Domkapitel trifft sich mit dem Thurgauer Regierungsrat

Am 22. Juni tauschten sich der Regierungsrat des Kantons Thurgau und das Domkapitel des Bistums Basel über ihre Zusammenarbeit aus. Regierungspräsidentin Monika Knill drückte den Kirchen ihre Wertschätzung für ihre Dienste an der Gesellschaft aus. Das Treffen findet etwa alle neun Jahre statt, dieses Mal auf dem Arenenberg.

«Ich freue mich, das Domkapitel des Bistums Basel im östlichen Zipfel des Bistums, im Thurgau empfangen zu dürfen», begrüsste Regierungspräsidentin Monika Knill die rund 20-köpfige Delegation des Bistums. Die Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur dankte den Landeskirchen für ihren Beitrag zur Bewältigung der Pandemie. Gerade in Krisensituationen werde der Stellenwert der Kirche noch sichtbarer, etwa bei der Betreuung von körperlich oder psychisch angeschlagenen Menschen, von Altersheimbewohner*innen oder bei Todesfällen. Monika Knill lobte auch die gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche im Thurgau mit geklärten Rollen und Verantwortlichkeiten.
Regierungsrat Walter Schönholzer wies auf den kirchlichen Bezug des Schlossguts Arenenberg hin, das lange Zeit den Domherren und Klerikern des Bistums Konstanz gehörte. 

Wichtig für den Kitt in der Gesellschaft

Die frühere Bedeutung der Religion ist massiv gesunken, was wiederum Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. «Auch der Kanton Thurgau ist herausgefordert durch eine Gesellschaft, die tendenziell auseinanderdriftet. Es stellt sich drängend die Frage, welche Werte unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhalten. Hier ermuntere ich den Regierungsrat, immer wieder neu für diese Werte einzutreten», sagte Dominik Diezi, Präsident der Synode, des Parlaments der katholischen Landeskirche Thurgau, in seinem Grusswort. 
Cyrill Bischof, Präsident des Kirchenrats (Exekutive), zitierte zu diesem Thema Napoleon I.: «Eine Gesellschaft ohne Religion ist wie ein Schiff ohne Kompass.» Mit Blick auf die schwindende Rolle der Kirchen forderte er den Regierungsrat auf, den Kirchen nicht wohlwollend passiv zu begegnen, sondern die aktive Diskussion über den Wert der Landeskirchen und anderer Glaubensgemeinschaften zu fördern, um den Kitt in der Gesellschaft zu erhalten.

Domkapitel wählt den Bischof

Die Verbindung zwischen dem Domkapitel und der katholischen Landeskirche Thurgau ist aktuell durch die Person von Theo Scherrer gegeben. Der Geistliche ist Domherr des Standes Thurgau und Mitglied des katholischen Kirchenrats. Das Domkapitel des Bistums Basel besteht derzeit aus 18 Domherren und 12 Ehrendomherren. Es besitzt unter anderem das Recht, bei einer Vakanz den neuen Bischof zu wählen, ein grosses Privileg im Vergleich zu anderen Bistümern. Eine weitere Aufgabe der Domherren ist es, im Auftrag des Bischofs die Firmung in den Pfarreien zu spenden. Zudem stellt das Domkapitel durch seine Vertreter eine Brücke zwischen dem Staat und den zehn Bistumskantonen dar. Diese besucht das Domkapitel im Turnus.

Staatskanzlei des Kantons Thurgau/ Red. forumKirche, 1.7.21
 

Treffen des Domkapitels mit der Thurgauer Regierung
Quelle: Staatskanzlei des Kantons Thurgau
Treffen des Domkapitels mit der Thurgauer Regierung (v.l.n.r.): Regierungsrat Urs Martin, Regierungsrätin Carmen Haag (vorne), Regierungsrätin Cornelia Komposch, Dompropst Arno Stadelmann, Bischof Felix Gmür, Domherr und Kirchenrat Theo Scherrer, Regierungspräsidentin Monika Knill, Kirchenratspräsident Cyrill Bischof, Regierungsrat Walter Schönholzer, Synodenpräsident Dominik Diezi und Staatsschreiber Paul Roth.

Kommentare

+

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.