Kometen tauchen wie aus dem Nichts am Himmel auf und verschwinden ebenso plötzlich wieder. Normalerweise sieht ein Mensch in seinem Leben höchstens einen dieser faszinierenden Himmelskörper. Bei den frühen Astronomen löste diese Tatsache und der Umstand, dass sich Kometen ganz anders verhielten als andere Erscheinungen am Firmament, Rätselraten aus. Im Altertum bis zum Mittelalter wurden sie deshalb häufig als Schicksalsboten oder Zeichen der Götter gesehen. Die griechischen Gelehrten Aristoteles und Ptolemäus hielten die Gestirne für Ausdünstungen der Erdatmosphäre, weil am Himmel nur regelmässige Bahnen vorkommen sollten.

Auch in der biblischen Geschichte von der Geburt Jesu spielt eine Himmelserscheinung eine wichtige Rolle. Doch war der Stern von Betlehem wirklich ein Stern oder gar ein Komet? Die These, dass der Halleysche Komet in dieser schicksalhaften Nacht zu sehen war, wird eher als unwahrscheinlich betrachtet. Zwar gab es diesen Kometen in den Jahren 12 bis 11 vor Christus, er war aber nur sehr schlecht zu erkennen. Wahrscheinlicher ist, dass der Stern von Bethlehem ein Komet war wie Hale-Bopp, der nur alle 20 000 Jahre wiederkehrt. In jedem Fall kennen wir das Objekt nicht, auf das sich die Weisen aus dem Morgenland beziehen, und eine wissenschaftlich anerkannte Erklärung für den Stern von Bethlehem wird es vermutlich niemals geben.

Sarah Stutte 

Teaserbild: pixabay.com

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