Inländische Mission sammelt für den Erhalt von Kirchen
In der Kollekte zum Dreikönigstag bittet die Inländische Mission um finanzielle Unterstützung drängender Renovierungsvorhaben an Kirchen, die die örtlichen Kirchgemeinden aus eigenen Mitteln nicht realisieren können. Dazu gehört dieses Jahr auch die Pfarrkirche Maria Lourdes in Dussnang (TG).
Als Ende des 19. Jahrhunderts die paritätische Kirche in Dussnang zu klein wurde, begann Pfarrer Johann Jakob Eugster auf eigene Rechnung (!) eine katholische Kirche zu bauen. Da in diesen Jahren die Verehrung der Muttergottes von Lourdes eine Hochblüte erlebte, entwarf der bekannte Architekt August Hardegger für Dussnang eine neugotische Kirche wie in Lourdes. Hinter dem Chor der Kirche wurde ebenfalls auf Initiative des Pfarrers ein Kneipp-Kurhaus erstellt. Da Bischof Haas nicht bereit war, die 1890 erstellte Marienkirche als Eigentum des Pfarrers einzuweihen, wurde ein Kultusverein gegründet. Da der Kurhausbetrieb zu wenig Geld abwarf, sass Pfarrer Eugster auf einem riesigen Schuldenberg und musste 1897 nach Amerika fliehen. Nach langem Ringen übernahm die Kirchgemeinde 1897 die Kirche mit den hohen Schulden. Das Kurhaus wurde an die Heilig-Kreuz-Schwestern in Cham verkauft.
Nach 130 Jahren bedarf es nun einer umfassenden Gesamtsanierung, die im Frühjahr 2022 beginnen und etwa zweieinhalb Jahre dauern soll. Die für die Restaurierung veranschlagten Kosten von 4,5 Mio. Franken übersteigen die finanziellen Kapazitäten der kleinen Thurgauer Kirchgemeinde. Nach Zusagen von Zuschüssen der Denkmalpflege und der Landeskirche Thurgau besteht noch eine Deckungslücke von ca. 600'000 Franken, die durch die Unterstützung der Epiphaniekollekte verringert werden soll. Die Marienkirche ist eine der wenigen noch unverfälscht erhaltenen Hardegger-Kirchen, was ihren besonderen Wert ausmacht.
Kirche in Troistorrents
Eine Förderung soll auch die 1722 eingeweihte Kirche Maria-Magdalena in Troistorrents (VS) erhalten. 1959 fand eine Gesamtrestaurierung statt, bei der neue Kirchenfenster eingesetzt wurden. 1971 wurde eine neue Orgel eingebaut, 2009 der Chorraum und der Eingangsbereich neugestaltet, 2010 der Kirchturm renoviert und 2013 die Kirche an ein Fernwärmesystem angeschlossen. Nun müssen die Mauern und das Gewölbe saniert, die Bemalung und die Altarbilder gereinigt und aufgefrischt, die Beleuchtung erneuert und ein Sprechzimmer eingebaut werden. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Pfarrei.
Kirche in Sornico
Die Pfarrkirche San Martino in Prato-Sornico (TI) ist eine im romanischen Stil erbaute Kirche mit barocker Innenausstattung von historischer Bedeutung. Die Innenausstattung der einschiffigen Kirche mit zwei Seitenkapellen wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr restauriert. Gegenwärtig befinden sich alle Statuen und Fresken im Innen- und Aussenbereich wie auch die Hauptfassade der Kirche in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls und müssen dringend saniert werden.
Urban Fink-Wagner, Inländische Mission /Red., 27.12.2021
■ Weitere Infos: www.im-mi.ch
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