Unterstützung der indigenen Völker in Guatemala

Inés Pérez ist die Koordinatorin des Landesprogrammes Guatemala von Fastenaktion – einem der Schwerpunkte der diesjährigen Ökumenischen Kampagne – und setzt sich für die Rechte der indigenen Völker ein. Kirche ohne Grenzen hat ihr Fragen zu verschiedenen Aspekten ihrer Arbeit gestellt. 

Wann haben Sie angefangen, mit indigenen Völkern zu arbeiten?
Vor meinem 15. Geburtstag habe ich an einem Ausbildungskurs der katholischen Kirche für junge Frauen teilgenommen. Dort arbeitete ich mit einsprachigen Frauen und übersetzte für sie vom Spanischen in die Maya-Sprache. Später lernte ich eine Gruppe deutscher Missionarinnen kennen, die mich einluden, als Übersetzerin an ihren Schulungen teilzunehmen. Meine grösste Motivation war es, den indigenen Frauen zu helfen, weniger ausgegrenzt zu sein.

Was sind die Probleme, die Sie in Ihrem Beruf haben?
Mangelndes Verständnis und Akzeptanz der verschiedenen Institutionen gegenüber Frauen und indigenen Völkern. Die verschiedenen Institutionen wie die Kirche, das Bildungswesen und der Staat sehen die Ausgrenzung der Frauen nicht. Frauen werden aufgrund von vier Eigenschaften diskriminiert: weil sie eine Frau, Teil der indigenen Bevölkerung, arm und Bäuerinnen sind. Der Staat ist in allen Bereichen des Gesundheits- und Bildungswesens völlig einsprachig ausgerichtet. Deshalb sind Frauen, die nur die Maya-Sprache beherrschen, benachteiligt. Es gibt auch das Problem der patriarchalischen Kultur. Ich habe 21 Jahre in der Kirche gearbeitet und kann sagen, dass ich im Allgemeinen «respektiert» wurde. Aber es gibt oft noch Situationen, in denen ein Mann die Idee, die man selbst als Frau hatte, als seine eigene ausgibt. Es gibt eine Menge Machismo, Rassismus und Diskriminierung.

Was sind die dringendsten Bedürfnisse der indigenen Bevölkerung?
Es gibt viele, darunter Zugang zu Bildung, ausreichende Ernährung, Gesundheit und angemessenes und sicheres Wohnen. Denn beim Wohnen taucht ein weiteres Problem auf: die Bergbauprojekte, die Öl, Nickel oder andere Rohstoffe aus den Minen gewinnen. Die Häuser werden niedergebrannt und die Menschen vertrieben, da es angeblich ein staatliches Gebiet ist, obwohl die dort lebenden indigenen Völker die rechtmässigen Landeigentümer sind. 

Was sind die Ziele, die Sie erreichen wollen?
Eines der Ziele ist es, mit den indigenen Völkern für ihre Landrechte zu kämpfen. Ich erinnere mich, dass bei meinem ersten Begleitprojekt auf dem Land die Menschen dort wortwörtlich sagten: «Wir sind sehr dankbar für Ihre Hilfe, aber für uns ist das Wichtigste die Anerkennung des Rechtes auf eigenes Land.» Denn wenn diese Menschen einen Platz zum Leben haben, haben sie auch Platz, etwas anzubauen. Mit eigenem Land können die Menschen auch anfangen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen aufzubauen, die ihre Lebensumstände weiter verbessern würden. 

Wie fördern Sie den Austausch von indigener Spiritualität und den interreligiösen, interkulturellen Dialog?
Wenn wir uns treffen, sehen wir nicht, was uns trennt, sondern, was uns als Völker und als Gläubige eint. Wir suchen nach der inneren Kraft, die uns am Leben hält und weitermachen lässt. Bevor sie säen, haben die indigenen Völker ein Ritual: Sie gehen auf das Feld und bitten um Erlaubnis, Segen und Harmonie. Solche Rituale sind nicht immer auf Religionen wie das Christentum übertragen worden. Mit unserem Programm bemühen wir uns darum, die Kulturen als Reichtum und nicht als Trennung zu sehen. 

Glauben Sie, dass der neue Präsident Guatemalas seine Wahlkampfvorschläge umsetzen kann?
Wir glauben, dass der neue Präsident und sein Team den Willen und das Engagement haben. Aber wir müssen auch realistisch sein, denn er kämpft gegen ein System an, das Gesundheit, Bildung und angemessenen Wohnraum mehr als drei Jahrzehnte lang vernachlässigt hat. Selbst wenn der Präsident das verbessern will, wird er es in vier Jahren nicht schaffen.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Reise in die Schweiz?  
Sehr viele. Mit meiner Stimme und im Namen meines Volkes lade ich die Schweizer Regierung und Bevölkerung ein, sich dem Kampf des guatemaltekischen Volkes anzuschliessen. Ebenso, dass die Investitionen in grosse Rohstoffprojekte, die die Schweiz in unserem Land tätigt, besser überwacht werden sollten. Denn die indigenen Völker wurden genau wegen solcher Projekte von ihrem Territorium vertrieben. Das ist etwas, das schwer fällt zu sagen, aber es ist die Realität.

Interview & Übersetzung: Andrea Metzger, 13.02.2024


Luchar por el derecho a la propiedad

Apoyo a los pueblos indigenas de Guatemala 

Siendo muy joven, Inés Pérez participó en un curso de formación para mujeres jóvenes que ofrecía la Iglesia Católica. Allá trabajó con mujeres campesinas monolingües en lengua maya, luego traducía del español al idioma maya.

Más tarde, un grupo de mujeres misioneras alemanas, la invitaron a ser la traductora en las formaciones que ellas daban en esa época. Aún con muchas deficiencias, sintió que era necesario ayudarlas, pues su aporte fue directo a la traducción de las mujeres campesinas indígenas.

El apoyo de Fastenaktion
Como parte de este Programa, Inés ha trabajado abordando los problemas de discriminación contra las mujeres por sus cuatro condiciones: por ser mujer, indígena, pobre y rural, así como por el machismo y racismo existentes. También ha sido puente para gestionar y acceder a mejorar las condiciones básicas de la población indígena, como la alimentación, la educación y la salud.

Unión y solidaridad 
La lucha con las comunidades indígenas por el reconocimiento y la legitimación de sus derechos sobre la tierra y el territorio es una meta. Parte del programa país de Fastenaktion es realizar formaciones con las comunidades. Inés Pérez hace reflexiones sobre qué les une como pueblos y cuál es la fuerza interna que les mantiene vivos para seguir luchando. «Cuando los indígenas siembran no separan las cosas, ellos integran, van al campo y antes de tocar la tierra piden permiso, bendición y armonía», dice Inés. Con su programa, trabajan y luchan para que las culturas sean vistas como una riqueza y no como separación.

Ella y su pueblo agradecen desde su corazón por la solidaridad, el compromiso y el apoyo de Suiza en Guatemala, para construir un país justo y humano.
 

Inés Peréz
Quelle: zVg
Inés Pérez

 

 

Agrarökologischer Workshop
Quelle: Fastenaktion
Agrarökologischer Workshop über organische Düngemittel in der guatemaltekischen Gemeinde Secocom

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