Warum wir am 1. Mai dem heiligen Josef gedenken
Der Feiertag Anfang Mai gilt bekanntlich als Kampftag der Arbeiterbewegung. Am 1. Mai gedenken viele Christ*innen aber auch dem heiligen Josef, dem Adoptivvater von Jesus. Er gilt auch heute noch als Vorbild und Schutzpatron für die arbeitende Klasse.
Den heiligen Josef ehrt man an seinem Todestag, dem 19. März. Doch auch mit dem 1. Mai steht er in Verbindung. Es war Papst Pius IX., der zum ersten Mal die Feier von Josef als Schutzpatron der Arbeiter um 1847 auf den dritten Sonntag nach Ostern setzte. Papst Leo XIII. bekräftigte die wichtige Rolle von Josef als Arbeiter noch weiter, indem er ein päpstliches Dokument zu Josefs Ehren verfasste. Darin betonte der Papst den Stellenwert der Arbeit im Leben von Josef und den Christ*innen weltweit: «Ein besonderes Anrecht auf die Hilfe des heiligen Josefs haben jedoch die Proletarier, die Arbeiter und alle Menschen in bescheidenen Lebensverhältnissen. Ihnen vor allem soll er ein Vorbild zur Nachahmung sein.»
Kirchliche Bedeutung
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1. Mai ab 1933 zum gesetzlichen Feiertag bei voller Lohnauszahlung für die Arbeiter ausgerufen. Da die Nationalsozialisten unter den sozialdemokratischen und kommunistisch orientierten Arbeitern wenig Anhänger hatten, wollten sie sich damit Sympathien schaffen. Später, als zu Zeiten des Kalten Krieges der Konflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus die Politik prägte, wandte sich Papst Pius XII. in einem Appell, der die Liebe der Kirche zu den Arbeitern bekundete, an die italienisch-christliche Arbeiterbewegung. Doch diese protestierte nur, die Kirche stünde vielmehr auf der Seite des Kapitalismus. Aus diesem Grund rief Papst Pius XII. 1955 den 1. Mai als Gedenktag für Josef, den Arbeiter, aus. Papst Pius XII. betonte, dass der bescheidene Handwerker aus Nazareth nicht nur bei Gott und der Kirche für die Würde der menschlichen Arbeit stehe, sondern auch als Schutzpatron für die Arbeiter und deren Familien. Damit wurde der traditionelle Kampftag der Arbeiterbewegung auch kirchlich besetzt. Der 1. Mai wurde 1890 zur Erinnerung an die Opfer des Haymarket-Aufstands in Chicago ausgerufen, dem ein Generalstreik der Arbeiter für die Einführung des 8-Stunden-Tags vorausging.
Inspiration für Opferbereitschaft
Von Josef und seinem Leben sind nicht viele Informationen bekannt. Trotzdem gibt es einige Aspekte bezüglich seines Bildes als Arbeiter und seiner Rolle als Ziehvater für Jesus. Gott trug ihm auf, die Jungfrau Maria als seine Frau zu nehmen, ein Kind, dessen leiblicher Vater er nicht war, als seinen eigenen Sohn aufzuziehen und ihm die Liebe eines Vaters zu schenken. Dazu war nur jemand fähig, der ein sanftmütiges und freundliches Herz hatte. Durch den ständigen Umgang und die Vertrautheit mit Jesus nimmt Josef auch eine herausragende Stellung unter den Heiligen ein. Als Zimmermann verrichtete er täglich harte Arbeit, um seine Familie zu unterstützen und zu ernähren. Josef gilt als Symbol für Bescheidenheit sowie Grosszügigkeit und Geduld. Nach der Geburt Jesu floh die Familie gemeinsam nach Ägypten, um dem Kindermord durch König Herodes zu entgehen. Die Ängste und Sorgen um seine Familie lasteten dabei schwer auf seinen Schultern, während er versuchte, Maria und Jesus zu beschützen. Für seinen Sohn war San José Obrero ein wichtiges Vorbild: Eine Inspiration für harte Arbeit, Anstrengung und Opferbereitschaft.
Text und Übersetzung: Andrea Metzger, 23.05.2022
San José Obrero – Patrono de los trabajadores
Por qué conmemoramos a San José el 1. de mayo
El 1. de mayo, siempre pensamos primero en el Día del Trabajo, pero eso no es lo único que se celebra. El 1. de mayo conmemoramos a San José, padre adoptivo de Jesús.
El 1. de mayo sirve para rendirle un homenaje especial como trabajador. Fue el Papa Pío IX quien fijó por primera vez la celebración de José como patrón de los trabajadores alrededor de 1847. El Papa León XIII. afirmó además, el importante papel de José como trabajador al redactar un documento papal en su honor. El Día del Trabajo también se celebró durante la Segunda Guerra Mundial. Para fomentar la simpatía, el régimen nazi declaró el 1. de Mayo como «Día del Trabajo», una fiesta nacional con salarios completos para los trabajadores. Después, cuando la Guerra Fría estaba ganando impulso y el conflicto entre el capitalismo y el comunismo estaba dando forma a la política, el Papa Pío XII. se dirigió hacia el movimiento obrero cristiano italiano, pero estos le protestaron que la iglesia no estaba del lado de los trabajadores. Fue ahí, cuando la fiesta se estableció bajo el nombre Sab José Obrero.
No se conoce mucha información sobre José y su vida. Sin embargo, hay algunos aspectos en la imagen de Jesús como trabajador y padre. Dios le ordenó tomar a la Virgen María por esposa, considerar a un niño que no era suyo como su propio hijo y adorar al niño como su Dios. Podemos imaginar que la santidad de José creció a través de la constante asociación con Jesús, a través de las conversaciones que tuvieron y al escuchar las palabras de vida eterna que salieron de la boca de Jesús. Fue José quien introdujo a Jesús en el mundo del trabajo, y el único hombre que compartió las tareas diarias con Jesús.
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