Neues Format für Kinomatinee
Am Morgen des Ostermontags läuft in verschiedenen Kinos der Deutschschweiz zur selben Zeit der Film «Abbé Pierre». Im Anschluss daran wird über die Leinwand ein 20-minütiges Live-Filmgespräch ausgestrahlt mit Eva Meienberg von «Horizonte», dem katholischen Pfarrblatt des Kantons Aargau, und François Mollnar, Präsident von Emmaus Schweiz.
Abbé Pierre ist ein Deckname. Unter diesem hat Henri Grouès im besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkrieges gegen das Nazi-Regime gekämpft. Der Priester half jüdischen Menschen und politisch Verfolgten, über die Grenze in die Schweiz zu kommen. Widerstand und Kampf prägten von da an das lange und engagierte Leben von Abbé Pierre.
Gründung von Emmaus
Der gleichnamige Spielfilm des französischen Regisseurs Frédéric Tellier aus dem Jahr 2023 folgt chronologisch dem Lebensweg des streitbaren Mannes, der während dreissig Jahren auf der Liste der beliebtesten Franzosen stand. Aus einer reichen französischen Industriellenfamilie stammend, verschenkte er das Erbe seines Vaters und wurde nach dem Gymnasium bei den Jesuiten Novize bei den Kapuzinern. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er aber auf das karge Mönchsleben verzichten. Bescheiden lebte er dennoch sein Leben lang. Nach dem Krieg wurde er Abgeordneter der französischen Nationalversammlung, 1949 gründete er die Bewegung Emmaus, die sich in den Jahren nach dem Krieg in Paris um Arme und Obdachlose kümmerte. 1969 wurde die Organisation international und ist heute auf vier Kontinenten vertreten.
Die Filmbiografie ruft den charismatischen Priester mit Bart und Béret in Erinnerung, der allen Menschen, die bei ihm anklopften, nur drei Fragen stellte: «Hast du Hunger? Bist du müde? Möchtest du dich waschen? – Komm, wir haben auf dich gewartet.» Der Film erzählt die Geschichte eines Menschen, der seine Mission für die Ärmsten der Gesellschaft während seines langen Lebens nie aus den Augen verloren hat.
Mehrwert durch Gespräch
Mit dieser Veranstaltung beschreitet das Filmbüro von Valerio Bonadei neue Wege: Es sollen nicht nur Filme mit Inhalten, die zur christlichen Botschaft passen, gezeigt werden. Sondern es soll ein Mehrwert geschaffen werden, indem im Anschluss an den Film passend zum Thema ein Fachgespräch stattfindet. Damit dieses von allen Kinobesucher*innen mitverfolgt werden kann, wird es per Zoom auf die Kinogrossleinwand projiziert. Wo das nicht möglich ist, wird zu Beginn der Vorführung ein QR-Code eingeblendet, sodass sich die Filminteressierten das Gespräch über ihr Handy anschauen und auch interagieren können.
Eva Meienberg/Red., 12.03.2024
Filmmatinee «Abbé Pierre» im Thurgau
Schlosskino* in Frauenfeld
Liberty Cinema* in Weinfelden
Mo, 1.4., 11 Uhr
Um 13.25 Uhr erfolgt das Live-Gespräch zum Film mit Eva Meienberg, katholisches Pfarrblatt «Horizonte» des Kantons Aargau, und François Mollnar, Präsident von Emmaus Schweiz
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