« Reformen jetzt » sistiert
Die kirchenpolitische Bewegung « Reformen jetzt » hat konkrete Verbesserungen in der katholischen Kirche gefordert. Da die Hälfte der Reformvorstösse für eine geschwisterliche katholische Kirche umgesetzt sind, gehen die Mitglieder der Steuerungsgruppe neue Wege.
Ende November 2024 hat die Steuerungsgruppe der kirchenpolitischen Bewegung « Reformen jetzt » in einer Medienmitteilung Folgendes mitgeteilt : In den vergangenen zwölf Monaten habe sie ihren Auftrag, der ihr vor einem Jahr erteilt wurde, erfüllt. Zentrale Anliegen seien umgesetzt worden, beispielsweise mehr Transparenz bei der Bischofswahl oder mehr Rechte für nicht geweihte Seelsorgende. Von den sechs eingereichten Reformvorstössen seien heute drei umgesetzt. An den Themen wie an der diskriminierungsfreien Umgebung kirchlicher Mitarbeitenden oder an der Frauenweihe blieben die Hauptunterzeichnenden der jeweiligen Vorstösse am Ball.
Plenum erteilte Auftrag
« Reformen jetzt » ist im Nachgang zur Publikation der Missbrauchsstudie im Herbst 2023 entstanden. Über 2'800 Menschen im Bistum und darüber hinaus haben die Aktion « So nicht » unterstützt. Eine Steuerungsgruppe von Mitarbeitenden der Kirchgemeinde St. Gallen sowie des Bistums St. Gallen arbeitete im Auftrag dieser Bewegung unter dem Titel « Reformen jetzt ». Nebst den inhaltlichen Anliegen hat die Steuerungsgruppe zwei Gedenkfeiern und eine mehrwöchige Protestkampagne durchgeführt. Rund 900 Anliegen an die Bistumsleitung hat sie gesammelt und ausgewertet. Ein offizielles Mandat bekam die Steuerungsgruppe im November 2023 an der Versammlung von circa 50 Mitarbeitenden in der Seelsorge der katholischen Kirche in St. Gallen, Abtwil-St. Josefen und Engelburg. Im November 2024 beschloss dieses Plenum die Sistierung von « Reformen jetzt » auf Antrag der Steuerungsgruppe.
Es gibt noch viel zu tun
« Wir sind mit den Fortschritten bei unseren Vorstössen zufrieden », sagt Ann-Katrin Gässlein. Jetzt trete man in eine neue Phase ein. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe engagieren sich zukünftig in verschiedenen Gremien des Bistums und darüber hinaus. Wichtig bleiben der Einsatz für eine diskriminierungsfreie Umgebung für kirchliche Mitarbeitende und die umfassende Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche. Beide Anliegen werden in regionalen und nationalen Gremien hoch priorisiert, zum Beispiel in der Allianz Gleichwürdig Katholisch oder der Kommission für Gleichberechtigung und Gleichstellung des Bistums St. Gallen. « Wir sind zuversichtlich, dass das Bekenntnis von Papst Franziskus zu einer synodalen Kirche – in der die Gläubigen ernst genommen werden und mitsprechen dürfen – auch im Bistum St. Gallen Wirkung zeigt », sagt Ann-Katrin Gässlein. Die anstehende Bischofswahl könne eine neue Ära einläuten. Dass sich zahlreiche Menschen in St. Gallen und darüber hinaus Reformen in und für die Kirche wünschen, sei überdeutlich geworden.
PD / Red., 7.1.25
Die Steuerungsgruppe hat ihre Empfehlungen auf www.reformenjetzt.ch aufgeschaltet.
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