Zum Tod von Kardinal Rauber
Rottenburg, 27.3.23 (KNA/Red.). Kardinal Karl-Josef Rauber ist mit 88 Jahren verstorben. Er war von 1993 bis 1997 Apostolischer Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein.
Wie das Online-Portal katholisch.de berichtet, ist der deutsche Kardinal Karl-Josef Rauber am 26. März im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies bestätigten die Schönstattschwestern in Rottenburg-Ergenzingen, in deren Haus Rauber zuletzt gelebt hatte. Der frühere Chef der vatikanischen Diplomatenakademie und spätere Papstbotschafter in sechs europäischen Ländern war 2015 überraschend von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben worden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, würdigte Rauber als «Diplomat und Seelsorger aus ganzem Herzen». Dieser habe sich in seiner Haltung auch nicht «angesichts persönlicher Angriffe von verschiedenen kirchlichen Seiten» beirren lassen. Der Limburger Bischof bezeichnete Rauber als gradlinig, demütig und bescheiden.
Auseinandersetzungen um Haas
Rauber wurde am 11. April 1934 in Nürnberg geboren und 1959 in Mainz zum Priester geweiht. Von 1962 bis 1966 studierte er Kirchenrecht in Rom. Gleichzeitig absolvierte er die Ausbildung an der Päpstlichen Diplomatenakademie. Von 1982 bis 1990 war er in Uganda im Einsatz. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) rief ihn 1990 als Präsidenten der Diplomatenakademie nach Rom. 1991 wurde ihm die heikle Aufgabe übertragen, die in der Diözese Chur durch Bischof Wolfgang Haas aufgetretenen Schwierigkeiten zu untersuchen. Im März 1993 wurde er zum Apostolischen Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein bis ernannt. Er trug entscheidend zur Klärung des Konfliktes um Bischof Wolfgang Haas bei. Ab April 1997 war Rauber Nuntius in Ungarn und Moldawien, ab 2003 in Belgien und Luxemburg.
Nachdem Rauber 2009 seinen Ruhestand angetreten hatte, arbeitete er in der württembergischen Diözese noch in der Seelsorge mit und spendete beispielsweise jungen Christen das Sakrament der Firmung. Seit einer Corona-Erkrankung im Vorjahr war der Kardinal gesundheitlich sehr stark eingeschränkt.
KNA/Red.
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