Im Gespräch mit Don Javier aus der Spanischsprachigen Mission

Die Spanischsprachige Mission im Raum Thurgau-Schaffhausen bekommt ab dem 1. Oktober einen neuen Verantwortlichen. Don Francisco Javier Martín-Delgado Sánchez ist schon im September in die Schweiz eingereist, um die administrativen Verpflichtungen zu erledigen und sich langsam einarbeiten zu können. Angélica Metzger, die langjährige Missionssekretärin, hilft ihm dabei und teilt mit ihm auch wertvolle Einblicke in die Situation der Mission. Kirche ohne Grenzen hat beide in Weinfelden getroffen.

Don Javier (41) wuchs in einer kleinen Ortschaft in der Nähe der ehemaligen spanischen Hauptstadt Toledo mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder auf. Als kleiner Junge besuchte er eine katholische Schule und fühlte sich sehr früh in der Kirche tief verankert. Schon im Alter von etwa 18 Jahren wusste er, dass seine Berufung ins Priesterseminar führt. «Es war aber keine plötzliche Offenbarung, sondern eine natürliche Entwicklung des Glaubenswegs, die über viele Jahre in meinem Kopf reifte», erklärt der Missionar. Er wurde am im Dezember 2004 zum Diözesanpriester geweiht und arbeitete zuerst in seiner Heimat. Danach war er vier Jahre in Deutschland tätig. Ab 2018 arbeitete er wieder in Spanien, unter anderem als Religionslehrer, bis er im letzten Sommer die Anfrage bekam, in der Schweiz eine Missionsarbeit zu übernehmen. Weil er bereits als Missionar im Bistum Köln sehr gute Erfahrungen machte, zögerte er nicht mit der Zusage.

Gefühl der Verbundenheit

Nach seiner Ankunft zog Don Javier in eine Wohnung ein und hatte in den ersten Wochen viele administrative Aufgaben zu bewältigen: «Ich habe gute Menschen kennengelernt und auch Hilfe erhalten. Das macht mich glücklich». Über die Schweiz sagt er: «Es ist ein sehr schönes Land. Ich hoffe, dass ich in Zukunft, wenn ich Zeit habe, einige Ausflüge unternehmen kann, um die Umgebung kennenzulernen». Der junge Spanier ist ausserdem ein leidenschaftlicher Rennradfahrer und konnte bereits ein paar Strecken in der Gegend erkundigen. In Deutschland organisierte er manchmal Outdoor-Aktivitäten mit den Missionsangehörigen. «Vielleicht wäre das auch hier möglich», überlegt sich der begeisterte Sportler. Er wünscht sich, dass die Menschen nicht nur am Sonntag in die Kirche gehen, sondern ein Gefühl der Verbundenheit entwickeln. «Wir sollen eine Familie sein, keine Fremden», betont er. Ihm ist bewusst, dass es keine einfache Aufgabe wird, aber er sagt überzeugt: «Daran müssen wir arbeiten!».

Frischer Wind

Don  Javier erklärt, dass die Kirche in Spanien noch ziemlich traditionell sei, in der Schweiz müsse er sich anderen Herausforderungen stellen. In Deutschland hatte seine Mission zudem eine eigene Infrastruktur: ein Gebäude mit einer kleinen Kapelle und einem Saal, wo sich die Gläubigen treffen konnten. Doch auch wenn die Ausgangslage hier nicht dieselbe ist, sind sowohl Don Javier wie auch Angélica Metzger voller Hoffnung für die spanischsprachige Gemeinschaft. Es gibt ca. 1'300 spanischsprachige Personen, die in der Region Thurgau-Schaffhausen leben. Leider wird die Mission nur von 40-60 Menschen aktiv in Anspruch genommen. Deshalb wollen die beiden mit einem Informationsbrief auch alle anderen Spanischsprachigen erreichen. «Vielleicht wissen manche gar nicht, dass es uns gibt oder um welche Zeit wir uns treffen», erklärt der Missionar. «Bis jetzt gab es, ausser den Gottesdiensten, das Angebot einer Bibelgruppe. Man könnte aber unterschiedliche Sachen ausprobieren», meint der neue Verantwortliche. Die langjährige Missionssekretärin kennt die Bedürfnisse der Gläubigen und sagt: «Wir werden gemeinsam nachdenken und neue Wege suchen, um Menschen mit einem ansprechenden Angebot zu erreichen. Möglicherweise tut das uns gut, so wie ein frischer Wind…».
Am Schluss des Gesprächs meint der motivierte Pfarrer noch, dass er seine Rolle in der Mission genauso sehe, wie sie früher vom Heiligen Augustinus beschrieben wurde: «FÜR euch bin ich ein Priester, aber MIT euch bin ich ein Christ». Er wünscht sich von Herzen, dass die Gläubigen dies spüren und durch seine Arbeit zu einer wahren Gemeinschaft wachsen können.

Text: Monika Freund Schoch, Kirche ohne Grenzen, 19.10.21
Übersetzung: Andrea Metzger


Nuevo misionero, nueva esperanza

Conversación con el Don Javier y la Señora Metzger de la Misión de lengua española
 

La Misión de lengua española en Thurgau/Schaffhausen, tiene un nuevo misionero a partir del primero de octubre, el Don Francisco Javier Martín-Delgado Sánchez (41) de España, quien ya antes había trabajado como misionero en Alemania durante cuatro años. La Señora Angélica Metzger, quien trabaja hace varios años como secretaria de la Misión, es su apoyo en la gestión de las múltiples tareas.

Don Javier (41), creció en Toledo (ES) y asistió a un colegio católico, desde muy joven se sintió profundamente arraigado en la iglesia.  A la edad de 18 años, decidió continuar con sus estudios en el seminario, «No fue una revelación repentina, sino un desarrollo natural del camino de la fe, que fue madurando en mi mente durante muchos años», explica el misionero.  El joven español es un apasionado del ciclismo de carretera, le gustaría organizar actividades al aire libre con los miembros de la Misión, para él, es importante que las personas no solo asistan los domingos a la misa, sino que también se desarrolle un sentimiento de solidaridad dentro de la Misión, «Deberíamos ser una familia, no extraños», menciona él.

En la región de Thurgau/Schaffhausen, viven aproximadamente 1'300 personas de habla hispana, lamentablemente solo de 40 a 60 personas participan activamente en la Misión. Hasta el momento, aparte de la celebración de la misa existe un grupo bíblico, sin embargo el nuevo misionero quiere ensayar diferentes y nuevas cosas.  La Señora Metzger adiciona: «Nosotros estamos pensando desarrollar nuevas actividades y así lograr realizar un nuevo trabajo comunitario activo, lo que hará a su vez, que nuevos miembros se integren a la Misión». El motivado misionero, ve su nuevo trabajo en la Misión de la misma manera que lo describía San Agustín: «Para vosotros soy sacerdote, con vosotros soy cristiano». Su más sincero deseo, es que los fieles vean su trabajo y así la Misión crezca como una comunidad cristiana activa.

Don Francisco Javier Martín-Delgado Sánchez leitet seit Oktober die Spanischsprachige Mission in der Region Thurgau-Schaffhausen.
Quelle: Monika Freund Schoch
Don Francisco Javier Martín-Delgado Sánchez leitet seit Oktober die Spanischsprachige Mission in der Region Thurgau-Schaffhausen.

 

 

 

 

 

 

 

Don Javier und die Missionssekretärin, Angélica Metzger, vor der Katholischen Kirche in Weinfelden. Der Priester wohnt in der Nähe der Pfarrei St. Johannes der Täufer.
Quelle: Monika Freund Schoch
Don Javier und die Missionssekretärin, Angélica Metzger, vor der Katholischen Kirche in Weinfelden. Der Priester wohnt in der Nähe der Pfarrei St. Johannes der Täufer.

Kommentare

+

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.