Chinesische Mission in der Schweiz
Rita Chen Baumann kommt aus Taiwan, aber ihr Glaubensweg hat sie in die Schweiz geführt. Hier lebt sie ihre Berufung, indem sie die chinesischsprachige Mission betreut, die nicht nur aus Christen besteht und weit im Land verstreut ist. Kirche ohne Grenzen hat die engagierte Frau getroffen, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren.
Viele der in der Schweiz wohnhaften Chinesen (ca. 15'000) sind noch von den Folgen der Kulturrevolution (1965–1976) gezeichnet, eine Zeit, in der alle Religionen verboten waren. Sie wurden atheistisch im kommunistischen Regime erzogen, was bis heute oft eine offene Kommunikation verhindert und Vertrauensmangel in Beziehungen verursacht. «Taiwan ist im Gegenteil zu China ein demokratisches Land mit Religionsfreiheit», sagt Chen Baumann. Gefragt, ob die Christen in Taiwan als Minderheit (1%) eine gewisse Unterdrückung erleben, verneint sie. Die meisten der Menschen, die sie begleitet, kommen aus China und Taiwan, aber auch aus Singapur, Malaysia, Vietnam, Hongkong, Tibet und der Mongolei. Sie repräsentieren alle Altersgruppen, Berufsfelder und Religionen. Es gibt auch Atheisten und Pantheisten darunter. Deswegen ist es nicht einfach, den Menschen mit verschiedenen Hintergründen hier in der Schweiz eine spirituelle Heimat zu geben. Sie versucht sich jedoch den individuellen Bedürfnissen anzupassen.
Gelebter GlaubenNach dem Theologiestudium in ihrer Heimat unterrichtete Rita Chen Baumann 25 Jahre im Taiwan Pastoral Institut Religionspädagogik und Erwachsenenbildung. Um sich weiterzubilden, zog sie vor 19 Jahren in die Schweiz, wo sie Deutsch lernte. Danach studierte sie Kommunikationstheologie und Religionspädagogik in Innsbruck. Nach der Rückkehr in die Schweiz lernte sie ihren Mann, Peter Baumann, kennen und fing an, zuerst freiwillig, seelsorgerische Arbeit bei Chinesischen Migranten zu leisten. 2009 erhielt sie dann einen offiziellen Auftrag von Migratio (Fachstelle für Ausländerseelsorge der Schweizer Bischofskonferenz). Rita Chen Baumann wird im März 2020 pensioniert. Aus der Überzeugung, Gutes zu tun, wird sie ihre pastorale Tätigkeit jedoch auf freiwilliger Basis weiterführen, denn Migratio finanziert keine Nachfolge. Seit vielen Jahren ist sie zusätzlich von der Missionsgesellschaft Bethlehem in Immensee als Kursleiterin («Gemeindeaufbau in Pfarreien») für die chinesischsprachigen Seelsorger angestellt. Diese Fortbildung wird in der Schweiz, aber auch in Singapur, Taiwan und sogar in China durchgeführt. «Glauben ist mein Leben, darum habe ich keine Angst, überallhin zu gehen, um das Evangelium zu verkünden. Ich lasse mich dorthin führen, wo ich von Gott gebraucht werde», versichert die hingebungsvolle Taiwanesin.
Mobile PfarreiDie erfahrene Seelsorgerin verbringt sehr viel Zeit unterwegs: «Meine Evangelisierungsarbeit unter den Chinesen in der Schweiz ist der Arbeit der frühen Missionare sehr ähnlich: Die Kirche ist nicht an einem Ort fixiert, sondern sehr mobil zwischen den Menschen». Die Leute wohnen weit voneinander entfernt in verschiedenen Kantonen. Meistens treffen sich nur kleine Gruppen in Privatwohnungen. «Das ist eine Art Urchristentum in moderner Zeit.», sagt die Theologin. Bei grösseren Gruppen und Anlässen suchen sie eine Kirche auf. In St. Gallen stellt ihnen die Pfarrei St. Fiden ihre Kirche zur Verfügung. Auch die Kapelle der Missionsgesellschaft Bethlehem in Immensee ist ein fester Standort der Chinesen-Mission. Rita Chen Baumann organisiert Wortgottesdienste, Bibelrunden, Katechumenenkurse und vieles mehr. Für Eucharistiefeiern werden Missionare oder chinesische Gastpriester beigezogen. Sie kümmert sich auch um Nichtchristen und freut sich, wenn sie eine Sehnsucht nach Gott entwickeln: aber sie ist überzeugt, dass jeder und jede für sich selbst eine freie Entscheidung treffen muss: «Man soll und kann Menschen nicht zum Glauben zwingen.» Bei ihr steht nicht die Bekehrung, sondern Nächstenliebe, das gute Beispiel und christliche Werteverbreitung im Vordergrund. Die Seelsorgerin freut sich jedoch immer, wenn sie ein Glaubensfunken sieht.
Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch (17.3.20)
«Daję się prowadzić tam, gdzie jestem potrzebna Bogu»
Chińska Misja Katolicka w SzwajcariiRita Chen Baumann jest teolożką z Tajwanu, ale ścieżki wiary doprowadziły ją do Szwajcarii. Tu żyje swoim powołaniem misjonarskim, opiekując się chińskojęzycznymi migrantami. Po 25 latach pracy w Instytucie Pastoralnym Taiwanu Rita Chen Baumann postanowiła 19 lat temu kontynuować edukację w Europie. Nauczyła się niemieckiego i skończyła studia w Insbrucku, po czym rozpoczęła pracę duszpasterską z chińskojęzycznymi migrantami w Szwajcarii.
Większość ludzi, którym towarzyszy, pochodzi z Chin i Tajwanu, ale także z Singapuru, Malezji, Wietnamu, Hongkongu, Tybetu i Mongolii. Reprezentują oni wszystkie grupy wiekowe, dziedziny zawodowe i religie. Są wśród nich także ateiści i panteiści. Rita Chen Baumann stara się jednak dostosować do indywidualnych potrzeb, choć nie łatwo jest stworzyć ludziom z tak różnych środowisk duchową ojczyznę.
«Moja praca ewangelizacyjna wśród Chińczyków w Szwajcarii jest bardzo podobna do pracy pierwszych misjonarzy: kościół nie jest związany z miejscem, ale jest bardzo mobilny między ludźmi», opowiada doświadczona duszpasterka. Jej podopieczni żyją daleko od siebie w różnych kantonach. Zwykle małe grupy spotykają się w prywatnych mieszkaniach. Większe święta organizowane są jednak w kościołach. Misjonarze lub zaproszeni chińscy kapłani przyjeżdżają na celebracje eucharystyczne. Rita Chen Baumann organizuje nabożeństwa Słowa Bożego, spotkania biblijne i kursy katechetyczne, a przede wszystkim służy radą i duchowym wsparciem. Misjaonarka troszczy się również o niewierzących i jest szczęśliwa, kiedy rozwijają tęsknotę za Bogiem i dostrzega w nich iskrę wiary. Rita Chen Baumann określa swoją działalność jako «rodzaj wczesnego chrześcijaństwa we współczesnych czasach».
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