Ein Treffen, an dem Klein und Gross dazulernen kann

Seit dem 21. Februar bieten Daria Serra (35) und Marina Novosel (43) im Pastoralraum Schaffhausen-Reiat ein monatliches Treffen für Eltern und Kinder an. Während die Kinder beschäftigt sind, können Eltern in einem geschützten Rahmen wichtige Themen behandeln: beispielsweise die Erziehung und Religiosität in verschiedenen Formen und aus verschiedenen Perspektiven (Theologie, Pädagogik, Psychologie). Kirche ohne Grenzen hat mit Daria Serra über dieses neue Angebot gesprochen.

Wie läuft ein Eltern-Kind-Treff ab?
Wir starten um 15.30 Uhr in der Kapelle für eine kurze gemeinsame Einstimmung. Nach dem Einstieg folgen die Kinder Marina, um zu singen, zu spielen, zu basteln und Gemeinschaft zu erleben. Die Eltern hingegen besprechen mit mir Themen, die das Familienleben betreffen. Beim ersten Treffen verglichen wir das Leben mit einer Reise. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, den Rucksack unserer Kinder für diese abenteuerliche und anspruchsvolle Reise mit den notwendigen Dingen zu füllen. Um 16.45 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Abschluss wieder in der Kapelle. Um 17 Uhr ist Schluss.

Wie können Familien von diesem Projekt profitieren?
Eltern können sich hier austauschen, von diversen Erziehungsmethoden inspirieren lassen, aber auch einfach neue Freundschaften schliessen. Sie können auch selbst Themen einbringen, die sie belasten oder mit denen sie sich auseinandersetzen möchten und für die sie auch fachliche Unterstützung erhalten wollen. Ein Unterschied zu den klassischen Eltern-Kind-Treffen ist, dass es auch einen wichtigen getrennten Moment gibt, in welchem die Eltern Zeit für sich haben – was oft nicht so einfach ist, wenn man kleine Kinder hat. Gleichzeitig können die Kinder in dieser Zeit Neues über den Glauben lernen und Spass haben. Das Ziel ist, Familien zu unterstützen und zu stärken.

Welche Rolle spielt darin der Glaube?
Der Glaube ist das tragende Fundament dieses Anlasses. Es geht auch darum, Fragen und Herausforderungen der Eltern aus ihrem Alltag aufzunehmen und ihnen beizustehen. Im letzten Jahr organisierten wir beispielsweise einen Vortrag mit der Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm. Es tut immer gut, den eigenen Horizont zu erweitern. Bei jedem Treffen ist immer folgende Botschaft zentral: Wir sind als Eltern nicht allein. Jesus ist bei uns, und wir dürfen auf seine konkrete Hilfe zählen, wie unsere Kinder auf unsere – eigentlich noch viel mehr, weil er die Liebe in Person ist. Er weiss immer einen Ausweg. 

Sind Sie mit den ersten drei Treffen zufrieden?
Ja, eine grosse Freude ist bei Kindern und Eltern zu spüren, und das motiviert uns. Es bedeutet mir viel, dass ein grosses Interesse besteht und sich in so kurzer Zeit eine Offenheit und Familiarität in der Gruppe entwickelt hat. Was uns auch ausserordentlich freut, ist, dass die Gruppe interkulturell ist. Letztes Mal waren fünf verschiedene Nationalitäten dabei. Schön wäre es, wenn auch noch Väter zur Gruppe stossen würden.

Für wen ist das Treffen geeignet? 
Diese Treffen sprechen vor allem junge Familien an mit Kindern im Babyalter bis zur 6. Klasse. Selbstverständlich sind aber alle herzlich willkommen. 

Was hat Sie dazu inspiriert, ein Kirchenprojekt über das Familienleben zu initiieren? 
Ich bin selbst Mutter von vier Kindern und weiss, dass es nicht immer leicht ist, dieses wunderbare Abenteuer zu begehen. Ich hätte so ein Treffen in den ersten Jahren meiner Familiengründung sehr geschätzt. Ich war überzeugt, dass es Wege geben muss, um ein gutes Familienleben zu führen und in Freude die Kinder zu erziehen, ihre Würde zu respektieren und mit ihnen eine Vertrauensbeziehung aufzubauen. Ich habe gerungen, gesucht, gebetet und habe vieles gelernt. Das möchte ich mit anderen teilen. Eine afrikanische Weisheit sagt: «Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.» Diese soziale Komponente des Eltern- und Kindseins wollen wir fördern und ermöglichen.

Interview & Übersetzung: Marica Bencivenga, 11.6.24


Fede e vita familiare unite

Un incontro dove grandi e piccoli possono imparare qualcosa di nuovo


Dal 21 febbraio, Daria Serra (35 anni) e Marina Novosel (43 anni) propongono un incontro al mese per genitori e figli nella località pastorale di Sciaffusa-Reiat, in cui è possibile raggiungere molti obiettivi insieme ad altre famiglie. In uno spazio sicuro, vengono discussi tematiche importanti come la genitorialità e la religiosità, in varie forme e prospettive. Kirche ohne Grenzen ha parlato con Daria Serra di questo nuovo progetto.

Come funziona un incontro con i genitori e i figli?
Ci si riunisce tutti in cappella alle 15.30, la catechista che in questo caso sono io, inizio il pomeriggio con un breve racconto. Poi insieme cantiamo una canzone, alla quale tutti possono partecipare. Dopo l'introduzione, i bambini di solito vanno con Marina in una stanza dove cantano, giocano o fanno dei lavoretti, a dipendenza della preparazione. Gli adulti, invece, discutono di argomenti legati alla vita familiare. Per esempio, lo zaino è stato l'argomento del primo incontro, perché i genitori hanno pensato a cosa vogliono dare ai propri figli sulla loro via. Durante l'incontro c'è anche una pausa. Dopo la piccola pausa, si continua con molta energia fino alle 17.00. 

In che modo le famiglie possono approfittare di questo progetto?
L'idea alla base di questo progetto è che i genitori possano scambiare idee con gli altri e lasciarsi ispirare da altri metodi di educazione. Naturalmente, possono anche venire a parlare di problemi che li preoccupano o che stanno affrontando e ricevere un supporto professionale. Si viene insieme ai bambini, ma non si sta con loro tutto il tempo. Nel frattempo i bambini possono imparare nuove cose sulla fede, ma anche stare insieme e divertirsi.
 

Im Kindertreff schauen sich die Kinder mit Marina Novosel ein Bild zu Pfingsten an, auf dem der Heilige Geist die Jünger erleuchtet.
Quelle: Marica Bencivenga
Im Kindertreff schauen sich die Kinder mit Marina Novosel ein Bild zu Pfingsten an, auf dem der Heilige Geist die Jünger erleuchtet.

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