Leid lindern in der heutigen Zeit

Viele medizinische Einrichtungen in der Schweiz haben regelmässig Medizinalware, die nicht mehr verwendet werden kann oder darf. Damit diese nicht entsorgt werden muss, wird sie von der Schweizer Malteser Stiftung Aide & Assistance gesammelt, gelagert und weltweit in bedürftige Länder verteilt. Branco von Hoensbroech ist der Geschäftsführer dieser gemeinnützigen Stiftung und berichtet Kirche ohne Grenzen mehr über deren globales Engagement sowie seine Tätigkeit. 

«Ich koordiniere den gesamten Transport – vom Spenderort in unser Lager und dann weiter mit Seecontainern oder Sattelzügen zum Empfängerort, wo immer humanitäre Einrichtungen in bedürftigen Regionen der Welt sind», beschreibt Branco von Hoensbroech seine Haupttätigkeit für diese Stiftung. Spitalbetten und -matratzen, Rollatoren, Rollstühle, Arztkittel, Bettbezüge, Toilettenschüsseln, Duschstühle, Pflegetische, Wäschetrockner, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Ultraschallgeräte und vieles mehr würden an humanitäre Einrichtungen weltweit geliefert. Von Hoensbroech erzählt weiter: «Würde das Material entsorgt werden, würde das nicht wirklich günstig werden. So kann jedoch nach wie vor intaktes Material für viele Menschen noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte lang dienlich und Nothilfe sein.» 

Hilfe seit dem 11. Jahrhundert
Bereits 1048 wurde ein Hospital in Jerusalem durch Ritter aus Malta errichtet. Ausnahmslos alle Menschen zu pflegen – unabhängig von ihrer Religion, ihrer Ethnie und ihres sozialen Status -und Leid zu lindern, war ihr Anliegen. Die monastische Gemeinschaft wuchs rasch und wurde somit auch kirchenrechtlich als religiöser Laienorden anerkannt. «Zugleich waren und hatten die Malteser schon immer einen Staat, zuerst im Heiligen Land, dann auf Zypern (1291–1318), Rhodos (1319–1522) und schliesslich auf Malta (1530–1798)», erklärt von Hoensbroech. Im Laufe der Zeit ergaben sich zwei Geschwisterzweige dieses Ordens. Hierzulande existieren zwei: einerseits die evangelischen Johanniter und andererseits die katholischen Malteser. «Heute hat der Malteserorden zwar keinen eigenen Staat mehr, dennoch ist er völkerrechtlich organisiert und international als Völkerrechtsinstitut anerkannt. Er ist also unabhängig und souverän, hat eine eigene Rechtsordnung, kann Reisedokumente ausstellen und vieles mehr», so der Geschäftsführer. Dies bringe bis heute viele Vorteile für ihren Grundauftrag der Hilfe (Aide) und des Beistandes (Assistance) mit sich, denn dadurch sei der Malteserorden weltweit gut vernetzt und pflege diplomatische Beziehungen zu vielen Ländern. In etwa 120 Ländern «leisten wir Nothilfe bis hin zum Katastrophenschutz. Unsere dreissigjährige Stiftung in der Schweiz ist also Teil dieses gesamten Netzwerkes und Systems und kann von hier aus durch Geld- sowie Sachspenden viel Gutes bewirken. Durchschnittlich machen wir 50 Transporte pro Jahr», erzählt von Hoensbroech.

Online-Shopping zum Spenden
«Wir suchen lediglich Spenden für die Kosten der Logistik, denn die gesamte Medizinalware wird gespendet. Wir verkaufen sie nicht weiter, sondern geben sie jenen humanitären Institutionen, die sie dringend benötigen.» Das bedeutet, dass sowohl das Lager, der Gabelstapler wie auch der Transport finanziert werden muss. Von Hoensbroech erläutert eine der verschiedenen Spendemöglichkeiten: «Auf unserer Website findet sich eine Möglichkeit zu einem <Online-Shopping>, bei welchem die Spender*innen für die entsprechende Logistik spenden können – beispielsweise 25 Franken für einen Transport für Gehhilfen, 50 Franken für einen Spitalnachttisch oder 150 Franken für ein Mikroskop.» Aktuell würden viele Hilfsgüter in die Ukraine gesendet, da dort viel gebraucht würde und eben auch schnell wieder kaputtgehe. Aber noch in diesem Jahr stünden ein Transport nach Südchile mit sechs Seecontainern sowie drei Transporte nach Afrika an – nach Kongo, Somalia und Gambia. In den Gazastreifen könnten sie aktuell nichts liefern, da dort alles zu und somit kein Durchkommen sei. «Wir lassen die Empfängerorte jeweils von den lokalen Ordensmitgliedern der Malteser oder Johanniter überprüfen, damit wir sichergehen können, dass dies auch tatsächlich bedürftige Orte und vor allem humanitäre Einrichtungen sind», betont der Geschäftsführer.

Interview & Übersetzung: Romina Monferrini, 31.10.2023


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Alleviare le sofferenze nel 3° millennio

Molte istituzioni mediche in Svizzera dispongono regolarmente di materiale medico che non può più essere utilizzato. Per evitare di doverle smaltire, la fondazione svizzera Malteser Aide & Assistance le raccoglie, le immagazzina e le distribuisce ai Paesi bisognosi di tutto il mondo. Branco von Hoensbroech è il direttore generale e racconta a Kirche ohne Grenzen il suo impegno globale e le sue attività.

«Riciclare» le forniture mediche
«Coordino tutti i trasporti dal sito del donatore, al nostro magazzino e poi via mare con container o autoarticolati fino al sito del destinatario, che è sempre una struttura umanitaria in regioni bisognose del mondo», così Branco von Hoensbroech descrive la sua attività principale presso questa fondazione. Letti e materassi ospedalieri, sedie a rotelle, camici da medico, copriletto, asciugatrici, lavatrici, lavastoviglie e molto altro ancora, verrebbero consegnati a strutture umanitarie in tutto il mondo. Von Hoensbroech continua: «Se il materiale dovesse essere smaltito, non sarebbe davvero economico. Tuttavia, il materiale ancora intatto può essere utile e di emergenza per molte persone per anni, se non decenni.»

Quest'anno è previsto un trasporto verso il sud del Cile con sei container marittimi e tre trasporti verso l'Africa – Congo, Somalia, Gambia. Al momento non possono consegnare nulla alla Striscia di Gaza perché lì è tutto chiuso e non c'è modo di passare.
 

Branco von Hoensbroech (hinten rechts) mit Freiwilligen
Quelle: zVg
Branco von Hoensbroech (hinten rechts) mit Freiwilligen: Praktisch alle Arbeit der Malteser Stiftung Aide & Assistance wird ehrenamtlich verrichtet.

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