100 Jahre katholischer Kirchenchor Sulgen

Am 8. September beschliesst das Jubiläumskonzert das Jubiläumsjahr des heutigen katholischen Projektchors Sulgen. 

«Bereits vor mehr als 100 Jahren gab es einen Chor. Dieser wurde allerdings im Juli 1922 aufgelöst, da sich die Kirchenvorsteherschaft mit ihm überworfen hatte», erzählt Ulrich Stark, Präsident des katholischen Projektchors Sulgen, wie er heute heisst. Ohne Chor mochte man in Sulgen allerdings nicht sein. Bereits am 4. Mai 1923 wurde der Cäcilien-Verein gegründet. Dieses Jahr feiert er 100 Jahre seines Bestehens. 

Schöne Handschriften
Ulrich Stark hat sich alle Dokumente, die er finden konnte, angeschaut und eine 63 Seiten umfassende Festschrift zusammengestellt. «Durch die Lektüre ist mir erst aufgegangen, wie wichtig das Protokollieren ist. Leider konnte ich nicht aus allen Protokollen die Informationen herausfiltern, die ich gerne gehabt hätte.» Dafür schwärmt er für die schöne Handschrift einiger Protokollführer. 

Dem evangelischen Chor verbunden
Bis 1962 probte der Chor in der damals paritätischen Kirche in Sulgen, bis die katholische Kirche St. Peter und Paul eingeweiht wurde. Noch heute besteht eine grosse Verbindung zum evangelisch-reformierten Chor. So wird am Bettag gemeinsam alternierend in der einen oder der anderen Kirche gesungen. Als persönlichen Höhepunkt seines Chorlebens bezeichnet Ulrich Stark die Pastoralraumeröffnung in Sulgen 2018 mit einem Orchester aus 32 Musizierenden. Damals wurde Antonín Dvořáks «Messe D-Dur» aufgeführt. «Es war der Hammer», sagt Stark noch heute begeistert. Als weiteren Höhepunkt in der Vereinsgeschichte könne die Amtseinsetzung des Pfarrers Albin Leo Studer vom 21. Juni 1970 bezeichnet werden. Zur Aufführung gelangte damals unter anderem Wolfgang Amadeus Mozarts «Spatzenmesse in C-Dur», begleitet von 11 Mitgliedern eines Konstanzer Orchesters. 

Neuausrichtung mit Blick auf Projekte
Ulrich Stark ist seit 1990 Mitglied des Kirchenchors. Das Amt des Präsidenten bekleidet er bereits zum zweiten Mal, von 1992–98 und nun seit 2014. «Es gab nichts anderes, sonst wäre der Chor untergegangen», sagt er. Vor zehn Jahren stand die Auflösung oder die Fusion mit einem anderen Chor zur Debatte. Stark wehrte sich dagegen und fand, es müssten erst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Der durchschnittliche Probebesuch verzeichnete zu jener Zeit 13 Leute. Da bot die Organistin Katja Lichtensteiger an, den Chor zu übernehmen, auch wenn die Profimusikerin keine Erfahrung mit der Leitung eines Chors hatte. Die Auftritte und Proben wurden heruntergefahren, Projektsänger*innen gesucht. 
Diese Neuausrichtung scheint zu funktionieren. Seither ist der durchschnittliche Probenbesuch auf fast 24 Leute angestiegen. Viele Projektmitwirkende sind im Chor als Gastsänger*innen geblieben, wenn auch nicht als Vereinsmitglieder. «Wir haben eine Harmonie im Chor wie nie zuvor», beschreibt Ulrich Stark die Stimmung. 

Béatrice Eigenmann, forumKirche, 23.7.24


Jubiläumskonzert 
100 Jahre katholischer Kirchenchor Sulgen
So, 8.9., 16.30 Uhr, Kirche St. Peter und Paul, Sulgen
Es werden noch Projektsänger*innen gesucht.
 

Katholischer Projektchor Sulgen mit dem Kirchenchor Weinfelden am Patrozinium vom 30. Juni dieses Jahres in Sulgen
Quelle: zVg
Katholischer Projektchor Sulgen mit dem Kirchenchor Weinfelden am Patrozinium vom 30. Juni dieses Jahres in Sulgen

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