Arbor Mundi kämpft für Biodiversität
Vier Studenten wollen den Verlust an biologischer Vielfalt nicht länger hinnehmen. Im Projekt Arbor Mundi fördern sie die heimische Biodiversität. Dafür pflanzen sie Bäume und vermarkten regional produziertes Studentenfutter.
Die Geschichte nahm ihren Anfang mit der Idee, ein Studentenfutter umweltschonend aus regionalen Früchten von Hochstammbäumen herzustellen. Dazu wollten Tobias Lippuner, Student der Wirtschaftsinformatik, und sein Kollege Leonhard Kick ausschliesslich ProSpecieRara-Sorten verwenden, was sich als Herausforderung erwies. Es gelang dennoch und führte zur Idee, die Biodiversität nachhaltig zu fördern.
Die beiden gründeten mit zwei weiteren Freunden das Naturschutzprojekt Arbor Mundi mit dem Ziel, einen Beitrag zur regionalen Biodiversität und zum Klimaschutz zu leisten. Sie machten sich auf die Suche nach möglichen Flächen zur Bepflanzung. Angesprochen wurden zunächst Gemeinden, Bauernhöfe und Unternehmen im Kanton St. Gallen. Die erste Pflanzung erfolgte 2021. In den folgenden Jahren wurde das Ziel, jährlich mindestens 100 Bäume und Hecken zu setzen, erreicht. Seit vergangenem Frühling wirken weitere 122 Bäume und 565 Heckenpflanzen der Klimaerwärmung, CO2-Emissionen und Überschwemmungen entgegen, reinigen die Luft, verbessern Böden und geben vielen Tieren ein Zuhause.
Mittlerweile arbeiten 66 Freiwillige für Arbor Mundi. Die jungen Leute haben sich sehr viel Know-how erarbeitet. Dieses zu erweitern und auszutauschen, erleben alle als bereichernd. Arbor Mundi arbeitet mit verschiedensten Partnern wie Baum- und landwirtschaftlichen Schulen, Verwaltungen, Firmen und Kantonen zusammen.
Die Aktivisten halten mangelndes Wissen über die Biodiversität für die Ursache von Fehlentscheidungen. Oft bedrohten erschreckend viele davon einzelne Arten und trügen zu deren Dezimierung bei. Daher ist den Aktivisten die Jugendbildung ein weiteres Anliegen. Mit Workshops an Schulen, beispielsweise für Nisthilfen, sensibilisieren sie Kinder auf spielerische Weise für den Erhalt der Natur.
Die jungen Umweltschützer suchen weiter nach geeigneten Flächen für ihr Projekt. In Erinnerung an den Garten Eden und die Bewahrung der Schöpfung gehen sie unter anderem gezielt auf Kirchgemeinden im Thurgau zu. Gleichzeitig rufen sie Interessierte auf, geeignete Flächen zu prüfen und Arbor Mundi zu kontaktieren. Das Team evaluiert eine mögliche Bepflanzung und kümmert sich um die Umsetzung.
Gaby Zimmermann, 19.8.24
Zitate aus der Gruppe:
«Es ist ein ganz anderer Zugang zur Natur,
wenn man mal selbst einen Baum gepflanzt hat.
Das ist etwas fürs Leben, er wird
mindestens 80 Jahre alt, wenn nicht älter.»
«Es ist eine wirklich gute Tat,
obwohl es einen Rieseneinsatz fordert,
etwas Gutes zu schaffen für Flora, Fauna
und die Bevölkerung.»
«Es macht Mut,
dass wir auf viel Goodwill
und Unterstützung stossen.»
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