Bedeutung von Hildegard von Bingens Werk für das Wissen ihrer Zeit und für heute
Hildegard von Bingen wurde 1098 in der Gegend von Bermersheim im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Sie stammte aus einer adeligen und religiösen Familie. Es war im Mittelalter üblich, ein Kind ins Kloster zu geben. So wurde Hildegard als zehntes Kind Gott geweiht, im Sinne eines Zehnten. Von Kindheit an zeichnete sie sich durch eine schwache und kränkliche Gesundheit aus. Das hinderte sie jedoch nicht daran, in die Gemeinschaft der Benediktinerinnen einzutreten, der sie bis zu ihren letzten Lebenstagen angehörte.
Im Mittelalter wurden im Allgemeinen in den Klöstern die Bücher über Astronomie, Sprachen und Kultur aufbewahrt. Hildegard lernte im Alter von etwa 14 Jahren im Benediktinerkloster unter der Obhut der Äbtissin Jutta von Sponheim, Latein zu lesen, und entwickelte eine Liebe zur Musik. Viele Jahre später brachte sich Hildegard selbst das Schreiben bei.
Lichtvisionen
Seit ihrem dritten Lebensjahr kommunizierte sie mit « einem unbeschreiblichen Licht, das mir Dinge zeigte, besondere Dinge, ein Licht, das meine Seele bewegte, ein Licht, das mit mir kommunizierte », wie Hildegard es beschrieb. Diese Visionen, die sie bis zu ihrem 40. Lebensjahr fast geheim hielt, lehrten sie ein tieferes Verständnis für die heilenden und spirituellen Eigenschaften der Naturelemente. Sie sah, dass alles ein Ganzes ist, ein vollkommenes Gleichgewicht.
Göttlicher Ursprung der Schöpfung
Durch ihre Texte und ihr umfassendes Wissen in Botanik, Medizin und Physiologie leistete sie wertvolle Beiträge zur Wissenschaft. In ihren Schriften bestätigte sie, dass die Schöpfung göttlichen Ursprungs ist und durch die vier Urelemente – Feuer, Luft, Wasser und Erde – beeinflusst wurde. Zwischen ihnen bestand nach Hildegard eine Beziehung, ebenso wie zwischen dem Makrokosmos und dem Mikrokosmos. Sie versuchte daher, die Physik mit der Anatomie und Physiologie in Einklang zu bringen.
Ganzheitlicher Ansatz
Hildegards Heilkunde, eine ganzheitliche Medizin, befasst sich deshalb nicht nur mit dem Körper, sondern ist eng mit der Seele und dem Geist verbunden. Sie lehrt den Menschen, richtig zu leben und in ständiger Verbindung mit dem Schöpfer zu stehen, der die Quelle des Lebens ist. Sie sagte : « Wenn ein Mensch in Sünde ist, hat er gesundheitliche Probleme. »
Wichtig für Alternativmedizin
Ihre Beiträge waren für die Wissenschaft und die Medizin so wertvoll, dass heute viele ihrer Werke zum besseren Verständnis von Beschwerden oder Krankheiten herangezogen werden. Dies zeigt sich vor allem in der alternativen Medizin, die in den 1980er-Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Hildegard tat das in einer Zeit, in der das öffentliche Wirken einer Frau nicht gern gesehen war. Geschickt verband sie das Wissen der Volksmedizin mit ihrer Kenntnis von Heilpflanzen und nutzte es zur Behandlung.
Ihr Vermächtnis für die Frauen
Die heilige Hildegard hat den Frauen den Weg geebnet : Die Rolle der Frau war zu dieser Zeit nicht besonders ausgeprägt. Hildegard war die erste Heilige, der es erlaubt war, über theologische Themen zu schreiben. Sie predigte offiziell in Kirchen und auf Plätzen, wo sie von vielen gehört wurde. Dank ihr veränderte sich die Rolle der Frau innerhalb der Kirche.
Hildegard schuf eine grosse Vielfalt an musikalischen Werken, siebzig ihrer liturgischen Gesänge sind heute bekannt. Neben ihren grossen Werken hinterliess sie eine Vielzahl an Schriften und Briefen. Ohne Zweifel war sie nicht nur die erste, sondern eine der bedeutendsten deutschen Mystikerinnen des Mittelalters.
Hohes Alter trotz schwacher Gesundheit
Sie starb im Alter von 81 Jahren. Obwohl sie an verschiedenen Krankheiten litt, ist ein Leben voller Vitalität und ein visionärer Geist überliefert, der es ihr ermöglichte, unter anderem Theologin, Philosophin, Komponistin und Wissenschaftlerin zu sein. Erst 2012 wurde sie – nach jahrzehntelangen Studien und Forschungen über ihr Leben und ihre Werke – heiliggesprochen und zur « Kirchenlehrerin » erhoben.
Text & Übersetzung, Andrea Metzger, 21.1.25
Una abadesa con una misión profética
Las aportaciones de Hildegarda de Bingen
Hildegarda de Bingen, nació en la región de Bermersheim (Alemania) en 1098. Fue la décima de entre sus hermanos y, como era la costumbre medieval, fue consagrada a Dios como diezmo. Por tanto, se puede decir que, desde su nacimiento, ya estaba predestinada a servir a Dios.
Desde su niñez se caracterizó por tener una salud muy frágil y enfermiza, pese a ello, esto no impidió que ingresara en la comunidad benedictina, a la que perteneció hasta los últimos días de su vida. Aproximadamente a los 14 años, aprendió a leer latín y a tener amor por la música.
Desde los tres años, se comunicaba con « una luz indescriptible que me indica cosas y cuestiones especiales, una luz que se comunica conmigo », según la describió Hildegarda. Gracias a esa « luz », obtuvo un conocimiento profundo de las propiedades curativas y espirituales de los elementos naturales. Ella veía que todo forma parte de un conjunto, de un equilibrio total. A través de sus textos y mostrando sus profundos conocimientos de botánica, medicina y fisiología humana, realizó interesantes aportes a la ciencia.
Medicina holística
En sus escritos, confirmaba que la creación era de origen divino. Estaba convencida de que el proceso de la creación contó principalmente con la intervención de los cuatro elementos primordiales: el fuego, el aire, el agua y la tierra.
La medicina Hildegardiana se ocupa no solo del cuerpo, sino que también está íntimamente ligada con el alma y el espíritu. Enseña a vivir correctamente y a estar en permanente conexión con el Creador, que es la fuente de la vida.
Murió a los 81 años. No fue hasta el año 2012, tras décadas de estudio e investigación sobre su vida y obras, cuando fue canonizada y elevada a la dignidad de « Doctora de la Iglesia ».
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