Duschwägen für die Obdachlosen in Brasilien

Jeden Mittwochabend versammeln sich auf einer Strasse im brasilianischen Parnamirim verschiedene Freiwillige zusammen mit Obdachlosen zum Gebet und Lobpreisgesang. Es gibt keine Berührungsängste, man steht Hand in Hand im Kreis. So beginnt und endet das regelmässig angebotene Reinigungsritual des Hilfsprojekts «Chuveiro Solidário». Die Organisation bietet Duschwägen für die Obdachlosen an. Nicht nur für die Hygiene, sondern auch für ein Zugehörigkeitsgefühl und die Bestätigung, nicht im Stich gelassen zu werden. Cristina Lutz aus Schwellbrunn war diesen Sommer als Projekthelferin mit dabei und berichtete Kirche ohne Grenzen von ihren Eindrücken.

Womit beschäftigt sich «Chuveiro Solidário»?

In der Region Natal ist es das ganze Jahr sehr warm und die Obdachlosen haben keine Möglichkeit, sich zu waschen. Deswegen stellt das christliche Projekt wöchentlich Duschwägen auf der Strasse zur Verfügung. Ausserdem dürfen kostenlose Pflegeprodukte wie Rasur- und Duschmittel oder Deo benutzt und die Haare vor dem Spiegel gekämmt oder geschnitten werden. Danach sucht man sich saubere Kleidung aus und legt die dreckigen Sachen in die Wäschekörbe ab. Kaputte Kleider werden entsorgt. Mein Mann und ich haben in der Schweiz gebrauchte Sommerkleider für die brasilianischen Obdachlosen gesammelt. Dank grosszügigen Spendern haben wir mehr erhalten, als wir transportieren konnten. Der Rest wird aber bald auch nach Brasilien gebracht. Den Menschen wird noch Essen ausgeteilt und je nach Bedarf Medikamente. Ihnen ganz aus der Obdachlosigkeit zu helfen, ist zu kompliziert. Wir können aber ihr Leben zumindest ein wenig erleichtern und ihnen ein bisschen Würde schenken.

Wie kommen Sie dazu, beim Projekt zu helfen?

Mein ehemaliger Chorkollege, Peter Rechsteiner, heiratete eine Brasilianerin und wanderte vor einigen Jahren in ihre Heimat aus. Er bot mir und meiner Familie an, bei ihm die Ferien zu verbringen und engagierte sich schon, zusammen mit seiner Frau, für dieses Projekt. Er wurde von der Gruppe um Hilfe angefragt, weil er über ein starkes Auto mit Anhängerkupplung verfügt und damit die Duschwägen ziehen kann. Als er uns davon erzählte, waren wir begeistert und wir wollten uns irgendwie beteiligen. Wir haben uns sehr auf die Reise gefreut, aber wir konnten uns nicht wirklich vorstellen, was uns dort erwartet.

Wie sieht das Leben in Brasilien aus?

Das Gefälle zwischen Arm und Reich ist in Brasilien sehr gross. Wohlhabende schützen sich durch unüberwindbare Mauern in abgeriegelten, bewachten Wohnkomplexen vor Kriminalität; sie leben in einer eigenen, besseren Welt. Sie zeigen ihren Reichtum, um sich abzugrenzen, aber sie teilen auch gerne mit den Hilfsbedürftigen. In der Schweiz wird die Armut häufig versteckt und verschwiegen. In Brasilien ist der Umgang damit viel offener. Wir besuchten einmal eine Familie, die unter sehr einfachen Bedingungen lebt. Sie freuten sich extrem und man hatte das Gefühl, dass sie für die Gäste ihr letztes Huhn schlachten würden. Sie zeigen auch ihre Dankbarkeit für alles, was man ihnen gibt.

Was hat Ihnen am besten gefallen?

Brasilien ist sehr farbig, lebensfroh und herzlich. Das Essen war immer frisch und lecker. Das Klima und die Landschaft sind herrlich. Der Ozean mit gigantischen Wellen, das Ursprüngliche hat uns auch sehr fasziniert, nur die fehlende Abenddämmerung und der plötzliche Anbruch der Dunkelheit um 18 Uhr waren ein wenig gewöhnungsbedürftig. Was hat Sie überrascht? Am meisten hat mich überrascht, dass die Obdachlosen ein Handy besitzen. Man kann alte Geräte unglaublich billig kaufen und reparieren lassen. Dank dem fast überall zugänglichen WLAN, können sie dann unbeschränkt gratis surfen und telefonieren.

Welche Erfahrung haben Sie gemacht?

Besonders wichtig ist, dass unsere Kinder in eine andere Realität eintauchten und für die Bedürfnisse der Mittellosen und Schwachen sensibilisiert wurden. Sie sollen lernen, was bedeutsam und was nur oberflächlich ist.

Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch (17.9.19)


«Podarować odrobinę godności»

Objazdowe prysznice dla bezdomnych w Brazylii

W każdą środę wieczorem na ulicach Parmamirim wolontariusze z «Chuveiro Solidário» stają w kręgu, trzymając się za ręce z bezdomnymi i łącząc się we wspólnej modlitwie. W ten sposób rozpoczyna i kończy się cotygodniowa akcja charytatywana, umożliwiająca nie tylko dostęp do higieny, ale przede wszystkim obdarowująca poczuciem przynależności społecznej i będąca świadectwem troski o bliźniego. Cristina Lutz brała tego lata udział w tym projekcie i opowiedziała nam o nim.

W regionie Natal przez cały rok jest bardzo ciepło, więc bezdomnym nie grozi mróz, ale brak dostępu do wody. Dlatego organizacja «Chuveiro Solidário» stara się im pomóc utrzymać ciało w czystości, by zapobiec chorobom oraz dać ubogim odrobinę godności. Udostępniony jest nie tylko prysznic, ale również ręczniki, klapki kąpielowe i kosmetyki. Przy umywalkach na zewnątrz są zamontowane lustra, ułatwiające golenie i czesanie. Po odświeżeniu każdy może wybrać czyste ubranie, a poprzednie wrzucić do kosza przeznaczonego na pranie, jeśli jeszcze nadają się do użytku. Potem ubodzy otrzymują skromny posiłek i w razie potrzeby nawet niezbędne lekarstwa.

Cristina Lutz poleciała z rodziną do Brazylii na zaproszenie kolegi z chóru, który zamieszkał w ojczyźnie swojej żony i angażuje się w «Chuveiro Solidário». Słysząc o projekcie, państwo Lutz zainicjowali zbiórkę używanej odzieży, którą potem segregowali i transportowali. Podczas ich 2,5 tygodniowego pobytu zachwycali się wspaniałym klimatem, potęgą oceanu i pięknem przyrody, ale najbardziej podobało im się, że ludzie są otwarci i serdeczni, a nawet ubodzy potrafią dzielić się tym, co mają. «Zanurzenie się w tej rzeczywistości rozwija w naszych dzieciach wrażliwość na drugiego człowieka i pomaga odróżnić to, co ważne, od tego, co powierzchowne», podsumowuje młoda matka. 


 

"

Cristina Lutz in ihrem Garten in Schwellbrunn: «Die Offenheit und Herzlichkeit der Brasilianer haben uns sehr berührt.»

Bild: Monika Freund Schoch

 
 
 
"

Ein Duschwagen von innen.

"

Dankbarkeit im Gesicht

"

Ein bisschen Deo und Parfum für mehr Würde

"

Ein Gebet und ein Lobgesang am Schluss

"

Ein Obdachloser mit Begleitung

"

Fast jeder Obdachlose hat ein Handy

"

Helferinnen und Helfer, des Projekts, Familie Lutz und rechts aussen ein Obdachloser der aufs Bild wollte.

"

Nach der Dusche gibt es noch Essen.

"

Warten auf die Dusche


Bilder: Christina Lutz

Kommentare

+

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.