Synode der Landeskirche Schaffhausen

Am 27. November fand die Synodensitzung der katholische Landeskirche Schaffhausen statt. Sie war geprägt von einer ausserordentlichen inhaltlichen Dichte. Die Synodalen genehmigten das Budget 2024, führten Ersatzwahlen durch, diskutierten über Massnahmen zu sexuellem Missbrauch und verabschiedeten ihren Synodalratspräsidenten. 

Philippe Küng von der Kantonsleitung Jungwacht Blauring Schaffhausen wurde als Gast begrüsst. Er gab der Versammlung einen anschaulichen Überblick über die Aktivitäten des Kinder- und Jugendverbandes. Im Anschluss genehmigten die Anwesenden nach einer kurzen Beratung das Budget 2024, das ein Defizit von rund CHF 130´000 vorsieht, und die Beibehaltung des Zentralsteuerfusses von einem Prozent. Da im Synodalrat zwei Sitze vakant geworden waren, standen dafür Ersatzwahlen an. Die Synodalen bestätigten alle aufgestellten Kandidaten einstimmig. Dominik Brasser, der im Synodalrat bisher für die Finanzen zuständig war, wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Felix Schmid, langjähriges Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, und Pius Troxler, neuer Pfarrer des Pastoralraumes Schaffhausen-Reiat, rückten in das Gremium nach. 

Einbehaltung von Geldern
Im Rahmen der Budget-Beratungen stellte Hans Erni den Antrag, aus Solidarität mit der Synode Luzern ebenfalls 20 Prozent des Bistumsbeitrages – etwa CHF 12´000 – zurückzubehalten. Diese Summe sollte gemäss Erni erst ausbezahlt werden, wenn die Synode Luzern ihren zurückgehaltenen Beitrag auszahlt, d. h. wenn Bischof Felix Gmür die Forderungen, die im Zusammenhang mit der Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch gestellt wurden, erfüllt habe. «Es müssen Veränderungen stattfinden», so Erni. Der Bischof müsse sich auch bewusst werden, dass die Kirchgemeinden durch den Missbrauchsskandal Steuergelder verlieren werden. 
Vor der Aussprache zu diesem Antrag stellte Synodalratspräsident Andreas Textor in einer digitalen Präsentation nochmals die Ergebnisse der Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch vor. Zudem legte er dar, welche Massnahmen zur Verhinderung und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Basel bereits umgesetzt wurden und welche Forderungen nach Veröffentlichung der Pilotstudie gestellt wurden. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass im Bistum einige dieser Forderungen bereits erfüllt wurden und hinsichtlich der übrigen Forderungen bereits Beschlüsse vorliegen. Wenn eine Landeskirche Gelder einbehalte, hätte dies zur Folge, dass das Bistum beim Personal einsparen müsste oder die anderen Landeskirchen den fehlenden Betrag ersetzen müssten, so Textor. 

Verabschiedung
Nach einer ausführlichen Aussprache wurde der Antrag von Hans Erni mit 15 Nein-Stimmen, 2 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen abgelehnt. Zudem beschloss die Synode, die Entwicklung in dieser Angelegenheit im Auge zu behalten und bei Bedarf darauf zu reagieren.
Am Ende der Sitzung wurde Andreas Textor aus dem Synodalrat verabschiedet. Er war dort 10 Jahre lang als dessen Präsident tätig. Dominik Brasser lobte sein umfassendes rechtliches Wissen und seine Ausgewogenheit und dankte ihm für sein ausserordentliches Engagement.

Detlef Kissner, 12.12.2023
 

Der neue Präsident des Synodalrates, Dominik Brasser (l.), dankt dem scheidenden Präsident, Andreas Textor, für seinen grossen Einsatz.
Quelle: Detlef Kissner
Der neue Präsident des Synodalrates, Dominik Brasser (l.), dankt dem scheidenden Präsidenten, Andreas Textor, für seinen grossen Einsatz.

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