Leserbrief zum Artikel «Viel Kritik an Schweizer Bischöfen» in der Ausgabe 19/2023

Was alles geschehen ist in den letzten Jahrzehnten in unserer katholischen Kirche ist unglaublich und beschämend. Ein Austreten aus der Kirche wäre nicht der richtige Weg. Das würde die ganze traurige Situation noch verschlimmern und wäre eine grosse Ehrfurchtslosigkeit. Auch ein Rücktritt unserer Bischöfe darf nicht sein, sie leiden schon genug über ihr Schweigen betreffend der Missbräuche.
Etwas veröffentlichen, das einen grossen Skandal auslösen würde, braucht viel Mut. Aus den Fehlern lernt man. Kinder missbrauchen ist eine grosse Sünde. Das geschah nicht nur durch Priester, sondern auch durch abertausend andere Menschen.
Es gibt auch Erfreuliches in unserer Kirche. Abertausende von Priester und gottgeweihte Männer und Frauen haben in den letzten Jahrzehnten ihr Amt in der Reinheit des Geistes und des Leibes getan und dadurch den Namen heiligen Kirche geehrt. Papst Franziskus sagt: «Das Zölibat ist keine systemische Ursache für Missbrauch». Das erkennt man an den vielen Ehescheidungen. Ganz verheerend in dieser Welt ist die Auflösung der geschlechtlichen Identität und dass man die Abtreibung ungeborener Kinder als Menschenrecht bezeichnet.
Umkehr zu Gott, Heiligung des Sonntags und das Gebet vor allem das Rosenkranzgebet sind der schnellste Weg zu einer friedvollen Welt. Auch ein gesunder Humor darf nicht fehlen.

Berti Limoncelli, Bischofszell

 
Bischof Bonnemain
Quelle: © Christoph Wider
Bischof Josef Bonnemain, Mitglied des Fachgremiums «Sexuelle Übergriffe», äussert sich an der Pressekonfrenz zur Pilotstudie.