Neue #JuniaInitiative lanciert

Auf Initiative von Voices of Faith reisten Anfang Oktober sieben Ordensfrauen aus dem Kloster Fahr an der Seite ihrer Priorin Irene Gassmann nach Rom, um dort an einem Gespräch zusammen mit Bischof Felix Gmür teilzunehmen. Die Veranstaltung unter dem Titel «And You Sister… What do you say» (Und Sie Schwester… Was sagen Sie?) wurde per Livestream weltweit übertragen.

Der Auslöser für das Gespräch war, dass zur Amazonas-Synode, die vom 6. bis zum 27. Oktober in Rom durchgeführt wird, wiederum keine einzige Frau dazu eingeladen wurde, gleichwertig mitzudiskutieren und mitzuentscheiden. Sowohl Bischof Felix Gmür als auch die Priorin forderten vor Ort, dass Ordensfrauen an der Amazonas-Synode genauso abstimmen dürften wie die dafür zugelassenen nicht-geweihten Männer.

Neue Initiative

An der Veranstaltung kündigte Irene Gassmann die Gründung einer neuen Initiative an. Die Junia-Initiative, benannt nach der Apostelin Junia, die Paulus im Römerbrief (Kapitel 16, Vers 7) erwähnt, setzt sich dafür ein, dass «bewährte und berufene» Frauen* ohne Weihe in den sakramentalen Dienst der Kirche treten können. Dabei steht der Stern für eine inklusive Sprache, die alle Menschen ansprechen soll, die sich der Initiative anschliessen möchten, also auch Männer nicht aussen vor lässt. Hinter der Initiative steht eine Gruppe von rund 25 Personen, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche einsetzen. Darunter nebst Irene Gassmann auch die Theologinnen Jacqueline Straub, Monika Hungerbühler und Béatrice Bowald. Unterstützt wird die Initiative von Voices of faith. Gläubige, Pfarreien und Ordensgemeinschaften sollen den zuständigen Ortsbischöfen Frauen und Männer vorschlagen, die sie aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeiten in der Kirche für geeignet halten, die Sakramente zu spenden. Den Initiantinnen und Initianten geht es dabei grundsätzlich um jene Sakramente, die in der Regel von Priestern gespendet werden, also um Taufe, Trauung, Eucharistie, Versöhnung (Beichte) und Krankensalbung. Die Liste mit diesen Namen soll am 17. Mai 2020, dem Gedenktag der Apostelin Junia, «in einem feierlichen Rahmen» Vertretern der Ordinariate übergeben werden.

Gleiche Würde, gleiche Rechte

In der Medienmitteilung zur Initiative heisst es, dass die #JuniaInitiative in den guten Erfahrungen wurzle, die Menschen seit Jahrzehnten mit bewährten Frauen* im kirchlichen Dienst gemacht hätten. Mit ihrem Einsatz für die sakramentale Sendung von Frauen* gehe die Initiative Schritte der Veränderung, die angesichts der jüngsten Erschütterungen der Kirche mehr als notwendig seien: Gleiche Würde müsse zu gleichen Rechten führen. Die Kirche werde schliesslich schöner und glaubwürdiger, wenn Frauen* gleichberechtigt einbezogen würden. Wer sich zu einer solchen sakramentalen Sendung berufen fühlt oder eine Person auf diesem Weg unterstützen möchte, kann sich auf der Website der Junia-Initiative eintragen. Um auf die Liste zu gelangen, die dem Ortsbischof vorgeschlagen wird, braucht eine Person mindestens sieben unterstützende Stimmen.

kath.ch/Red. (22.10.19)


Weitere Infos: www.juniainitiative.com 


 

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Priorin Irene Gassmann (2. v. l.) lanciert die #JuniaInitiative im Rahmen der Veranstaltung «And you Sister... What do you say?», organisiert von Voices of Faith in Rom.

Bild: zVg

 

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