Am Sonntag, den 2. Mai findet der Wiboradatag 2021 statt. Dann wandern Pilger*innen nach und durch St. Gallen, auf den Spuren der Stadtheiligen. Am Nachmittag bringen sie die Wiborada-Statue des Künstlers Det Blumberg von der Kathedrale in die Kirche St.Mangen. Der Anlass sieht drei Varianten der Teilnahme vor, so dass er in jedem Fall den Corona-Regularien entsprechen kann. 


«Für eine Kirche mit* den Frauen» ist eine Reforminitiative: Sie setzt sich seit 2014 dafür ein, dass Männer der römisch-katholischen Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion beraten. Auch sollen Frauen bei allen Belangen der Kirche mitentscheiden dürfen. Für dieses Anliegen setzte eine Pilgergruppe mit neun Frauen und Männern schon 2016 ein leibhaftiges Zeichen: Sie pilgerten vom Wiboradatag am 2. Mai 2016 bis zum 28. Juni 2016 «Für eine Kirche mit* den Frauen» 1'200 Kilometer von St.Gallen nach Rom. Über 1'000 Menschen begleiteten die neun Pilgerinnen und Pilger an den 57 Tagen über die Alpen.

Seither finden sich am Wiboradatag, am 2. Mai, immer wieder Frauen und Männer zusammen, um gemeinsam für dieses Anliegen einzutreten. So auch dieses Jahr: Um die Coronamassnahmen einzuhalten, sind verschiedene Varianten der Teilnahme möglich: Ganz individuell als Stationenweg in der ganzen Stadt St. Gallen, in Kleinstgruppen als Pilgerweg oder als persönliche Tagesgestaltung zu Hause. Die Stationen führen dabei in die Kirche St.Georgen, zur neu gebauten Wiboradazelle in der Kirche St.Mangen, zur Stiftsbibliothek, ins Historische und Völkerkundemuseum HVM und viele mehr. All diese Institutionen sind Partner im Projekt «Wiborada2021».

Als Hilfe gibt es ein Begleitheft: Darin werden die Menschen eingeladen, den Anfang eines Psalms auswendig zu lernen – wie Wiborada, die alle 150 Psalmen der Bibel auswendig konnte. Sie können sich mit dem Thema «Eingeschlossen – Aufgeschlossen Sein» beschäftigen, meditieren über selbstgewählte und fremdbestimmte Abhängigkeit und erhalten – wieder in Anlehnung an die Praxis der mittelalterlichen Heiligen – einen Brotsegen für zu Hause.

Um 16 Uhr findet in der Kathedrale St. Gallen eine Andacht statt. Im Anschluss geht die Wiborada-Statue des Künstlers Det Blumberg auf Wanderschaft. Von den Pilgerinnen und Pilgern wird sie in die Kirche St.Mangen gebracht – an den Ort, wo die historische Wiborada gelebt hat. Dort wird sie Teil der Ausstellung «In der Einsamkeit Gott suchen». Mit dieser Wanderung wird auch ein eindrucksvolles Zeichen für die Ökumene der Stadt St.Gallen gesetzt, die sich gerade in der Geschichte der Hl. Wiborada verbunden weiss.

Weitere Informationen: www.kirche-mit.ch | www.wiborada2021.ch

Medienmitteilung/Red.

Wiborada
Quelle: © Det Blumberg
Die Wiborada-Skulptur des Künstlers Det Blumberg in der Kathedrale St. Gallen.

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