztere wurden während des Lockdowns und der anschliessenden Begrenzung der Kirchenbesucher*innen arg von den fehlenden Spenden, wie etwa der Sonntagskollekte, getroffen. Dass das Spenden via Twint durchaus machbar und zielführend sein kann, zeigen die Erfahrungen in den Kirchgemeinden Arbon und Amriswil.
Plakate mit QR-Code
Für Gemeindeleiter Tobias Zierof in Arbon ist die Bezahlung mit Twint nicht mehr wegzudenken. «Ich selber trage gar kein Bargeld mit mir», erklärt Zierof. So wie ihm geht es manch einer Kirchbürgerin oder einem Kirchbürger, was sich seit der Pandemie rückläufig auf die Sonntagskollekte auswirkte. Eine weitere Anregung, dieses schweizerische Zahlungsmittel einzuführen, kam auch von einem Gemeindemitglied. So lag es auf der Hand, dass sich die Kirchgemeinde mit der bargeldlosen Überweisung vertraut machte. Seit Juli 2021 hat jede*r Gottesdienstbesucher*in die Möglichkeit, für die Kollekte den QR-Code mit dem Smartphone einzuscannen. Zierof sagt dazu: «Wir haben Plakatvorlagen kreiert, auf denen nicht nur der QR-Code zu finden ist, sondern etwa auch das Projekt für die Kollekte ausführlicher beschrieben ist.» Zu finden sind die Plakate dort, wo die Kollektenkörbchen stehen. Negative Rückmeldungen gab es laut Zierof keine, wohl auch deshalb, weil der Aufwand für diese Art des Spendens für beide Seiten minimal ist. Es sei ein Gehen mit der Zeit, lautet das Fazit des Gemeindeleiters. Deshalb wird überlegt, auch den Kerzenverkauf sowie die Antoniuskasse mit Twint zu ermöglichen.
Einfach, schnell und anonym
Einen Tick früher dran war die Kirchgemeinde Amriswil. «Bei der Sternsingeraktion 20/21 sind wir mit Twint so richtig durchgestartet», sagt Pfarreisekretärin Kerstin Haubrich. Damals durften die Sternsinger pandemiebedingt nicht von Haus zu Haus ziehen. Da die Menschen aber nicht auf die Aufkleber verzichten wollten, wurden diese so aufgelegt, dass jede*r die Möglichkeit hatte, für Spenden den QR-Code einzuscannen. Beflügelt von diesem Erfolg wurde das Twinten auch für Aktionen während der nachfolgenden Fastenzeit genutzt. «Wir nutzen alle Kanäle, um auf die Möglichkeit des Twintens aufmerksam zu machen. So findet man den QR-Code im Schaukasten, im Pfarreiblatt oder auf der Webseite», sagt Haubrich. Viele Kirchbürger*innen, die den Gottesdienst via Livestream verfolgen, spenden häufig per Twint. Für Haubrich bietet diese Zahlungsmethode eine einfache, schnelle und anonyme Möglichkeit des Spendens, die auch aufgrund der positiven Reaktionen beibehalten wird.
Claudia Koch, 01.03.2022
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