Über die Ausbildung von Ikonografen
Innerhalb der Ikonen-Kursleiter-Ausbildung gibt es eine Vielfalt an Motivationen und Ansätzen, die sowohl spirituelle als auch praktische Aspekte umfassen. Die Verbindung von persönlicher Leidenschaft und dem Wunsch, Wissen weiterzugeben sowie eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen, prägt das Engagement dieser Kursleiterinnen und -leiter. Kirche ohne Grenzen hat mit der Ikonografin Judith Valaulta (GR) und dem Ikonografen Simon Vogel (LU) darüber gesprochen.
«Durch die Ikonenmalerei habe ich den Zugang zu meinem Glauben aufgefrischt und neues Wissen darüber zugelassen», betont Judith Valaulta und führt weiter aus, dass es nicht nur um intellektuelles Wissen über den Glauben gehe, sondern auch um innere Erfahrungen und Dialoge. Ebenso hebt Simon Vogel die spirituellen Erfahrungen hervor, die er durch das Ikonenschreiben gemacht hat, und wie er diese Erfahrungen gerne mit anderen teilen möchte.
Was mit einer persönlichen Leidenschaft und einem tiefen spirituellen Bezug bei beiden begann, mündete schliesslich in der Ausbildung zu Kursleitenden von Ikonenkursen. Sowohl für die Bündnerin als auch den Luzerner war irgendwann klar, dass sie diesen spirituellen Zugang, diese Form von Gebet und die Möglichkeit, den Glauben zu vertiefen, auch anderen ermöglichen möchten. So haben sich beide nach der Ausbildung zu Ikonografen für die Ausbildung als Ikonen-Kursleitende an der Ikonen-Schule Schweiz angemeldet. In ihr fanden beide eine Art «sicheren Hafen», in welchem sie ausprobieren und ihre Art des Lehrens entdecken konnten. Jeder Ikonograf, der das Handwerk weitergebe, entwickle seine eigene Art der Didaktik und Begleitung. Zudem sei eine stete Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben eine Grundvoraussetzung, um schliesslich auch andere in ihren spirituellen Prozessen während des Schreibens einer Ikone kompetent zu begleiten, sagen sie.
Ein Weg des Entdeckens und Lernens
Simon Vogel hebt hervor, dass er durch Weiterbildungen verschiedene Herangehensweisen kennengelernt habe und dadurch nun seinen eigenen Weg im Rahmen des Ikonen-Kanons finden würde. Seine Faszination für Ikonen würde mit jedem Lernschritt, den er mache, wachsen: «Ikonen betrachte ich mittlerweile als integralen Bestandteil meines Alltags und meiner Gebetszeiten.»
In der ersten Ausbildung zur Ikonografin sei das Handwerk sowie theoretisches, theologisches Wissen im Vordergrund gestanden. Während des vergangenen Jahres habe sie in der Ausbildung zur Ikonen-Kursleiterin jedoch auch viel Wissen über die Durchführung von Kursen in verschiedensten Kontexten erlangt, sagt Judith Valaulta. Als ehemalige Kunsttherapeutin erkennt sie auch deutliche Parallelen zwischen der intensiven Auseinandersetzung mit persönlichen Ikonen sowie dem Mal- oder eben Schreibprozess. Sie betont die Bedeutung einer inneren Kommunikation im spirituellen Sinne während des Schreibens.
Als Kursleitende begleiten beide diesen Prozess und sind sich bewusst, dass schmerzhafte Inhalte auftauchen könnten wie Verlust oder Selbstzweifel. Beide hätten gelernt, den Teilnehmenden beizustehen, und finden mittlerweile oft die richtigen Worte. «Mit Gottes Hilfe», wie Judith Valaulta ergänzt.
Ikonen sind mehr als Dekoration
«Man lernt, Ikonen zu lesen», beschreibt Simon Vogel seine Ausbildung zum Kursleiter in der Ikonen-Schule Schweiz. «Jede Ikone verkündet himmlische Wahrheiten», sagt er und führt aus, dass man durch die intensive Beschäftigung mit einer biblischen Geschichte oder einer heiligen Person auch lernen würde, eine bekannte Geschichte aus ganz verschiedenen Winkeln zu betrachten. Judith Valaulta unterstreicht diese Aussage: «Ikonen bedeuten für mich Fenster zum Himmel.» Durch diese Fenster würde sie Ansprechpartner in freudigen und schwierigen Zeiten finden und habe sich immer wieder von ihnen getragen gefühlt. Der Glaube ist für sie ein Geheimnis, das ihr Hoffnung und Zuversicht schenkt. Beide betonen dabei, dass die innere Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Glauben Zeit brauche für eine persönliche Entwicklung. Diese Zeit und Möglichkeit würde im Prozess des Ikonenschreibens jedem geschenkt.
Interview & Übersetzung: Romina Monferrini, 25.6.24
Verità celestiali
La scuola degli iconografi
Due prospettive mostrano la varietà di motivazioni e approcci nella formazione dei leader dei corsi di icone, che comprendono aspetti sia spirituali che pratici. Il legame tra passione personale, condivisione di conoscenze e creazione di una comunità inclusiva definisce l'impegno di questi leader. Kirche ohne Grenzen ha intervistato l'iconografa Judith Valaulta (GR) e l'iconografo Simon Vogel (LU).
Un altro approccio alla fede
«Attraverso la pittura delle icone ho rinfrescato il mio accesso alla mia fede e ho permesso nuove conoscenze ad essa», ha sottolineato Judith Valaulta, aggiungendo che non si tratta solo di conoscenza intellettuale sulla fede, ma anche di esperienze interiori e dialoghi. Allo stesso modo, Simon Vogel sottolinea le esperienze spirituali che ha avuto attraverso la scrittura delle icone e come desidera condividerle con gli altri. Quello che è iniziato con una passione personale e un profondo legame spirituale per entrambi, alla fine si è trasformato nella formazione dei leader dei corsi di icone. Sia per Judith Valaulta che per Simon Vogel, è diventato chiaro in un certo momento che desideravano permettere ad altri questo accesso spirituale, questa forma di preghiera e la possibilità di approfondire la propria fede. Così entrambi, dopo essersi formati come iconografi, si sono iscritti alla formazione come leader dei corsi di icone presso la Scuola delle Icone Svizzera. In essa entrambi hanno trovato una sorta di «porto sicuro» in cui potevano sperimentare e scoprire il loro stile nell'insegnamento.
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