Der kunstvolle Weg zu Gott

Kreative Bibellesungen von Ruedi und Claudia Kündig

Man kann das Atelier an der Hauptstrasse 12 in Bichelsee nicht verfehlen, denn bereits vor dem Haus stehen verschiedene Skulpturen. Das Betreten des Kunstateliers Kündig lässt spüren, mit wie viel Liebe zur Kreativität hier gearbeitet wird. Bereits als Kind zeichnete Claudia Kündig biblische Geschichten, während ihr Mann Ruedi in der Cevi christliches Theater spielte. Kirche ohne Grenzen hat mit dem Ehepaar über ihre Projekte gesprochen.

Welche Projekte hatten Sie bereits?

Ruedi Kündig: Wir haben unser Publikum schon mit Glaspainting, Whiteboardpainting, Flipchartpainting und anderen Techniken faszinieren können. Im Moment merken wir, dass eine grosse Anfrage für das Sandpainting vorhanden ist. Dabei wird auf einer Glasplatte Sand so verteilt, dass es ein Bild ergibt. Die Platte wird von unten mit farbigen LED-Lichtern beleuchtet, welche ich an einem Mischpult steuere. Das Ganze wird auf eine grosse Leinwand übertragen, damit das Publikum den Prozess gut mitverfolgen kann. Unser letztes Projekt war der Motorsägen-Gottesdienst. Dabei stellt Claudia mit verschiedenen Sägen eine Skulptur her, die den Bibeltext, den ich parallel dazu erzähle, verdeutlicht.

Was ist die schönste Erfahrung, die Sie bisher machen durften?

Claudia Kündig: Bei einer Glaspainting-Vorstellung habe ich den verlorenen Sohn gezeichnet. Obwohl ich nicht ganz zufrieden mit meiner Performance war, erfuhr ich später, dass genau dieses Bild eine grosse Auswirkung auf eine Besucherin dieser Performance hatte. Die Frau war lange auf der Suche nach sich selbst. Eines Nachts hat sie ein Bild geträumt und es am nächsten Morgen gezeichnet, und am Abend desselben Tages habe ich genau das gleiche Bild gezeichnet. Alles war identisch, die Figuren, die Farben, einfach alles. Daraus las sie, dass Gott Grosses bewirken kann und ihr ein Zeichen gegeben hatte. Sie war so schockiert, dass sie mir das erst nach einem Jahr erzählte. Wir haben das jetzt mehrmals so erlebt, dass Menschen uns sagen: «Wie konntest du genau das Bild zeichnen, das ich mir vorgestellt habe?» Es ist schön, Menschen so zu berühren.

Wo holen Sie sich Ihre Inspiration?

Claudia Kündig: Meine grösste Inspiration ist die Bibel selbst. Aber auch durch die Natur werde ich inspiriert, denn ich bin gerne draussen. Tiere inspirieren mich ebenfalls, ich bin einfach ein Augenmensch. Der Bibeltext ist jedoch immer übergeordnet, durch ihn entsteht erst die Idee für die Darstellung. Wir üben dann tagelang gemeinsam, den Text und die passenden Bilder zu koordinieren, damit wir sie an einem Anlass vorstellen können. Die Geschichten gehen meist zwischen 30 und 60 Minuten. Ruedi erzählt die Geschichte auf Mundart und der Bibeltext wird jeweils auf Hochdeutsch rezitiert. Die Stärke dabei ist das Alte und Neue Testament zu verbinden.

Welche Projekte stehen noch an?

Ruedi Kündig: Normalerweise haben wir jährlich 100 Veranstaltungen und nochmals 100 Anfragen, die wir absagen müssen, weil es zeitlich nicht klappt. In der Regel sind wir etwa eineinhalb Jahre im Voraus für die Sonntage ausgebucht. Im letzten Jahr konnten wir jedoch leider nur die Hälfte der Auftritte realisieren und dieses Jahr haben wir bis Ende März keinen. Das macht uns schon zu schaffen, aber wir sind optimistisch, dass sich die Situation ab April wieder normalisieren wird. Die nächste grosse Herausforderung wird eine Reise durch die biblischen Orte in Griechenland sein, wobei ich die Bibellesungen machen werde, und Claudia auf Flipchart ihre Zeichnungen direkt vor Ort darstellen wird – ein Projekt des Bibellesebunds.

Text und Übersetzung: Katarina Dujmović, Kirche ohne Grenzen, 2.3.21

Infos zu den kreativen Bibellesungen: www.bibellesebund.ch und www.kuendigs.ch.

Umjetnički put do Boga

O kreativnim čitanjima Biblije Ruedia i Claudie Kündig

Sami pogled na kuću u Bichelsee okruženu raznim skulpturama govori o nadahnuću bračnog para Kündig. Ruedi (58) opisuje svoju suprugu Claudiu (53) govoreći: «Nema dana, da ne učini nešto kreativno». Već kao dijete uvijek je crtala biblijske priče, dok je njen muž tada kao dječak glumio događaje iz Biblije. Njihove četiri kćeri također su naslijedile dar umjetnosti. U razgovoru s bračnim parom Kündig Kirche ohne Grenzen saznala je na kojim projektima trenutno rade.

Gospodine Kündig, na koje ste načine dosada čitali Bibliju?

Dok ja prepričavam događaje iz Biblije, Claudia sve to prati na razne načine, na primjer crtajući na staklo, flipchart ili na pijesku, kako bismo vjernicima bolje pokazali kako si možemo zamisliti pojedine situacije.
Kod crtanja pijeskom ona sipa pijesak
po staklenoj ploči, koja je s donje strane osvijetljena LED-lampicama. Te raznobojne lampice ja reguliram dok govorim, te tako stvaramo atmosferu, koja vjernike motivira na pozorno slušanje. Naš novi projekat je sveta misa popraćena motornom pilom, kojom Claudia napravi drvenu skulpturu do kraja moga čitanja.

Gospođo Kündig, koje je najljepše iskustvo, koje ste tokom takvih misnih slavlja stekli?

Jednom sam crtala na staklu uz čitanje o izgubljenom sinu, no nisam nikako bila zadovoljna svojim radom. Nakon te večeri saznala sam, da je unatoč mome nezadovoljstvu upravo ta slika jednoj ženi promijenila svijet. Ona je naime dugo bila u potrazi za samom sobom, te je jedne noći sanjala točno onu sliku, koju sam ja dan poslije nacrtala na staklu. Bila je toliko zaprepaštena, da mi je to tek nakon godinu dana mogla ispričati, ali odmah joj je bilo jasno, da je to bio znak da je Bog svemoguć i da joj je tim djelom htio nešto važno poručiti.