Aktion «Beim Namen nennen» 2023
Am 17./18. Juni ist nationaler Flüchtlingssonntag. Das Organisationskomitee der Aktion «Beim Namen nennen» wird verschiedene Zeichen der Trauer und des Protestes setzen. Im ganzen Monat Juni werden beispielsweise in St. Gallen in Kirchen und Moscheen die Namen von Fluchtopfern zum Gedenken vorgelesen. Zudem wird der Name und der Umstand des Todes jeder verstorbenen Person durch Freiwillige auf einen schmalen Stoffstreifen geschrieben. Der Projektleiter der Cityseelsorge St. Gallen, Chika Uzor, lädt alle zum Mitmachen ein.
An allen europäischen Grenzen und auf den umliegenden Meeren beobachtet man seit Jahrzehnten eine grosse Tragödie, die aus unzähligen dramatischen Geschichten geflüchteter Menschen besteht. Seit 1993 sind über 51'000 Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht an den europäischen Aussengrenzen ums Leben gekommen. In verschiedenen Städten in der Schweiz und in Deutschland versucht man zum Weltflüchtlingstag mit der Aktion «Beim Namen nennen» das Entsetzen über so viel vermeidbares Sterben zum Ausdruck zu bringen. Die Organisation möchte nicht nur das Bewusstsein der Menschen in Europa erweitern und sie für das Thema sensibilisieren, sondern stellt auch ganz konkrete Forderungen an die Politik: Sie verlangt nach sicheren Fluchtwegen für alle, die auf unserem Kontinent Asyl beantragen möchten. «Inzwischen gibt es die Aktion in Basel, Bern, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Neuchâtel, St. Gallen, Thun und Zürich. Seit 2022 auch in Deutschland: in Berlin, Braunschweig, Dortmund, Essen, Frankfurt und Kehl. Die Aktion erreicht immer grössere Kreise der Kirchen – und langsam auch die Politik. Letzthin protestierte Clara Bünger, Abgeordnete der Partei Die Linke, gegen die europäische Asylpolitik, indem sie in ihrem Votum im Reichstag die Namen der verstorbenen Flüchtlinge verlas», erklärt Chika Uzor. Er selbst ist seit mehreren Jahren dabei und engagiert sich für die Aktion mit ganzem Herzen: «2019 habe ich über meinen evangelisch-reformierten Kollegen und Initianten der Aktion in der Schweiz, Pfarrer Andreas Nufer, das erste Mal von der Aktion erfahren. Ich fand es eine grossartige Idee, auf diese Art auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, gegen die europäische Asylpolitik, die das unnötige Sterben verschuldet, zu protestieren und der verstorbenen Flüchtlinge zu gedenken.»
Überkonfessionelle Aktion
In den vergangenen Jahren organisierte man in der Stadt St. Gallen eine 24-Stunden-Feier in der evangelisch-reformierten Kirche St. Laurenzen zum Gedenken an die verstorbenen Flüchtlinge. Verschiedene Personen verlasen die Namen der Opfer und benannten die Umstände ihres Todes. Zuerst suchte man aber viele Freiwillige, die das Schreiben der Namen aller Opfer auf schmale weisse Stoffstreifen übernahmen. Danach wurden die Streifen an der Kirchenfassade aufgehängt, wodurch die Kirche mitten in der Stadt in ein grosses Mahnmal verwandelt wurde. Dieses Jahr bitten die Organisatoren erneut ums Mitmachen in den Gemeinden, Kirchen und Gemeinschaften. Es gibt unterschiedliche Formen der Teilnahme. Jeweils etwa 20 Namen von verstorbenen Flüchtlingen sollen in einem Gottesdienst, einer Andacht oder einem Stundengebet vorgelesen werden. Man kann natürlich auch einen ganzen Gottesdienst zum Thema gestalten. Es besteht auch die Möglichkeit, einfach die Namen aufzuschreiben. Chika Uzor gibt dann so viele Streifen ab, wie man beschriften möchte. Leider kommen jedes Jahr viele neue Verstorbene dazu, und es sind noch nicht alle Namen aufgeschrieben.
Schicksale sichtbar machen
«Am wichtigsten für mich ist, die Schicksale der Tausenden von Verstorbenen sicht- und hörbar zu machen, den Zahlen aus den Medien Gesichter und Namen zu geben und durch Anteilnahme an ihrem Schicksal ihre Hoffnungen zu würdigen und in Erinnerung zu halten», sagt der gebürtige Nigerianer Chika Uzor. An der Aktion darf sich jede*r beteiligen, unabhängig von Nationalität, Religion oder politischen Ansichten: Es geht nur um die konkrete Thematik, die unterschiedlichste Menschen verbinden kann. «Jedes Menschenleben ist heilig,» sagt Chika Uzor dazu. Alle, denen das Leiden der Flüchtlinge am Herzen liegt und die etwas in der Asylpolitik ändern möchten, damit die Geflüchteten nicht mehr so vielen Gefahren ausgesetzt sein müssen, können an der Aktion mitmachen.
Text und Übersetzung: Monika Freund Schoch, 06.06.2023
Protest przeciwko śmierci, której można uniknąć
Kampania «Nazwać po imieniu» z okazji Światowego Dnia Uchodźcy
Światowy Dzień Uchodźcy przypada 17 czerwca. Komitet kampanii «Nazwać po imieniu» ponownie będzie z tej okazji przez cały czerwiec przypominać wszystkim o ludziach, którzy zginęli w drodze do Europy. Ku pamięci ofiar ucieczki ich imiona, nazwiska i okoliczności śmierci zapisane przez wolontariuszy na wąskich paskach materiału będą odczytywane w kościołach i meczetach.
Na wszystkich europejskich granicach i na okolicznych morzach od dziesięcioleci obserwuje się wielką tragedię, na którą skłądają się niezliczone dramatyczne historie uchodźców z najróżniejszych krajów świata. Od 1993 roku ponad 51’000 dzieci, kobiet i mężczyzn straciło życie podczas ucieczki.
W różnych miastach Szwajcarii i Niemiec kampania «Nazwać po imieniu» z okazji Światowego Dnia Uchodźcy próbuje wyrazić protest i żałobę z powodu tak wielu zgonów, których można było uniknąć. Organizacja nie tylko chce poszerzyć świadomość Europejczyków i uwrażliwić ich na tę kwestię, ale także stawia bardzo konkretne żądania wobec polityków: apeluje o bezpieczne szlaki ucieczki dla wszystkich, którzy chcą ubiegać się o azyl na naszym kontynencie.
«Najważniejszą rzeczą dla mnie jest uczynienie losów tysięcy zmarłych widocznymi i słyszalnymi; nadanie ludzkich twarzy i imion liczbom z mediów oraz, poprzez dzielenie się ich losem, uhonorowanie i zapamiętanie ich nadziei» – mówi urodzony w Nigerii lider projektu z Miejskiego Duszpasterstwa St. Gallen, Chika Uzor, który sam ma doświadczenie uchodźcze.
Kommentare