Ein Porträt der Kirchenrätin Petra Mildenberger

Ich bin in einem katholisch geprägten Elternhaus aufgewachsen. Meine Mutter gab Heimgruppenunterricht zur Erstkommunion- und Firm-Vorbereitung. Als Mitglied der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) – vergleichbar mit Jungwacht/Blauring (Jubla) – durfte ich im Sommerlager in Segnas (GR) die Schweiz besuchen. An meiner eigenen Firm-Vorbereitung habe ich bemerkt, dass mich der Glauben – und was dahintersteht – sehr interessiert. So bin ich in die Jugendarbeit unserer Gemeinde eingestiegen. Ich habe regelmässig Jugendgottesdienste mit vorbereitet, bin fast wöchentlich zur Frühschicht gegangen und habe Jugend-Wallfahrten nach Taizé und Lourdes mitgemacht. Auch habe ich eine Firm-Vorbereitungsgruppe im Heimunterricht geleitet. Der Glauben spielt also seit meiner Jugend eine Rolle in meinem Leben.

Kirche als wohltuende Gemeinschaft
In meiner Heimatgemeinde habe ich die Kirche immer als eine wohltuende Gemeinschaft erfahren, in der ich offen aufgenommen wurde und die mich dadurch auch in meiner Selbstfindung unterstützt hat. Ich fühlte mich im Glauben getragen und in meinem Glauben bestärkt, was sich bis heute auswirkt.

Berge und Natur in der Freizeit
1992 habe ich geheiratet. Ich bin Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder. Seit 2002 wohne ich in Gachnang, wo ich 2014 eingebürgert wurde.
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie. Wir gehen gerne in die Berge und in die Natur zu allen Jahreszeiten.
Nach dem Abitur habe ich zunächst eine Lehre als Bankkauffrau absolviert und mich nach zwei Jahren zur Sparkassenbetriebswirtin weitergebildet. In diesem Beruf habe ich bis zur Geburt meiner Tochter gearbeitet. Als 1998 mein Sohn zur Welt kam, wurde ich schliesslich erst einmal Familienfrau. 

Von der Katechetin zur Pfarreiseelsorgerin
Als sich 2004 die Gelegenheit bot, eine Ausbildung als Katechetin im Nebenamt zu absolvieren, war es für mich eine leichte Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen. Diese Entscheidung wurde auch von meiner Familie mitgetragen. Im heutigen Pastoralraum FrauenfeldPLUS war ich 15 Jahre als Katechetin tätig. Nach zehn Jahren reifte in mir der Wunsch, mein theologisches Wissen zu vertiefen – für mich persönlich, aber auch, um mein Arbeitsfeld in der Gemeinde zu erweitern. Daher entschloss ich mich, Theologie zu studieren mit dem Berufsziel Pfarreiseelsorgerin.
So habe ich von 2014 bis 2019 in Luzern Theologie studiert und die Berufseinführung des Bistums Basel absolviert. Seit 2019 bin ich im Pastoralraum Hinterthurgau als Pfarreiseelsorgerin tätig.
Die Entscheidung zu diesem Schritt hat sich für mich als absolut richtig erwiesen. Die verschiedenen Tätigkeiten bereiten mir grosse Freude, auch arbeite ich sehr gerne mit Menschen jeden Alters zusammen und möchte ihnen die Frohe Botschaft nahebringen.
Die Arbeit im Kirchenrat, in dem ich seit 2023 bin, finde ich sehr spannend, da sie mir auch die staatskirchenrechtliche Seite inklusive Hintergründe aufzeigt. Bei dieser strategischen Arbeit kommt mir mein erster Beruf wieder zugute. Ich finde die Arbeit sehr abwechslungsreich und die Diskussionen im Team sehr ansprechend und bereichernd. Im Kirchenrat bin ich für das Ressort Diakonie zuständig. In der Steuerungsgruppe werden die verschiedenen Unterstützungsgesuche angeschaut und über die Höhe der Beiträge entschieden. Darüber hinaus bin ich auch in den Vorständen der Caritas, des Hospizdienst Thurgau und des Vereins Kloster Fischingen.

Offen sein für Fragen und Veränderungen
Als Seelsorgerin und auch als Kirchenrätin möchte ich stets offen sein für alle anstehenden Fragen und gerne auch für weiterbringende Veränderungen. Dabei ist es wichtig, alle Seiten anzuhören. Es ist mir aber durchaus bewusst, dass es meistens zu einer Kompromisslösung kommt. Ich bin aber zuversichtlich, dass Veränderungen möglich sind. Unsere Kirche sollte ihren Mantel über alle breiten und alle beherbergen, das heisst alle Menschen und Richtungen. Das ist oft nicht einfach und benötigt viel Toleranz. 
Dies gelingt mir sicher auch nicht immer. Ich stehe für eine moderne Kirche, die niemanden ausgrenzt und eine freundliche Willkommenskultur pflegt. Dabei bin ich überzeugt, dass jede und jeder auf seine Art und Weise wirken und an unserer Kirche von Morgen mitbauen kann. So freue ich mich, dass ich durch meine Aufgaben auch etwas dazu beitragen kann, und hoffe, dass ich zur Erneuerung der Kirche beitragen kann.
 

Petra Mildenberger
Quelle: zVg
Petra Mildenberger

 

 

Petra Mildenberger
Quelle: zVg

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