Mitte Januar startet der neue Familiengottesdienst

Ein ganzes Jahr nahmen die Vorbereitungen für den ersten Abenteuerland-Gottesdienst im Pastoralraum Schaffhausen-Reiat in Anspruch. Dieser findet nun am 13. Januar in der Kirche St. Konrad statt. Die Verantwortlichen hoffen auf grosse Resonanz.

Die Kreativität und Phantasie beflügeln, so wie in dem Lied der deutschen Popgruppe Pur – das soll auch der gleichnamige Gottesdienst Abenteuerland von Mitte Januar bis Ende Mai in der Kirche St. Konrad bewirken. Die einzelnen Gottesdienste, die thematisch aufeinander aufbauen, behandeln Themen wie die Gemeinschaft, den Kyrie-Ruf, das Tagesgebet, die Lesung und das Evangelium. «Einerseits soll das Grossereignis ganz viele verschiedene Menschen zusammenführen, auf der anderen Seite die in einzelnen Pfarreien schon jetzt vorhandenen Familien- und Kinderfeiern miteinander verbinden», erklärt Pastoralassistent Josif Trajkov. Es solle aber keine Show angeboten, sondern ein neuer Zugang zum Gottesdienst geschaffen werden, fügt er hinzu.

Mit allen Sinnen

Der etwas andere Ansatz zeigt sich schon in der Art und Weise, wie man auf die Kirchenbesucher zugeht und sie begrüsst. Um 10 Uhr, also 45 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes, heisst man die Kinder mit einer Spielstrasse im Pfarreizentrum willkommen. Währenddessen können die Eltern bei einem Kaffee ins Gespräch kommen. Der anschliessende, gemeinsame Gottesdienst beginnt mit fröhlichen Liedern und einem ersten Impuls in Form eines Rollenspiels. In von freiwilligen Helfern betreuten Kleingruppen gehen die Kinder während des Gottesdienstes zurück ins Gemeindehaus, wo sie das jeweilige Sonntagsthema stufengerecht nochmals vertiefen. In der Zwischenzeit hören die Erwachsenen in der Kirche die Predigt, bevor alle wieder zusammenkommen und die Feier gemeinsam abschliessen. «Wir versuchen, die Kinder mit allen Sinnen zu erreichen, damit sie wieder Spass am Gottesdienst haben», so Josif Trajkov. Doch nicht nur die Kinder und Eltern will man damit ansprechen, sondern alle Interessierten, welche die Kirche auf eine neue Art erleben wollen. «Zusammen wird der Glaube nochmals anders wahrgenommen, man fühlt sich damit nicht alleine. Wir möchten mit unserem Angebot solche gemeinsamen Momente schaffen», erklärt der Pastoralassistent. Der Co-Leiter des Projekts, Hans Hug, fügt hinzu: «Früher übernahmen Eltern und Grosseltern die Glaubensvermittlung der Kinder. Heutzutage haben viele Eltern selber keinen Bezug mehr zur Kirche. Umso wichtiger ist es, Alt und Jung wieder dafür zu begeistern.»

Der Abenteuerland-Bus

Dafür geht der Pastoralraum auch in Sachen Werbemassnahmen neue Wege. Neben Flyern und Plakaten hat man auch Blachen bedruckt, die zwei Wochen vor jedem Gottesdienst an öffentlichen Plätzen in Schaffhausen, Thayngen, Stein am Rhein und Ramsen angebracht werden. Zudem laden auch das Heck eines Schaffhauser Stadtbusses sowie dessen Media-Screen ins Abenteuerland ein. «Wir konzentrieren uns im nächsten Jahr voll und ganz auf diesen Gottesdienst und möchten uns als katholische Kirche zeigen. Es soll nicht nur bei fünf Daten bleiben, wir möchten 2020 wieder eine neue Staffel etablieren», erklärt Hans Hug. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt man sich grosse Mühe, auch mit den Details. So wird jedes Kind Anfang Januar nochmals persönlich mit Namen und individueller Einladungskarte angeschrieben. Diese gilt es am 1. Sonntagsgottesdienst in einen der verschiedenfarbigen Badges umzutauschen, mit welchen die Kinder in die vier Altersgruppen unterteilt werden.

Freiwillige gesucht

Die Idee dieses speziellen Gottesdienstes existiert schon seit über zehn Jahren und wurde inzwischen von vielen Pfarreien, vorwiegend in Deutschland, erfolgreich übernommen. Mutter des Gedanken ist die deutsche Ordensschwester Teresa Zukic, die im November 2017 in der Kirche St. Konrad zu Besuch war und damit ihr erfolgreiches Konzept auch in der Schweiz vorstellte. In Schaffhausen zeigte man sich direkt begeistert vom Projekt. Im Juni 2018 führte der Pastoralraum Neuhausen-Hallau den Gottesdienst erstmals einmalig durch (forumKirche 11/2018), um zu schauen, wie das neue Angebot ankommt. Der Pastoralraum Schaffhausen-Reiat setzte gleich alles auf eine Karte und bereitete die ganze Staffel vor, «um nachhaltig etwas bewegen zu können», wie Hans Hug unterstreicht. Dafür sind viele freiwillige Helferinnen und Helfer vonnöten, die ihr Engagement je nach Fähigkeit und Interesse bekunden können. Sie dürfen sich gerne, an den Daten ihrer Wahl, in den verschiedensten Bereichen, von der Spielstrasse über die Kinder-Kleingruppen bis zu Auf- und Abbau oder Technik einbringen. «Wir versuchen, so viele Ehrenamtliche wie möglich zu engagieren, damit das Projekt für alle Beteiligten zu etwas wird, womit sich jeder identifizieren kann», sagt Josif Trajkov.

Sarah Stutte (15.1.19)


Termine:

  • 13. Januar
  • 17. Februar
  • 17. März
  • 7. April
  • 26. Mai

ab 10 Uhr, Kirche St. Konrad 


 

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Hans Hug (l.) und Josif Trajkov (r.) freuen sich auf den ersten Abenteuerland-Gottesdienst.

Bild: Sarah Stutte

 

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Der Schaffhauser Stadtbus mit der Abenteuerland-Werbung.

Bild: zVg

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