Beginn des ökumenischen «Gebets für das Klima»
Am 3. September wird das erste Klima-Abendgebet in der St. Anna-Kapelle in Schaffhausen stattfinden. Die Idee dazu nahm vor gut einem Jahr ihren Anfang, als schweizweit die Kirchenglocken für das Klima geläutet wurden. Ursprünglich war der Start der ökumenischen Veranstaltung auf Anfang Mai dieses Jahres geplant.
«Es gibt nur eine Erde – lasst uns zur Schöpfung Sorge tragen» – so steht es auf dem Flyer, mit dem die Schaffhauser Kirchen zu einem neuen Anlass einladen: dem ökumenischen «Gebet für das Klima». Das gemeinsame, rund halbstündige Gebet beinhaltet einen meditativen Teil, Text, Musik und Mut machende Beispiele und soll ab Anfang September jeden ersten Donnerstag im Monat für das nächste halbe Jahr in der St. Anna-Kapelle stattfinden. Daran beteiligen können sich alle, die sämtliche Bemühungen rund um den Klimawandel spirituell unterstützen und begleiten möchten.
Ökumenische ZusammenarbeitDas ökumenische «Gebet für das Klima» vervollständige damit die Reihe der bisherigen Abendgebete: für den Frieden, Meditationstanz und Taizélieder, erklärt Claudia Trutmann, Leiterin Sozialberatung und Diakonie des Pastoralraums Schaffhausen- Reiat. Sie und ihre Kolleg*innen, Mitarbeitende der römisch-katholischen, christkatholischen und evang.-reformierten Kirche, bilden zusammen den Trägerkreis. Ab wechselnd soll das Gebet dann einmal im Turnus von allen drei beteiligten Schaffhauser Kirchen verantwortet werden. Geplant ist auch, das Organisationsteam nach und nach mit weiteren Frei willigen zu vergrössern.
Auftrag von PastoralkonferenzDie Idee zum Klima-Gebet wurde aus der Aktion heraus geboren, dass zu Beginn der nationalen Klima-Demonstration in Bern am 28. September 2019 schweizweit die Kirchenglocken läuteten – die meisten davon im Kanton Schaffhausen. Schon damals riefen die Kirchenmitarbeitenden zu einem Besinnungsgebet in der Kirche St. Johann auf. Daran nahmen rund 60 Menschen teil, die sich wünschten, dass der Anlass wiederholt werde. «Auch wir fanden, dass wir verstärkt zum Ausdruck bringen müssten, was die Kirche zur Klimadebatte zu sagen hat. Das Anliegen war zu wichtig für eine einmalige Aktion», erklärt Claudia Trutmann. Und führt weiter aus: «Aus diesem Grund schlugen wir an der nächsten Pastoralkonferenz vor, ein regelmässiges Klima-Gebets-Angebot zu schaffen, wofür uns der Auftrag erteilt wurde».
Bewusstsein für die SchöpfungWichtig ist den Verantwortlichen, mit dem Gebet eine zusätzliche Aktivität neben allen anderen Bemühungen rund um das Klima zu schaffen, denn nicht jeder gehe auf die Strasse oder sei politisch motiviert, so Claudia Trutmann. Auch wolle man die Sorge und Bewahrung der Schöpfung als zentrales christliches Anliegen vermehrt ins Bewusstsein rücken, denn im Gottesdienst werde das oft zu wenig thematisiert. Claudia Trutmann sieht das Klima-Gebet analog zum Ökumenischen Friedensgebet, das während des 2. Golfkriegs die Menschen bewegte. «Dass uns die Erde anvertraut wurde, ist auch ein Auftrag an uns», sagt sie.
Sarah Stutte, forumKirche, 18.8.20
«Gebet für das Klima», ab 3. September jeden 1. Donnerstag im Monat, 18.45 bis 19.15 Uhr, St. Anna-Kapelle Schaffhausen
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