Die Jury des Katholischen Medienpreises hatte heuer das Privileg, aus einer ausserordentlich langen und mannigfaltigen Kandidaturenliste ihre Wahl treffen zu können. Die Podcastserie «1,7 milliuns» von Astrid Alexandre hat die Jury überzeugt, weil die Autorin in sieben Episoden unterschiedliche Facetten und Herausforderungen im Leben von Menschen mit Behinderungen ins Zentrum rückt. Rund jede fünfte Person in der Schweiz lebt mit einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigung. Obschon sich in den letzten Jahren einiges in Richtung Inklusion getan hat, bleiben diese Menschen in der Arbeitswelt, Vereinen oder Kultur nach wie vor wenig sichtbar. Ihre Beeinträchtigungen dominieren weiterhin unsere Wahrnehmung, wir tun uns als Gesellschaft immer wieder damit schwer, zunächst die Person wahrzunehmen anstatt uns auf ihre Beeinträchtigung zu konzentrieren. «Wir haben vielleicht eine Beeinträchtigung, aber wir sind auch Menschen. Auch wir verdienen eine Chance», lässt Astrid Alexandre die 30-jährige Cristina zu Worte kommen. Cristina hat seit Kind eine Seitenlähmung und erlitt vor ein paar Jahren einen Hirnschlag. Nun lässt sie sich zur écolsiv-Assistentin ausbilden. Diese inklusive Ausbildung ermöglicht ihr, später an einer Schule zu arbeiten ein Arbeitsbereich, der bisher für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht zugänglich war. Die Podcastserie regt zum Nachdenken an und bejaht die einzigartige und unverletzliche Würde eines jeden einzelnen Menschen. Der katholische Medienpreis ist mit 4'000 Franken dotiert.
«Gerade in dieser schwierigen Phase merke ich enorm, wie mir der Herrgott hilft» Interviews gibt es in der Tagespresse regelmässig zu lesen. Das Interview von Martin Schmidt «Kronig muss gehen. Ein letztes Gespräch mit einem Sterbenden» ist der Jury trotz der klassischen Interviewform besonders aufgefallen. Schmidt befragt einen jungen Pfarrer auf der Palliativabteilung – nur wenige Wochen vor seinem Tod an Blutkrebs. Mit gezielten Fragen und respektvoller Neugierde gelingt es ihm, den letzten wichtigen Fragen im Leben Raum und Normalität zu verleihen. Schmidt schenkt uns einen Text voller Hoffnung – verpackt in bester journalistischer Manier. Die spezielle Erwähnung ist mit 1'000 Franken dotiert. Die Jury des katholischen Medienpreises 2021, unter dem Vorsitz von Anita Capaul, Geschäftsführerin der Chasa Editura Rumantscha, setzt sich zusammen aus: Medienbischof Alain de Raemy, Weihbischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, Davide Adamoli, Journalist und Archivar, Bistum Lugano, Encarnación Berger-Lobato, Leiterin Marketing und Kommunikation Schweizer Bischofskonferenz, Bernard Litzler, Direktor Katholisches Medienzentrum Lausanne sowie Harry Ziegler, Chefredaktor Zuger Zeitung. Die Preisverleihung ist öffentlich und findet am 9. Dezember 2021 um 18.15 Uhr im Pfarreizentrum Dreifaltigkeit in Bern statt. Dies in Anwesenheit von Weihbischof Alain de Raemy, welcher die Laudatio halten wird.
Medienmitteilung SBK/Red.
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