Im Gespräch mit einer christlichen Influencerin
Die Kirche ohne Grenzen-Autorin Romina Monferrini (32) ist eine doktorierende Theologin, die ausser ihrer Anstellung in der Katholischen Kirche der Stadt Luzern erstaunlich viel Zeit in die digitale Seelsorge investiert. Wie die energiegeladene Frau dazu gekommen ist und was genau dahinter zu verstehen ist, erklärte sie – passend zum Thema Digitalisierung – in einem Videogespräch.
Wie hat dein digitaler Glaubensweg angefangen?Ich habe vor wenigen Jahren auf Instagram angefangen zu posten und schnell gemerkt, dass meine Inhalte bei den Usern auf grosses Interesse stiessen. Meine Anregungen waren zuerst privat gemeint, aber es sind immer mehr unbekannte Follower dazu gekommen – auch im Ausland: Deutschland, Österreich und sogar Italien. Das hat mich motiviert, weiter zu machen und noch mehr Einblicke von mir als Christin, Theologin und Mensch zu geben. Es geht mir dabei nicht darum, die grösste Anzahl von Anhängern oder Likes zu erzielen, sondern um die besondere Möglichkeit, die Menschen zu inspirieren, welche sonst kirchlich vielfach nicht (mehr) erreichbar wären. Irgendwann habe ich auch begonnen, mich mit anderen Influencern auszutauschen. Es kommen mittlerweile viele Kooperationsangebote, z. B. um einen Impuls zu einem Thema zu geben, eine Rede zu halten oder andere in diesem neuen Gebiet zu beraten oder Workshops dazu zu geben u.v.m. Es gehen auch Anfragen ein, ob ich bei einer Aktion mitmache und darüber vlogge (Video-bloggen, Anm. d. Red.). Irgendwann muss man sich aber bewusst fragen: in welche Richtung möchte ich mein Profil, mein «digitales Sein», entwickeln, wo setze ich meine Grenzen, was möchte ich zeigen und was nicht, wie trete ich auf…? Man muss vor allem entscheiden: welches Ziel verfolge ich und wer ist mein Zielpublikum? Dann kann man zweckmässiger publizieren.
Was hat sich verändert, seitdem dein Profil öffentlicher geworden ist?Vorher habe ich manchmal völlig irrelevante Sachen gepostet (lacht)… Jetzt überlege ich viel mehr, was ich genau teile. Ich versuche stets, möglichst persönlich und authentisch zu bleiben. Ich erzähle, was mich bewegt: am Leben, im Alltag, an gesellschaftlichen und kirchlichen Themen und am Glauben. Meine Storys zeigen ab und zu beispielweise auch auf, was gerade nicht gut läuft. Es ist mir wichtig, die Vielseitigkeit des Christ-sein und der Kirche aufzugreifen und breite Fächer aufzumachen, anstatt nur einseitig zu berichten. Ich möchte auch darauf aufmerksam machen, dass die Kirche nicht nur zwei Bahnen – die Konservative und die Liberale – hat, sondern weit mehr Diversität bietet. Trennende und rebellische Inhalte platziere ich nicht gerne. Heutzutage sind diese ohnehin überall, auch online, sehr präsent. Man kann aber trotz unterschiedlicher Meinungen gut und respektvoll miteinander umgehen. Dabei hoffe ich, andere Menschen zu inspirieren, um ihren eigenen Weg in der Kirche mutig zu gehen und ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen. Meine Follower senden mir auch persönliche Gebetsanliegen und ganz konkrete Hilfs- sowie Seelsorgeanfragen, die ich sehr gerne erfülle. Es gibt natürlich auch Glaubensfragen, die ich direkt beantworten kann. Da merkt man, was für ein Potenzial in diesen neuen Formen und Orten der Seelsorge steckt. Ich möchte diese Chance auf jeden Fall nutzen. Ab Januar bin ich übrigens mit einem Kollegen, Simon Brechbühler (Leiter von «Kirche Urban», Anm. d. Red.) sowie Jana Hitz, auf dem neuen professionellen YouTube-Kanal «URBN.K» mit wöchentlichen Inputs zu diversen Themen und spannenden Interviews mit unterschiedlichsten Menschen und deren Geschichten zu sehen.
Wieviel Zeit investierst du in diese Tätigkeit?Sehr viel. Zum Glück brauche ich nicht so viel Schlaf (lacht). Es ist alles unbezahlte Freiwilligenarbeit. In der Kirche wird es nicht als «Geschäft» wahrgenommen. Wir werden jedoch von der Kirche dazu aufgefordert, zu verkünden. Folglich sollen wir auch alle möglichen Kommunikationskanäle nutzen und neue Formen der Evangelisierung suchen. Heute gehört die digitale Welt mit jeglichen Social-Media-Plattformen, wie auch YouTube, unbedingt dazu. Wenn Menschen schon am frühen Morgen das Handy in die Hand nehmen, darf es nicht sein, dass die schweizerische Kirche, wir Christen, dort nichts zu bieten haben. Die Österreicher und die Deutschen sind schon ein wenig weiter in diesem Bereich. Es braucht Content, der Hoffnung gibt und den Menschen in verschiedenen Situationen Einblick verschafft, ohne überstülpend missionarisch oder erzwungen zu wirken. Es muss authentisch und nahbar bleiben. Für mich ist es ein Teil meiner Berufung. Ich verspüre einfach eine grosse Freude daran.
Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch, Kirche ohne Grenzen, 12.1.21
Potencjał cyfrowego duszpasterstwa
Rozmowa z katolicką influencerkąRomina Monferrini (32 ) jest doktorantką teologii, która oprócz pracy w kościele w Lucernie, dużo czasu poświęca na «cyfrowe duszpasterstwo». Co dokładnie kryje się w tym sformułowaniu, wyjaśniła nam w wideo-rozmowie, stosownie do tematu digitalizacji.
Kiedy kilka lat temu Romina Monferrini zaczęła publikować na Instagramie, jej treści spotkały się z dużym zainteresowaniem użytkowników. W pewnym momencie zaczęłą też wymieniać się pomysłami z innymi influencerami i otrzymywać oferty współpracy (np. prowadzenie warsztatów nt. digitalizacji lub wygłoszenie przemówienia na jakiś temat). Obecnie cyfrowy świat z najróżniejszymi platformami mediów społecznościowych, w tym YouTube, jest istotną częścią życia ludzi, «dlatego należy to wykorzystać również w duszpasterstwie», przekonuje Monferrini. W szwajcarskim kościele taka działalność nie jest postrzegana i wynagradzana jako część składowa etatu duszpasterza. Jak mówi młoda teolożka, «powinniśmy jednak wykorzystywać wszelkie możliwe kanały komunikacji oraz poszukiwać nowych form ewangelizacji».
Pani Rominie nie chodzi o zdobycie jak największej liczby polubień i obserwatorów, ale o wyjątkową okazję, aby zainspirować ludzi, którzy często nie byliby dostępni w kościele. Publikowane treści muszą być oczywiście przemyślane i ukierunkowane na konretnych odbiorców, ale powinny pozostać przede wszystkim autentyczne i przystępne. Użytkownicy przesyłają jej m.in. osobiste prośby o modlitwę lub o konkretną pomoc i opiekę duszpasterską, czy też pytania związane z wiarą. «Dla mnie to część mojego powołania», mówi z radością teolożka. W swoich postach Monferrini zwraca uwagę na fakt, że Kościół ma nie tylko dwa nurty – konserwatywny i liberalny – ale oferuje znacznie większą różnorodność. «Nie lubię umieszczać treści, które prowadzą do podziałów i buntu», dodaje pani Romina. Dla niej ważne jest budowanie atmosfery dialogu i szacunku do odmienności poglądów, opartych na wspólnym fundamencie wiary.
Kommentare