Zürich, 19.10.20 (kath.ch). Der Botschafter des Papstes in Bern kehrt zurück in die USA: Erzbischof Thomas Gullickson (70) wird auf Ende Jahr pensioniert.
Wie Gullickson auf seinem Blog schreibt, erhielt er am 16. Oktober die Nachricht aus Rom, dass der Papst ihn zum 31 Dezember aus dem diplomatischen Dienst entlässt. Der US-Amerikaner plant die Rückkehr in seine Heimat in South Dakota.
Besuch von Kardinal ParolinBis zu seinem Abschied stehen noch wichtige Termine für ihn an. Wenn die Corona-Pandemie der Reisediplomatie nicht ein jähes Ende bereitet, dann kommt am 7. November Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in die Schweiz. Er ist der Leiter des Staatssekretariats und die Nummer zwei im Vatikan. Grund für Parolins Besuch sind 100 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl. Auf dem Programm stehen Termine in Lugano, Einsiedeln und Fribourg. Dort kommt er mit Bundesrat Ignazio Cassis zusammen. Ausserdem wird Gullickson am 21. November bei «Pro Ecclesia» in Luzern erwartet. Er hält ein Pontifikalamt in der Hofkirche St. Leodegar und später ein Referat über «Herr, lehre uns beten».
Bischofswahl in ChurAls Ziel seiner Schweizer Mission hatte der Nuntius immer wieder den Abschluss der Bischofswahl in Chur genannt. Es ist ungewiss, ob dies gelingt. Nach Informationen von kath.ch hat der Nuntius eine Liste mit moderaten Kandidaten nach Rom geschickt. Nun liegt es an Papst Franziskus, drei Kandidaten zu nennen. Diese müssen nicht mit der Liste des Nuntius übereinstimmen. Aus der Dreierliste des Papstes, der sogenannten Terna, wird dann das Churer Domkapitel den neuen Bischof wählen.
Karibik, Ukraine, SchweizInsgesamt war Thomas Gullickson über 35 Jahre lang im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls tätig. Seinen ersten Posten als Botschafter des Papstes hatte er 2004 in der Karibik: Dort war er Apostolischer Nuntius mehrerer Inselstaaten, darunter Bahamas, die Dominikanische Republik, Jamaika, Trinidad und Tobago sowie auf dem lateinamerikanischen Festland Surinam und Guyana. 2011 folgte der Botschafterposten in der Ukraine. Während der Russland-Ukraine-Eskalation fiel Gullickson mit undiplomatischen Tweets auf. Wohl auch deswegen zog ihn der Vatikan ab – und versetzte ihn nach Bern.
Kath.ch/Red.
Kommentare