Leserbrief zum grossen Sommerinterview zum Thema Religionsunterrichts
in der Ausgabe 13/2023

Diesen Frühling wurde mein Göttibub in seiner Pfarrei in Winterthur gefirmt. Er fand den Firmunterricht, seine Pastoralassistentin und Pfarrer sehr spannend und hat immer gerne - ohne Aufforderung seiner Eltern - an den Untis, Anlässen etc. teilgenommen. Auf meine Frage, warum er denn nicht in die Gottesdienste gehe, sagte er mir, dass er keinen Zugang finde zu den Predigten, Texten, Gebeten und Musik. Da gehe er lieber in die Natur oder treffe Menschen in seinem Alter, um sich auszutauschen und Gott zu spüren.

Vielleicht muss die Kirche noch mehr zusammenfallen, damit sich die nächste oder übernächste Generation wieder zum Gottesdienst findet. Dann merkt sie vielleicht, dass doch etwas fehlt im Leben, wenn keine Kirche da ist. Wie zu Anfangszeiten als nur wenige Gläubige in kleinen Gruppen zusammen feierten und dann etwas Grosses, unsere Kirche, entstand.

Mir tut es weh, wenn ich im Gottesdienst sitze und es manchmal fast mehr Menschen im Altarraum hat als in den Bänken. Wir können es nicht aufhalten, alles hat seine Zeit. Vielleicht müssen wir Altes loslassen, um Neues zu beginnen?

Monika Baumann, Romanshorn

 
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Quelle: Detlef Kissner
Die Gesprächspartner*innen des Sommerinterviews: Cornelia Schurter, Andrea Vonlanthen, Marija Neururer, Daniel Ritter