Leserbrief zur News "Keine stärkere Kontrolle von NGOs" in der Ausgabe 24/2021, bzw. zum Artikel «Es geht zu viel um uns» in der Ausgabe 21/2020.
Nachdem sich der Pulverdampf nach der Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative gelegt hat und immer mehr belastbare, statistische Ergebnisse über das Abstimmungsverhalten bekannt geworden sind, veranlassen mich die Zahlen doch noch einmal zu einem Leserbrief zu diesem Thema.
Heute steht fest, dass die Initiative trotz massiver Propaganda durch kirchliche Medien, nur von 40% der kirchenfernen und kirchennahen Katholiken angenommen wurde. Bei den kirchenfernen Reformierten stimmten auch nur 43% der Initiative zu, hingegen stimmten 71% der reformierten Kirchenbesucher der Konzernverantwortungsinitiative zu. Da kann man sich fragen, ob die protestantischen Pfarrer das Ohr näher an der Gemeinde haben als katholische Pfarrer und Gemeindeleiter. Für mich folgt daraus, dass die Kirchen Elend und Böses nennen sollten, aber nicht die Wege der Lösung dieser Probleme, da diese politisch und wirtschaftlich schwer zu beurteilen und zu fassen sind.
Da komme ich zum Schluss, dass die Vertreter der Kirche, und da zähle ich auch forumKirche dazu, bei der Beurteilung politischer Initiativen oder Referenden zurückhaltend sein sollten.
Rolf Molls, Weinfelden