Impulse für Katechet*innen

Am 13. Mai findet im katholischen Pfarreizentrum in Weinfelden zum ersten Mal ein ökumenischer Weiterbildungstag für Religionslehrpersonen des Kantons Thurgau statt.

Wie gelingt es, Religionsunterricht attraktiv zu gestalten? Dieser Frage gehen interessierte Katechet*innen am Weiterbildungstag vom 13. Mai nach. Als Ansatz dient die spielerische Form des Lernens. «Dieser Ansatz geht davon aus, dass der Mensch im Spiel seine individuellen Eigenschaften entdeckt und dadurch seine Persönlichkeit entwickelt. Die biblischen Geschichten bieten dafür eine gute Möglichkeit», erklärt Daniel Ritter, Leiter der Fachstelle Religionspädagogik der katholischen Landeskirche Thurgau. Als Teil eines ökumenisch zusammengesetzten Teams organisiert er diesen Anlass mit.

Digitalisierung als Chance
Biblische Geschichten lassen sich beispielsweise in einem sogenannten Bibliodrama nachspielen. Ebenso kann die persönliche Befindlichkeit und religiöse Haltung, die eine biblische Szene auslöst, durch Legematerialien als Bodenbild kreativ ausgedrückt werden. «Techniken des Improvisationstheaters fördern zudem die Kreativität und den Humor im Religionsunterricht», ergänzt Ritter. Darüber hinaus hat sich auch die Religionspädagogik der Digitalisierung zu stellen, um sich weiterzuentwickeln. Deshalb gibt es die Möglichkeit, klassischen Unterricht mit digitalen Methoden umzusetzen. So kann beispielsweise mithilfe einer App eine biblische Geschichte fortgeschrieben werden. Die Schüler*innen können dadurch diese Geschichte auf ihr eigenes Leben beziehen.

Escape Game
Etwas aufwendiger, aber umso bleibender dürfte für Schüler*innen ein Escape Game sein. Das ist ein Abenteuerspiel für eine Gruppe in einem Raum, in dem Aufgaben versteckt sind. Mithilfe einer Rahmenhandlung, einer Geschichte, soll innerhalb einer Stunde das Rätsel der Geschichte gelöst werden. Verschiedene Hinweise führen die Gruppe zum nächsten Versteck, wo eine neue Aufgabe wartet, deren Lösung den Hinweis auf das nächste Versteck gibt – bis am Ende alles aufgelöst ist. Nach dem Spiel ist es pädagogisch angebracht, das Erlebte zu reflektieren: Was ist gut gelungen? Wie könnte man das nächste Mal besser zusammenarbeiten? Wie hat man sich gefühlt? Auch die inhaltlichen Aspekte des Abenteuers können aufgegriffen werden.

Gegenseitige Wertschätzung
All diese spielerischen Unterrichtsmethoden wurden im Vorfeld des Weiterbildungstages den über 300 katholischen und evangelisch-reformierten Katechet*innen im Kanton als Workshops angeboten. Ergänzt durch einen Steh-Apéro, der den Austausch ermöglichen wird, ist dieses Gesamtpaket neu. «Wichtig ist uns die gegenseitige Wertschätzung. Wir ziehen alle am selben Strang, das soll durch diesen Weiterbildungstag deutlich werden», erklärt Daniel Ritter. «Wir wussten nicht, wie viele sich für die Weiterbildung interessieren. Die Anmeldungen bewegen sich nun bei rund 30 Personen. Deshalb fällt mein Workshop zum Escape Game sowie ein Workshop zu zwei neuen Studien im Bereich Religionspädagogik aus.» 

Béatrice Eigenmann, forumKirche, 09.05.2023
 

Escape Games
Quelle: Béatrice Eigenmann
In der Mediothek der katholischen Landeskirche zu finden: Escape Games

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