Porträt der Männergruppe GENTS
Seit zwei Jahren treffen sich Männer der drei Kirchgemeinden Berg regelmässig zum Austausch und zu gemeinsamen Aktivitäten. Ein wichtiges Element dabei ist, mit dem Glauben unterwegs zu sein.
Sich treffen und etwas unternehmen, ausführlich über Familie und Alltag diskutieren, einfach mal abschalten und geniessen. Was Frauen regelmässig tun, sollen auch Männer vermehrt machen. «Wir wollen den Männern dafür eine Plattform bieten», sagt Martin Hugentobler, Mitglied der Vorbereitungsgruppe und ehemaliger Kirchenpräsident der katholischen Kirchgemeinde Berg. Nach den evangelischen Gottesdiensten seien die Männer oft zusammengestanden, um sich untereinander auszutauschen. So entstand die Idee, eine Gruppe nur für Männer und ihre Bedürfnisse zu gründen, sagt Hugentobler weiter. Mit im Vorbereitungsteam sind zehn Männer aus der katholischen und evangelischen Kirchgemeinde Berg sowie der evangelischen Freikirche EG-Kehlhof. Der Name der Gruppe, GENTS, heisst übersetzt nicht nur Männer, sondern ist Programm: G steht für God (Gott), E für Enjoyment (Vergnügen), N für Neighbourhood (Nachbarschaft), T für Time (Zeit) und S für Switch off (Abschalten).
Beliebte Anlässe im FreienUm sich möglichst breit zu vernetzen, kann man(n) sich über einen Chat informieren, welche Aktivitäten gerade anstehen. Hugentobler sagt dazu: «Wir haben etwa 80, 90 Männer in der WhatsApp-Gruppe, in ganz unterschiedlichem Alter. An den Events nehmen je nach Interesse zwischen 30 und 40 Männer teil.» Gerade Anlässe wie der Sunset im Juli am See, mit Booten und Möglichkeit zum Wasserski fahren, spricht auch jüngere Männer an. Oder der Schlittelanlass, der ebenfalls beliebt ist. Der Altersdurchschnitt liegt etwa bei 50 Jahren. Keine Überraschung für Hugentobler, da gerade in diesem Alter Existenzfragen auftauchen. «Themen wie der Beruf – was wurde geleistet, was wird noch kommen – stehen im Mittelpunkt. Dabei kommt es zum Teil zu sehr persönlichen, schönen Gesprächen, aus denen tolle Freundschaften entstehen», sagt Hugentobler. Mit bei den Aktivitäten ist auch der religiöse Bezug, der Glaube. Ein christlicher Impuls oder ein Gebet zu Beginn eines Events soll Platz haben und Raum für weitere, tiefergehende Gespräche bieten. Da die Gruppe viel draussen unternimmt, hat sie die Pandemie nur wenig eingeschränkt. Einzig Firmenbesichtigungen mussten verschoben werden. Auch bei diesen Anlässen werden Unternehmen besucht, deren Philosophie auf christlichen Werten fusst.
Für Glauben sensibilisierenLaut Hugentobler ist jeder Mann willkommen, der auf der Suche nach Kamerad- und Gemeinschaft und offen gegenüber der Kirche ist. «Wir wollen aber auf keinen Fall evangelisieren», sagt Hugentobler. Jemanden für den Glauben zu sensibilisieren, ist ihm jedoch ein wichtiges Anliegen. Denn gerade in schwierigen Zeiten kann ein gemeinsames Gebet Rückhalt geben. Auch persönliche Erfahrungen helfen aufzuzeigen, wie Probleme aus christlicher Sicht gelöst werden können.
Claudia Koch, 17.11.21
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