Dichte Worte: Übergang und Über Gänge

Übergang

Und wenn mein Stern zum Himmel steigt,
und wenn mein Pass durch Länder schweigt
verstaubt mein Sein als Mensch im Nu,
es sei denn, du führst meine Ruh
dem deinen Alltag tröstend zu.

Und wenn mein Stern am Himmel glänzt,
derweil ich üppig erdbekränzt
zur Asche wurde und zum Wort,
dann schenk mir dich als Heimatort,
so leb ich durch dich gerne fort.

Und wenn mein Stern am Himmel Licht
ins Dunkel setzt, verzage nicht,
denn Glaube kennt nicht Raum, nicht Zeit.
Von allen Schranken just befreit
führt Liebe in die Ewigkeit.

CHRISTOPH SUTTER (5.11.19)

Über Gänge

Manche Übergänge
haben Überlänge,
die Haare sind nicht plötzlich grau
oder die Köpfe kahl.

Manche Übergänge
sind wie Untergänge,
man sieht es nur nicht so genau
und traf die falsche Wahl.

Manche Übergänge
sind wie grüne Hänge,
wo Zeit tatsächlich Wunden heilt
und sich das Träumen lohnt.

Manche Übergänge
sind wie Neuanfänge,
wie’m Leben Tod und Abschied weilt,
im Tod auch Leben wohnt.

Ich hoffe für uns mit leisem Bangen:
Wir werden am Schluss nicht übergangen.

GABY ZIMMERMANN 

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